Lamborghini-Museum in Sant’Agata Bolognese
Lambos Stier-Arena auf 2 Stockwerken
Lamborghini hat eine bewegte Vergangenheit. Vom Traktorenhersteller wandelte sich die italienische Firma zur Leistungsschmiede von Supersportwagen. Mit Krachern wie dem Miura, Countach, Diablo oder Murciélago. Im hauseigenen Museum schwelgt Lamborghini in der Vergangenheit - und erzählt seine Geschichte angefangen bei 350 und 400 GT über Sportwagen wie Miura, Countach, Urraco, Jalpa bis zum Geländewagen LM002.
03.06.2016
Andreas Haupt
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Automobili Lamborghini, Via Modena 12, I-40019 Sant'Agata Bolognese: Bei dieser Adresse sollten Sie unbedingt mal vorbeischauen, ...
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... wenn Sie es mit Supersportwagen halten. Und einen Sinn für Geschichte haben.
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Die kleine italienischen Gemeinde mit rund 7.000 Einwohnern ist das zuhause von Lamborghini.
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Hier steht das Werk, indem aktuell Aventador und Huracán hergestellt werden. Seit 2001 gibt es dort auch ein Museum.
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Lamborghini sammelt in der verglasten Galerie ...
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... seine Schätze aus 53 Jahren Unternehmensgeschichte.
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Wir nehmen Sie mit auf eine Tour über die zwei Stockwerke.
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LM für Lamborghini Military: Der LM002 war der erste Geländewagen der Italiener. Wie der Name verrät, baute ihn Lamborghini für militärische Zwecke.
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Den 2,7 Tonnen schweren Koloss, oder einfach nur Rambo-Lambo, treibt ein 5,2-Liter-V12 an. Seine Leidenschaft fürs Benzin konnte der LM002 unter der dicken Karosserie nie verbergen. "Ein Liter pro Kilometer", witzeln Spötter.
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2018 bringt Lamborghini einen SUV auf den Markt. Der Urus war sein Vorbote. Ob der kommende SUV den Namen des Concepts trägt, steht noch nicht fest.
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Ein paar Meter entfernt von den Dickschiffen lauern diese vier Exemplare.
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Lamborghini P 250 Urraco: Baujahr 1972 - 1979. Motor: V8 mit 2/2,5/3 Litern. Leistung: 180/200/250 PS. Vmax: 215/240/260 km/h. Exemplare: 795. Die Ölkrise zwang Lamborghini dazu, einen Sportler mit kleinerem Motor als dem V12 zu bauen. Der 2+2 Sitzer entstand bei Bertone.
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Lamborghini Jalpa 350: Baujahr 1981 - 1988. Motor: 3,5-Liter-V8. Leistung: 255 PS. Vmax: 235 km/h. Exemplare: 420. Mit seinem Produktionsende starb auch bei Lamborghini der V8-Motor.
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Lamborghini P 140: Baujahr 1988. Motor: 4,0-Liter-V10. Leistung: 370 PS. Exemplare: 4. Prototyp mit dem ersten V10, der in Sant'Agata produziert und zusammengestellt wurde. Chrysler stoppte nach der Übernahme von Lamborghini das Projekt.
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Lamborghini Sesto Elemento: Baujahr 2010. Motor: 5,2-Liter-V10. Leistung: 570 PS. Vmax: über 300 km/h. Der Sesto Elemento wog trotz Allrad unter einer Tonne. In 2,5 Sekunden brauste er auf 100 km/h. Der Name nimmt Bezug auf das Periodensystem, wo Carbon das sechste Element ist.
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Lamborghini Asterión LP 910-4: Baujahr 2014. Motor: 5,2-Liter-V10 + 3 E-Motoren. Leistung: 910 PS. Vmax: 320 km/h. Exemplare: 1. Lambroghini zeigte auf dem Pariser Autosalon 2014 mit dem Asterión sein erstes Hybridmodell.
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Nur 4,12 Liter (Normverbrauch) auf 100 km soll er sich genehmigen. Dazu nur 98 g CO2 pro Kilometer ausspucken, 50 Kilometer rein elektrisch fahren können.
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Stiefeln wir die Treppen hinauf. Nicht aber, ohne noch einen Blick auf diesen Supersportwagen zu werfen. Lamborghini Gallardo LP 570-4 Squadra Corse. Baujahr: 2013. Motor: 5,2-Liter-V10. Leistung: 570 PS. Vmax: 320 km/h. Exemplare: 50.
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Lamborghini 350 GT: Baujahr 1964 - 1966. Motor: 3,5-Liter-V12. Leistung: 280 PS. Vmax: 250 km/h. Exemplare: 120. Der erste Serien-Lamborghini der Automobilgeschichte. Giotto Bizzarrini zeichnete sich für die Motorenentwicklung verantwortlich.
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Die Karosserie trägt schon einige Aluminium-Elemente. Scheibenbremsen und Einzelradaufhängungen sind weitere Merkmale. Manche Modelle verfügen gar über ein Sperrdifferential.
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Lamborghini 400 GT 2+2: Baujahr 1966 bis 1968. Motor: 4,0-Liter-V12. Leistung: 320 PS. Vmax: 270 km/h. Exemplare: 250 (23 davon als Zweisitzer). Zweiter Lamborghini mit etwas längerer Karosserie und mehr Platz im Innenraum.
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Lamborghini Islero: Baujahr 1968 bis 1970. Motor: 4,0-Liter-V12. Leistung: 320/350 PS. Vmax: 250/260 km/h. Exemplare: 225 (70 davon Islero S). Grand Tourer, der parallel zum Miura gebaut und vom Supersportwagen ins Abseits gestellte wurde.
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Lamborghini Espada: Baujahr 1968 bis 1978. Motor: 4,0-Liter-V12. Leistung: 325/350 PS. Vmax: 250 km/h. Exemplare: 1.226. Erster Viersitzer von Lamborghini. Ab 1974 sogar mit Automatikgetriebe erhältlich gewesen.
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Lamborghini Concept S: Baujahr 2005. Motor: 5,0-Liter-V10. Leistung: 500 PS. Vmax: über 300 km/h. Exemplare: 2. Luc Donckerwolke entwarf den offenen Lambo auf Basis des Gallardo. Eine limitierte Produktion scheiterte.
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Lamborghini Estoque: Baujahr 2008. Exemplare: 1. Das Conceptcar debütierte auf dem Pariser Autosalon 2008 ...
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... und sollte einerseits viertüriger Gran Turismo und gleichzeitig attraktiver Sportwagen sein. An der Hinterachse stecken 23 Zöller.
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Das Heck schreckt ab: Der riesige Diffusor, der ausgefallene Auspuff und der ausufernde Heckflügel ...
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... gehören dem Lamborghini Veneno. Die Italiener bauten ihn nur vier Mal. Dazu kommen neun Roadster.
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Die technischen Daten: V12-Motor mit 6,5 Litern Hubraum. 750 PS, 690 Nm, Vmax 355 km/h.
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Im Museum stehen auch ein paar Pokale.
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Und Bootsmotoren. Dieses 9,3-Liter-V12-Dickschiff passt in keine Sportwagen-Karosse.
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Und diese Orgel schon gleich gar nicht.
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Lamborghini Miura (im Bild Miura SV): Baujahr 1967 bis 1973. Motor: 3,9-Liter-V12. Leistung: 350/370/385 PS. Exemplare: 763 Stück. Im Rücken der Passagiere legt sich ein V12 quer. Der Miura, etwas mehr als einen Meter hoch, war mit 280 Sachen der schnellste Sportwagen seiner Zeit.
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Das ist das Herzstück des Miura - mit angeflanschtem Fünfganggetriebe.
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Lamborghini Miura Concept: Baujahr 2006. Exemplare: 1. Zum 40. Geburtstag des Miura baute Lamborghini unter den Augen von Design-Gura Walter de Silva ein Concept-Fahrzeug auf.
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Lamborghini Countach LP 400: Baujahr 1974 bis 1978. Motor: 4,0-Liter-V12. Leistung: 375 PS. Vmax: 315 km/h. Exemplare: 152.
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Der Countach entstammt wie der Miura aus der Feder von Marcello Gandini. Doch statt eines weiteren rund und geradlinigem Sportwagen kreierte der Italiener einen mit Ecken und Kanten. Erster Lambo mit Flügeltüren. Dazu der Wechel auf einen längs eingebauten V12 (LP).
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Lamborghini Diablo 6.0 SE: Baujahr 2001. Motor: 6,0-Liter-V12. Leistung: 575 PS. Vmax: 330 km/h. Exemplare: 42 (2.898 Diablos ingesamt). Die extremste Version des Supersportwagens gab es nur in den Farben "Oro Elios" und Marrone Eklipsis.
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An Bord: Navi und CD-Player ... Ob es das wirklich gebraucht hätte?
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Lamborghini Murciélago LP 670-4 Super Veloce: Baujahr 2010. Motor: 6,5-Liter-V12. Leistung: 670 PS. Vmax: 342 km/h. Exemplare: 350. Der SV ist das große Finale der Murciélago-Baureihe.
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Vom Diablo-Nachfolger baute Lambo insgesamt 4.099 Stück zwischen 2001 und 2010.
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Lamborghini Reventón: Baujahr 2007. Motor: 6,5-Liter-V12. Leistung: über 650 PS. Vmax: über 340 km/h. Exemplare: 20.
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Der Reventón erblickte das Licht der Welt auf der IAA 2007. Die Lambo-Designer ließen sich vom Kampfjet F22 Raptor inspirieren und statteten den Reventón mit Allrad und E-Gear-Automatikgetriebe aus.
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Lamborghini Murciélago LP 650-4 Roadster: Baujahr 2009. Motor: 6,5-Liter-V12. Leistung: 650 PS. Vmax: 330 km/h. Exemplare: 50. Graue Karosserie mit orangefarbenen Akzenten, ...
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... die auch im Innenraum zu finden sind. Auf 100 km/h fegt der Roadster in 3,4 Sekunden. Designer: Luc Donckerwolke.
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Lamborghini Huracán: Im Bild sehen Sie die Heckantriebsversion, die 580 PS aus einem 5,2-Liter-V10 holt. Die Allrad-Variante schickt 30 PS mehr an alle Räder.
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Rohchassis des Lamborghini Aventador: ...
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... Mit 700 PS, als SV sogar mit 750 PS, das derzeit stärkste Tier im Lambo-Stall.
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Seit dem Miura gibt Lamborghini seinen Modellen Namen aus dem Stierkampf.
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Automobili Lamborghini, Via Modena 12, I-40019 Sant'Agata Bolognese: Bei dieser Adresse sollten Sie unbedingt mal vorbeischauen, wenn Sie es mit Supersportwagen halten. Und gleichzeitig einen Faible für Geschichtsträchtiges haben. Hier, in der kleinen italienischen Gemeinde in der Emilia-Romagna, produzieren sie nicht nur jährlich über 3.200 neue Kampfstiere der Güteklasse Aventador und Huracán, sondern erinnern sich auch an ihre Vergangenheit.
Lamborghinis Geschichte steht auf Stäbchenparkett
Glasfassade, Stäbchenparkett: Seit 2001 machen es sich auf zwei Stockwerken diverse Stiere bequem, die Lamborghini nicht mehr in die Arena zum Kampf gegen die Porsches, McLarens oder Bugattis dieser Welt schickt. Und natürlich gegen Lieblingsgegner Ferrari.
Lamborghini 350 GT, 400 GT, Miura, Countach, Urraco, Jalpa, LM002, Espada, Estoque: Sie erzählen in der Galerie ihre Geschichte - angereichert um spannende Fotos an den Wänden. Das erste Exponat des hauseigenen Museum war ein Murciélago.
Die bewegte Geschichte aber beginnt mit dem 350 GT - dem ersten in Serie gefertigten Modell der Marke. Mit 3,5-Liter-V12, 280 PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. Lamborghini legte zwischen 1964 und 1966 insgesamt 120 Exemplare von ihm auf. Der Nachfolger 400 GT schaffte die doppelte Stückzahl. Beide trugen bereits stolz das Stier-Wappen auf der Karosserie.
LM002 "alle 10 Minuten an der Tankstelle"
Die Tradition, die Namen seiner Sportwagen im Stierkampf zu suchen, begann Lamborghini mit dem Miura. Der mit 280 km/h damals schnellste Sportwagen der Welt entpuppte sich als der erste große Hit der Italiener. Nur einem dürfte der Erfolg nicht geschmeckt haben: Dem Lamborghini Islero, den der Miura in den Schatten stellte.
Ebenfalls ins Museum geschafft haben es der Espada und Jalpa 350. Der eine war der erste viersitzige Grand Tourer von Lamborghini, der andere war bis 1988 der letzte V8 der Marke. Bis ihn die Lambo-Ingenieure dem 2018 kommenden SUV wieder einverleiben werden. Sein Geländevorgänger trägt den Namen LM002. LM für Lamborghini Military, was den ursprünglich gedachten Einsatzzweck erklärt. Den 2,7 Tonnen schweren Koloss, oder einfach nur Rambo-Lambo, treibt ein 5,2-Liter-V12 an. Seine Leidenschaft fürs Benzin konnte der LM002 unter der dicken Karosserie nie verbergen. "Ein Liter pro Kilometer", witzeln Spötter über seinen Durst. Andere drücken es so aus: "Der hat dich auf der Autobahn zertrampelt. Zehn Minuten später hast du ihn dann an der Tankstelle gesehen."
In 53 Jahren Automobilgeschichte hat Lamborghini auch den einen oder anderen Tiefschlag wegstecken müssen. Trotz eines Countachs kriselte es im Unternehmen in den 1970er Jahren. Und die Besitzer wechselten von da an bis 1998 wie bei manchen Fußballverein die Trainer. Bis Audi das Zepter übernahm.
Leider haben nicht alle Modelle den Weg ins Museum gefunden. Zum Beispiel der Lamborghini Marzal. Oder der Miura Roadster. Beide Einzelstücke befinden sich heute in Privatbesitz.
Die, die im Museum stehen, finden Sie in unserer Fotoshow.