VW T2b Westfalia (1978) Wohnmobil im Neuzustand
Camper mit 994 Meilen versteigert
Ein Paar in den USA kaufte 1978 einen VW Bulli, fuhr 900 Meilen und ließ das Auto stehen. Der Campingbus ist fast neu und wurde jetzt versteigert. Er brachte fast 100.000 Euro ein.
11.02.2020
Andreas Of-Allinger
Foto: Artcurial
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Kenner sehen an den langen Stoßstangehörnern und den side markers sofort, dass dieser Bulli in den USA fuhr.
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Viel fuhr dieser T2b jedoch nicht: 994 Meilen zeigt der Tacho an.
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Der 42 Jahre alte Camper sieht aus wie neu.
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Vor allem der Innenraum wirkt unbenutzt.
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Im Heck arbeitet ein Zweiliter-Flachboxer mit 70 PS.
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Ein VW T2 Wohnmobil in gutem Zustand kann laut Classic Analytics bis zu 33.000 Euro kosten.
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Doch was ist ein solcher Bulli wert, wenn er kaum gefahren wurde und aussieht, als wäre er eben erst in Hannover vom Band gerollt? Nun, das Auktionshaus Artcurial schätzt den Wert auf 60.000 Euro.
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Es könnten aber auch 120.000 Euro sein. So breit ist die Spanne im Auktionskatalog. Anfang Februar soll der Camper in Paris während der Rétromobile (5. bis 9. Februar 2020) versteigert werden.
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Schalter, Hebel und Aufkleber wirken unberührt.
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Der Tacho zählte in 42 Jahren gerade mal 994 Meilen. Das sind 1.600 Kilometer.
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US-Radio und dreisprachiges Hinweisschild.
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Käfer-Fahrer kennen das Schaltschema gut. Und genau das war das Problem mit dem Bulli: Das Paar kam nicht mit dem Schaltgetriebe zurecht.
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Ob der Funki bei Problemen mit Schalten und Kuppeln weiterhelfen konnte, ist unbekannt.
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Die Sitzbezüge sind eine Zeitreise in die 70er-Jahre, als T2-Camping-Sondermodelle nach deutschen oder amerikanischen Städten benannt wurden.
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Der Grundriss dürfte auch heutigen California-Nutzern bekannt vorkommen: Küchenzeile mit Spüle, Herd und Kühlschrank und ein Schrank hinter der Sitzbank.
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Der Tisch klappt aus der Küchenzeile.
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Spüle und Herd scheinen unbenutzt zu sein.
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Bett eins befindet sich unten, es wird aus der Sitzbank und einem Polster gebaut.
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Oben befindet sich ein weiteres Bett unter dem Aufstelldach.
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Auch heute noch hat ein VW California einen Schrank im Heck. Anders als heute arbeitete damals unter dem Bett der Motor.
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Englisch beschriftete Bordtechnik und dreisprachige Aufkleber. Ein Blick in die Bedienungsanleitung dürfte sich fast erübrigen.
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Der Zweiliter-Flachboxer heißt so, weil er flacher baut als die bis dahin verwendeten Bulli-Motoren. Sein Vorteil: Das Gebläse schaufelt mehr Luft in den Motorraum, das tut dem Motor gut.
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Alles da: Bedienungsanleitung, Serviceheft, eine Karte von Colorado und handschriftliche Notizen zur ersten und einzigen Ausfahrt.
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Ein VW T2 Wohnmobil in gutem Zustand kann laut Classic Analytics bis zu 33.000 Euro kosten. Doch was ist ein solcher Bulli wert, wenn er kaum gefahren wurde und aussieht, als wäre er eben erst in Hannover vom Band gerollt? Nun, das Auktionshaus Artcurial hat den Wert auf 60.000 Euro. Es könnten aber auch 120.000 Euro sein. So breit war die Spanne im Auktionskatalog.
T2 Camper für fast 100.000 Euro versteigert
Anfang Februar wurde der Camper in Paris während der Rétromobile (5. bis 9. Februar 2020) versteigert. Am Ende stiegen die Gebote auf 85.000 Euro. Inklusive des Aufschlags fürs Auktionshaus wurde der Bulli-Camper also für 98.600 Euro versteigert. Ein Samba, der in derselben Versteigerung angeboten wurde, brachte mit 106.720 Euro kaum mehr.
Ein Urlaub, dann stand der Bus
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Oft klappten die Vorbesitzer das Dach nicht auf.
Doch wie kommt es, dass jemand einen Camper kauft und damit praktisch nicht fährt? Das Paar hat den T2 am 17. Februar 1978 vom Händler in Colorado übernommen. Sie fuhren damit genau einmal in den Urlaub, legten dabei 900 Meilen zurück und stellten fest, dass sie mit dem Schaltgetriebe nicht zurecht kamen. Warum sie ihn nicht gleich verkauften, sondern erst 2018, bleibt ein Rätsel.
Was von dem einzigen Urlaub blieb, den das Paar mit dem T2 machte, wird mit dem Auto verkauft: handschriftliche Notizen zur Tour und eine Karte von Colorado. Betriebsanleitung, Serviceheft, Rechnung und diverse weitere Unterlagen gehören ebenfalls dazu.
Innen wie neu
Innen sieht der Bus unberührt aus; alle Aufkleber sind da, die grün-braunen Polster und die Holzfronten wirken wie neu. Spüle und Herd scheinen unbenutzt. Der Grundriss erinnert an heutige Californias: gegenüber der Schiebetür befindet sich eine kleine Küchenzeile mit Spüle, Herd und Kühlschrank, die Sitzbank lässt sich zum Bett umbauen und im Heck gibt es einen Schrank mit Staufächern. Größter Unterschied: Unter dem Bett wohnt der Motor, in diesem Fall ist es ein Flachboxer mit zwei Litern Hubraum und 70 PS. Außen sind auf den Fotos kaum Spuren der Zeit zu erkennen. Lediglich der Wassertank unter dem Wagenboden scheint oberflächlich Rost angesetzt zu haben.