VW-Porsche 914 Kaufberatung
Schwächen des Mittelmotor-Porsche
Die Preise für den Kauf und den Unterhalt eines VW-Porsche 914 liegen inzwischen auf hohem Niveau, weil gute Exemplare des lange nicht als "echter" Porsche akzeptierten Mittelmotorsportlers längst rar geworden sind.
20.02.2015
Michael Schröder
Foto: Hans-Dieter Seufert
25 Bilder
1/25
Die schlechten Zeiten für den VW-Porsche 914 sind schon lange vorbei. Lange war er nicht akzeptiert, doch der Mittelmotorsportler erarbeitete sich über die Jahre und Jahrzehnte seine Reputation.
Foto: Hans-Dieter Seufert
2/25
Und jetzt gehört er zu den beliebten Klassikern für Rallyefahrer und solche, die es werden wollen.
Foto: Archiv
3/25
Mittlerweile dürften fast alle auf dem Markt verfügbaren VW-Porsche 914 mindestens einmal restauriert worden sein.
4/25
Der Grund: Die bei Karmann gebauten Karosserien bekam so gut wie keinen Rostschutz mit auf den Weg.
Foto: Porsche
5/25
Somit kann ein VW-Porsche 914 eigentlich überall rosten. Unbedingt also die üblichen Stellen inspizieren: Schweller, Radläufe und -Häuser.
Foto: Hans-Dieter Seufert
6/25
Dazu die 914-spezifischen Stellen: An der Front die Klappscheinwerfer und vor allem deren Kästen.
Foto: Porsche
7/25
Auch die Bereiche, wo der Targabügel in die Karosserie übergeht, ist kritisch.
Foto: Hans-Dieter Seufert
8/25
Besonders teuer wird es, wenn es oberhalb der Türgriffe rostet.
Foto: Porsche
9/25
Von dem Vierzylinder-Boxer in der Wagenmitte sieht man wenig, sie stammen aus dem VW 411/412 und leiden an den typischen Boxermotor-Schwächen: leicht inkontinent.
Foto: Hans-Dieter Seufert
10/25
Achten sollten Interessenten eines VW-Porsche 914 auf die Benzinschläuche der Einspritzanlage. Werden sie porös, droht Benzinverlust im heißen Motorraum - mit manchmal fatalen Folgen.
Foto: Hans-Dieter Seufert
11/25
Vom Fahrwerk her ist der VW-Porsche ein echtes Spaßmobil - sofern die Buchsen, Lager und Gummis in gutem Zustand sind. Auf der Hebebühne alle Komponenten checken.
12/25
Innen geht es etwas eng, aber aufgeräumte zu. Mittig angeordneter Drehzahlmesser und Zusatzinstrumente in der schmalen Mittelkonsole.
Foto: Hans-Dieter Seufert
13/25
Der 914 wurde als Einstiegs-Porsche beworben - und er war es auch noch als Gebrauchtwagen. In den 80ern und zu Beginn der 90er lagen die Preise am Boden.
Foto: Porsche
14/25
Mit dem 100 PS starken Zweiliter-Boxer erreicht der 914 192 km/h und beschleunigt in unter 10 s auf Tempo 100.
Foto: Porsche
15/25
Zahlreiche Werbemotive waren ein Grund, warum der 914 als "Hausfauenporsche" bezeichnet wurde.Der gesetzte Herr fährt 911 S, die jugendlichen Damen einen 914.
Foto: Porsche
16/25
Allerdings musste auch der VW-Porsche erstmal bezahlt werden: 1972 kostete ein 914 2.0 exakt 13.760 Mark.
Foto: Porsche
17/25
Auch hier wieder: Junge Frau mit farblich zur Hose passendem 914.
Foto: Porsche
18/25
Das Targadach des 914 sollte in gutem Zustand sein, bei nicht sehr pfleglichem Umgang kann es Schäden davontragen. Ersatzteile für den 914 sind sehr teuer. Einige Komponenten sind nicht mehr erhältlich.
Foto: Porsche
19/25
Die Preise für einen VW-Porsche 914 2.0 liegen laut classic-analytics bei rund 19.000 Euro für ein Zustand-2-Exemplar (Stand 02/2015)
Foto: Porsche
20/25
Zustand-4-914 sind für etwa 5.800 Euro zu haben.
Foto: Porsche
21/25
Damit liegen sie deutlich unter dem 914/6 mit dem Sechszylinder-Boxer des 911 T. Der 10 PS stärkere 914 kostet im Zustand 2 rund 54.000 Euro.
Foto: Porsche
22/25
Die Fahrleistungen des 914/6 liegen etwas über denen des 914/4: Er beschleunigt rund 1,2 s schneller auf 100.
Foto: Porsche
23/25
Und die Höchstgeschwindigkeit liegt mit 207 km/h rund 15 km/h über der des Vierzylinders.
Foto: Porsche
24/25
Dafür wiegt der 914/6 rund 35 kg mehr.
Foto: Porsche
25/25
Der Über-914: zwei Exemplare des 914/8 mit dem 260 PS starken Achtzylinder des 908/3 wurden für Ferdinand Piech (in Rot, im Bild) und Ferry Porsche (in Silber) gebaut.
Foto: Porsche
Karosserie-Check
Die Fertigung der VW-Porsche 914-Karosserie wurde Karmann in Osnabrück überlassen, das Ergebnis war ein sehr komplexer Aufbau ohne jeglichen Rostschutz. Daher können alle Bauteile von Rost befallen sein. Besonders kritisch sind jedoch die Bereiche, wo der Targabügel und die Karosserie sich vereinen.
Eine sehr aufwendige und kostspielige Reparatur steht beim VW-Porsche 914 an, wenn sich Rost oberhalb der Türgriffe zeigt. Sind die Türspaltmaße eng, könnten die Schweller "weich" und verrottet sein. Vor dem Kauf die Leerräume, Kotflügel, Kästen der Klappscheinwerfer und Radläufe überprüfen.
Technik-Check
Die Vierzylindermotorendes VW-Porsche 914 stammen aus dem VW 411/412 und leiden unter boxertypischen Schwächen wie Ölverlust an den Zylinderköpfen. Geringer Ölverlust gilt als normal, man sollte aber stets einen Blick darauf haben. Ab einer Laufleistung von 150.000 Kilometern steht in aller Regel eine Überholung an.
Die 1,7- und 2,0-Liter-VW-Triebwerke des VW-Porsche 914 verfügen über eine Einspritzanlage, deren Benzinschläuche an den Übergängen zu den Metallrohren zu Undichtigkeiten neigen – bisweilen mit fatalen Folgen. Die Ansaugflansche können mit zunehmenden Alter ebenfalls undicht (porös) werden und Nebenluft ziehen. Die Folge: ein unrunder Motorlauf.
Preise
classic-analytics notiert einen VW-Porsche 914 im Zustand mit 19.000 Euro, Zustand-4-Exemplare kosten rund 5.800 Euro.
-
Bei Einführung 1972 (VW-Porsche 914/2.0)
:
- 13.760 Mark
Ersatzteile
Die gute Nachricht: Die Regale sind bei Porsche noch recht gut gefüllt, allerdings auf hohem Preisniveau. Nicht mehr lieferbar sind für den VW-Porsche 914 Teile wie Längsträger, verchromte Stoßstangen und Lampenkästen.
Schwachpunkte
- Targabügel und Seitenblech
- Schweller
- Kotflügel
- Kofferraumboden
- Türunterseiten
- Ölverlust
- Einspritzanlage
- Antriebswellen
- Getriebe
- Ansaugflansche
- Unfallschäden
- Originalität
Wertungen
Fazit
Die Preise für den Kauf und den Unterhalt eines VW-Porsche 914 liegen inzwischen auf hohem Niveau, weil gute Exemplare des lange nicht als "echter" Porsche akzeptierten Mittelmotorsportlers längst rar geworden sind.