Youngtimer mit Klappscheinwerfern
Augen auf, Licht an!
Seit mehr als zehn Jahren gibt es keine Autos mehr mit Klappscheinwerfern. Für viele sportliche Youngtimer waren sie Pflicht. Für andere ein notwendiges Designmerkmal. Ein nachgeholter Nachruf.
03.05.2015
Franz-Peter Hudek
Foto: Archiv
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Archiv
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Aus dieser Perspektive schon eher zu erkennen: Lotus Esprit.
Foto: Arturo Rivas
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Geschlossen macht der flache Sportler eine bessere Figur. Gute Exemplare kosten rund 27.000 Euro.
Foto: Arturo Rivas
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
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Der Mittelmotor-SPortwagen VW-Porsche 914
Foto: Porsche
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Gute Exemplare kosten rund 24.000 Euro.
Foto: Porsche
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Der Mazda 929 gehört als Coupé-Variante zu den seltenen Japanern in Deutschland.
Foto: Hardy Mutschler
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Gute Exemplare kosten rund 2.200 Euro.
Foto: Archiv
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Na klar, der Vorzeige-Roadster Mazda MX-5.
Foto: Archiv
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Gute Exemplare des Mazda MX-5 kosten ab rund 6.400 Euro.
Foto: Mazda
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Der Mazda RX-7. Gute Exemplare des Mazda MX-5 kosten ab rund 9.000 Euro.
Foto: Rossen Gargolov
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Der Transaxle-Porsche 944 mit Frontmotor.
Foto: Hardy Mutschler
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Gute Exemplare des Porsche 944 kosten ab rund 8.300 Euro.
Foto: All images copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Pawel Litwinski.
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
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Der inzwischen selten gewordene Chrysler LeBaron.
Foto: Hardy Mutschler
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Schon deutlich unter 1.500 Euro geht es für fahrbereite Exemplare los.
Foto: Hardy Mutschler
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Der Hightech-GT BMW 850i.
Foto: Archiv
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Gute Exemplare des BMW 850i kosten ab rund 15.000 Euro.
Foto: Hardy Mutschler
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Fact
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Der Mercury Cougar gehört zu einer großen Reihe von US-Cars, deren Scheinwerfer hinter Jalousien verschwinden.
Foto: Rossen Gargolov
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Gute Exemplare des Mercury Cougar kosten ab rund 25.000 Euro.
Foto: Hardy Mutschler
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Gute Exemplare des Fiat X1/9 kosten ab rund 8.500 Euro.
Foto: Archiv
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Karl-Heinz Augustin
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Der Renault Alpine A610 ist Mittelmotorsportler mit Kunststoffkarosserie.
Foto: Karl-Heinz Augustin
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Gute Exemplare des Renault Alpine V6 Turbo kosten ab rund 16.900 Euro.
Foto: Archiv
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Gute Exemplare des Lamborghini Diablo kosten ab rund 71.500 Euro.
Foto: Hans-Dieter Seufert
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Der Opel GT im Coke-Bottle-Design.
Foto: Arturo Rivas
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Gute Exemplare des Opel GT kosten ab rund 20.000 Euro.
Foto: Archiv
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Die Chevrolet Corvette C3 mit Kunststoffkarosserie.
Foto: MotorPresseStuttgart
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Gute Exemplare der Corvette C3 kosten ab rund 16.400 Euro.
Foto: Archiv
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Foto: Hardy Mutschler
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Der bei uns erfolglose Ford Probe.
Foto: Hardy Mutschler
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Foto: Archiv
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Der Traumwagen vieler in den 80er-Jahren: Ferrari 328 GTB
Foto: Arturo Rivas
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Gute Exemplare des Ferrari 328 GTB kosten ab rund 51.700 Euro.
Foto: Arturo Rivas
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Archiv
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Der zeitlos designte Porsche 928 mit V8 unter der Haube.
Foto: Arturo Rivas
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Gute Exemplare des Porsche 928 kosten ab rund 16.500 Euro.
Foto: Arturo Rivas
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Thomas Dirk Heere
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Matra-Simca hatte zwei Autos mit Klappscheinwerfern im Programm: Nummer 1 ist der Bagheera.
Foto: Michael Schröder
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Gute Exemplare des Simca-Matra Bagheera kosten ab rund 7.500 Euro.
Foto: Thomas Dirk Heere
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Weitere Autos mit Klappscheinwerfern: Der Dreisitzer Matra Murena.
Foto: Sebas Romero
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Der Franzose besitzt eine ausgeprägte Keilform - feststehende Scheinwerfer würden die Linie zerstören.
Foto: Talbot
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No Sports: Trotz ihrer rassigen Optik spielten Klappscheinwerfer im Rennsport keine Rolle – zu schwer und zu anfällig. Sie wurden im ausgeklappten Zustand fixiert (Toyota Celica) oder durch integrierte Leuchteinheiten ersetzt (Corvette).
Foto: Hardy Mutschler
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Bei den Corvettes blieben die Scheinwerfe über mehrere generationen Bestandteil des Designs.
Foto: Archiv
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Auch die C4 besitzt Klappscheinwerfer.
Foto: MKL
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Der Triumph TR7 ist einer der englischen Vertreter mit Klappscheinwerfern.
Foto: Archiv
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Gilt als Erfinder der Klappscheinwerfer: Cord 810.
Foto: RM Auctions
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Ein weitere Amerikaner: Pontiac Fiero GT.
Foto: Pontiac
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: H.-D. Seufert
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Gute Exemplare des Honda Accord Aerodeck sind ab rund 3.000 Euro zu bekommen.
Foto: H.-D. Seufert
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Achim Hartmann
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Na klar, der Übersportler von BMW, der M1.
Foto: Hardy Mutschler, Hans-Dieter Seufert
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Gute Exemplare des BMW M1 kosten ab rund 300.000 Euro.
Foto: Hardy Mutschler
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Hardy Mutschler
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Den Ferrari 365 GTB/4 kennen die meisten unter seinem Beinamen "Daytona", den er nach dem Triple-Sieg beim gleichnamigen 24-Stunden-Rennen holte.
Foto: Darin Schnabel 2013, RM Auctions
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Gute Exemplare des Ferrari 365 GTB/4 "Daytona" kosten ab rund 800.000 Euro.
Foto: Pawel Litwinski ©2012 Courtesy of RM Auctions
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Na, wer blinzelt denn hier so verführerisch mit seinem Auge?
Foto: Hardy Mutschler
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Der ALfa Romeo Montreal macht in den letzten Jahren einen rasanten Preissprung durch: Mittlerweile kosten gute Autos ab etwa 60.000 Euro.
Foto: Archiv
Was verbindet einen Lamborghini Diablo mit einem Matra-Simca Bagheera und lässt beide Sportwagen-Gesichter fast wie die von Geschwistern aussehen? Richtig: die Klappscheinwerfer! Dabei macht es fast keinen Unterschied, dass der Diablo 492 und der Bagheera 85 PS hat – schnell sehen beide auf jeden Fall aus. Und nur deshalb, so scheint es zunächst, versteckt man die im Fahrtwind stehenden Scheinwerfer.
Sportwagen mit Klappscheinwerfern lagen im Trend
Tatsächlich besitzt ein guter Teil der von 1970 bis etwa 1995 gebauten Sportwagen und Sportcoupés Klappscheinwerfer. Sie sind der Turbo für die Optik und signalisieren schon von Weitem, dass im Schwarm der normalen Kühleraugen-Autos ein windschnittiger Toyota Celica, Porsche 924 oder Lotus Esprit sein Recht auf freie Fahrt für schnelle Autos einfordert. Heute sogar noch mehr als gestern, weil Autos mit Klappscheinwerfern sehr selten geworden sind. Das letzte seiner Art, die Corvette C5, wurde bereits 2004 ausgemustert.
Nachts dagegen, wenn die Scheinwerfer hochgeklappt sind, verwandeln sich die glattflächigen Stromlinienkörper in hässliche Frösche oder Insekten. Allein die Corvette C3 mit ihren schräg gestellten Doppelscheinwerfern verliert in der Nacht nichts von ihrer grimmigen Dominanz, die sie am Tag mit ihren Schlafaugen erzeugt. Aber der Topspeed leidet spürbar unter den hässlichen Luftbremsen.
Schlafaugen aus Japan, USA, Europa
Trotzdem sind Klappscheinwerfer oder Pop-up-Headlights, wie die Engländer sagen, für sportliche Youngtimer so elementar wie Vierventiler, Turbolader, Alufelgen und Frontspoiler. Ohne sie verlöre eine Sportwagen-Generation ihr typisches Gesicht, das insgesamt jedoch sehr einheitlich ausfällt. Weil nämlich zünftige Sportwagen nur durch schmale Öffnungen ihre Kühl- und Atemluft erhalten dürfen, hatten die Designer kaum Spielmasse für ihre Ideen. So entstehen viele Klappscheinwerfer-Doppelgänger wie Lotus Elan und Mazda MX-5, Porsche 924 und Mazda RX-7 oder Triumph TR7 und Fiat X 1/9, die von vorn fast wie Zwillinge aussehen.
Und wer hat's erfunden? Natürlich die Amis. Als erstes Automobil mit Pop-up-Headlight gilt der Cord 810 von 1937. Auch nach dem Krieg huldigen die US-Designer immer wieder dem Schlafaugen-Look: Corvette C2 von 1963, Mercury Cougar sowie Chevrolet Camaro SS von 1967, Lincoln Mk III von 1968 und viele mehr, die zum Teil mit Hidden Headlights ausgerüstet sind: fest installierte Scheinwerfer, die sich am Tage hinter einer beweglichen Klappe verstecken.
Klappen-Pionier Lotus Elan
In Europa zählen der Lotus Elan von 1962 und der Lamborghini Miura von 1966 zu den Klappscheinwerfer-Pionieren. Ab Anfang der 70er-Jahre schiebt schließlich nahezu jeder neue Ferrari, Maserati oder Lamborghini seine flache Nase ohne störende Lichtgehäuse über den Asphalt. Darunter solche Prachtstücke wie der Maserati Ghibli, Lamborghini Countach oder Ferrari F40. Und wenn ein Nissan Silvia oder Mitsubishi Starion ebenfalls mit seinen Lichtern klimpert, zeigt er damit eine entfernte Blutsverwandtschaft zu Lamborghini und Co.
Allerdings sind es nicht allein der sportliche Look und die optimierte Aerodynamik, die uns diese Menge an – vor allem japanischen – Klappscheinwerfer- Autos beschert. Anfang der 70er-Jahre schreibt nämlich der US-amerikanische Gesetzgeber die Einbauhöhe der Scheinwerfer vor, die für sportliche Flachschnauzer schlicht unakzeptabel ist. Der Standard- Klappscheinwerfer löst ganz geschickt das Problem, indem er beim Hochfahren zugleich die vorgeschriebene Bauhöhe einnimmt.
Das Ende der Schlafaugen-Autos kündigen schließlich einige Facelifts mit konventionellen Frontscheinwerfern an, wie beim Mitsubishi 3000 GT oder Chrysler LeBaron. Gründe hierfür sind gelockerte US-Vorschriften und vor allem die Automode. Klappscheinwerfer gelten plötzlich als überdreht und kindisch. Aber gerade deshalb, und weil sie für unsere Youngtimer so typisch sind, lieben wir sie ganz besonders.