Zusatzinformationen auf Klassiker-Instrumenten
Das steckt hinter den Markierungen
Diese Tacho-Markierungen sind so einfach wie genial. Es handelt sich dabei um ein Extra in klassischen Autos, das nie kaputt gehen kann.
24.10.2023
Patrick Lang
Foto: Mercedes/ Andreas Of-Allinger / Patrick Lang
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Der Mercedes 500 E nahm von Anfang an eine Sonderrolle ein, weil er gemeinsam mit Porsche entwickelt und gebaut wurde.
Foto: Hardy Mutschler
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Die strömungsgünstige W 124-Karosserie überzeugte mit ihrem puristischem Auftritt.
Foto: Hardy Mutschler
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Die um 23 Millimeter tiefer gelegte Karosserie war für viele Betrachter noch das offensichtlichste Merkmal. Eine neue Frontschürze verhalf zu einem cW-Wert von 0,31.
Foto: Daimler, Mercedes-Archiv
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Die Kotflügel wurden leicht ausgestellt, damit die 16-Zöller genügend Platz fanden.
Foto: Daimler, Mercedes-Archiv
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Unter der Haube steckt ein Fünfliter-V8 mit 326 PS aus dem 500 SL. Wer statt des Roadsters die Limousine nahm, sparte rund 8.000 Mark.
Foto: Hardy Mutschler
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Die Frontpartie mit Fernscheinwerfern neben dem Kühlergrill und Nebelleuchten im Frontspoiler. Die Scheinwerfer-Wischeranlage war serienmäßig.
Foto: Hardy Mutschler
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Schwarzes Rindsleder und Wurzelholz-Furnier: Ersteres kostete mindestens 3.374 Mark Aufpreis.
Foto: Hardy Mutschler
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Leder in Hülle und Fülle auch an den Türinnenverkleidungen.
Foto: Hardy Mutschler
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Das Cockpit erinnert an den Taxi-Look: Die Unterschiede zu den einfacheren 124ern sind im Innenraum minimal.
Foto: Hardy Mutschler
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Fahrer- und Beifahrerairbag kosteten damals 4.708 Mark Aufpreis.
Foto: Arturo Rivas
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Die Instrumente des 500 E sind an Details zu erkennen. Die Skala reicht bis 260 km/h, der rote Bereich im Drehzahlmesser beginnt bei 6.000/min. Die serienmäßige Antriebsschlupfregelung war ebenfalls ein Alleinstellungsmerkmal.
Foto: Arturo Rivas
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Gekoppelt mit einer Vier-Gang-Automatik trieb der V8 die Hinterräder an.
Foto: Arturo Rivas
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Auch das elektrische Schiebe-Hebedach hatte seinen Aufpreis: 2.115 Mark.
Foto: Arturo Rivas
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Mit feinem Nappaleder bezogene Recaro-Sitze machen schnelle Fernreisen im Limited zum Vergnügen.
Foto: Arturo Rivas
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Schönes Reisen dank Einzelsitzen im Fond mit serienmäßigen Kopfstützen, Leseleuchten und Edelholzbox als Pendant zur Armlehne.
Foto: Hardy Mutschler
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Leichtmetallräder waren beim Mercedes-Benz 500 E natürlich serienmäßig.
Foto: Arturo Rivas
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"Die Karosserie verzichtet auf alle sportlichen Signale, Aufwand und Sportlichkeit werden mit Diskretion verkauft", stellte auto motor und sport 1990 fest.
Foto: Hardy Mutschler
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Alles andere als unauffällig war hingegen der Fünfliter-V8 unter der Haube des Mercedes 500 E.
Foto: Hardy Mutschler
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Für den 326 PS-Benziner aus dem 500 SL musste der Motorraum des W124 erweitert und mit stabileren Materialien ausgestattet werden.
Foto: Arturo Rivas
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Auf diese Weise peitschte der Achtzylinder den 500 E in 6,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h, bei einem Gewicht von knapp 1,8 Tonnen wohlgemerkt.
Foto: Hardy Mutschler
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"Hier herrscht Verschwendung oder, positiver formuliert, Kraft in Hülle und Fülle. Dem Tritt aufs Gaspedal folgt stets unerbitterlicher Druck im Kreuz“, schilderte auto motor und sport seine ersten Eindrücke vom Mercedes 500 E.
Foto: Hardy Mutschler
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Jedoch hatte der Spaß auch seinen Preis, beim Kauf und an der Tankstelle.
Der ab 134.520 DM teure Komfort-Express genehmigte sich durchschnittlich rund 17 Liter Super bleifrei auf 100 Kilometer.
Foto: Hardy Mutschler
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Die eigenwillig geformten Rückleuchten waren beim Publikum einst sehr umstritten.
Foto: Hardy Mutschler
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Auffällige Spoiler, Flügelprofile oder Schwellerleisten suchte man jedoch vergeblich beim Mercedes-Benz 500 E.
Foto: Daimler, Mercedes-Archiv
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Und wie lässt sich so ein 1,8-Tonner mit 326 PS fahren?
Foto: Arturo Rivas
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"Gutmütig wie ein Märchenonkel, agil wie ein flinker Sportwagen und etwa auch noch komfortabel? Jawohl, das ist die überraschendste Komponente des Fahrwerks," urteilte auto motor und sport damals.
Foto: Arturo Rivas
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auto motor und sport: "Der 500 E ist nicht vernünftig – er macht einfach Spaß. Und sein spezieller Reiz liegt eben in der Leistung, im schieren Überfluss."
Foto: Daimler, Mercedes-Archiv
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Deshalb machte AMG aus einem Fünfliter-V8 einen Sechsliter-V8 mit 374 PS. Ergebnis: "Die Drehmomentkurve verläuft so flach die norddeutsche Tiefebene: ein leichter Tritt genügt und der AMG stürmt mit einem atemberaubenden Durchzugsvermögen nach vorne."
Foto: Daimler, Mercedes-Archiv
Es war einmal... – so fangen klassischerweise Märchen an, doch was wir Ihnen hier erzählen wollen, ist überaus real. Es begab sich also zu einer Zeit, da waren volldigitale Cockpits noch nicht ersonnen. Mechanische Instrumente gaben in den Autos Aufschluss über Geschwindigkeit, Tankfüllung und die Drehzahl. Allerdings nicht immer, denn viele Klassiker müssen ohne Drehzahlmesser auskommen. Um diesem Defizit zu begegnen, hatten die Hersteller einst eine einfache wie geniale Lösung.
Foto: VW
Im ersten VW Golf sind die Markierungen als Punkte ausgeführt.
Vielleicht haben Sie sich schonmal gefragt, warum auf den Tachos zusätzliche Markierungen in Form von Punkten, Strichen oder römischen Ziffern zu finden waren. Dabei handelt es sich um eine Art Schaltpunktanzeige, beziehungsweise die Info darüber, wie weit ein Gang maximal reicht. Passiert die Tachonadel eine der Markierungen, ist das der späteste Zeitpunkt um den nächsten Gang einzulegen. Bei Mercedes nutzte man hierfür beispielsweise in W 123 oder W 124 römische Ziffern. Volkswagen entschied sich etwa im ersten Golf für Punkte, bei BMW zeigten einfache Striche schon im 1500 die Gangwechsel-Empfehlung an.
Kleiner Besserwisser-Tipp
Natürlich könnten Sie jetzt sagen: "So ein Quatsch, man hört dem Motor doch an, wenn er nach der nächsten Fahrstufe verlangt" Da würden wir auch vorbehaltlos zustimmen, doch nicht jeder fühlt sich Autos so sehr zugetan wie Sie und wir. Für alle, die eben nicht so genau hinhören, sind diese Markierungen ein unmissverständlicher Hinweis und gleichzeitig ein Extra, das nie kaputtgehen kann. Hach, es kann doch so einfach sein.
Foto: BMW / Patrick Lang
Im BMW 1500 dienen einfache, farblich abgesetzte Striche als Schaltpunktanzeige.
Kleiner Besserwisser-Tipp: Sie können in Zukunft nun also beim Blick ins Klassiker-Cockpit direkt an der Anzahl dieser Zusatzmarkierungen ablesen, wie viele Gänge das Getriebe hat. Übrigens: Auch bei einigen Automatik-Modellen findet sich diese Kennzeichnung. Dort geben sie ebenfalls Aufschluss über die Anzahl der Gänge und die Ausdehnung der einzelnen Fahrstufen. Verfügt die Automatik über einen manuellen Modus, erkennen Sie dank der Markierungen, wann es sinnvoll sein kann, einen Gang zu sperren. Ein wunderschönes Beispiel für ein solches Auto finden Sie in unserer Fotoshow.