VW Polo G40 ab 5.000 €
Golf GTI-Schreck mit G-Lader
Was für eine fiese Nummer von VW! Äußerlich ist der VW Polo G40 auf den ersten Blick nur anhand der roten Zierstreifen und den leicht verbreiterten Kotflügeln von einem Durchschnitts-Polo zu unterscheiden, im Kessel aber Druck genug, um Sportwagenbesitzer in die schiere Verzweiflung zu stürzen.
11.02.2015
Michael Schröder
Foto: Archiv
29 Bilder
1/29
Die zweite Generation des VW Polo (Baureihencode 86C) kam 1981 auf den Markt, doch zunächst mit verhaltener Leistung: 40, 50 oder 60 PS leisten die Vierzylinder. Doch 1985 kam die Lösung für Leistungsprobleme: Der G40 mit 113 PS.
Foto: Archiv
2/29
Power-Polo: Der 1,3-Liter-Motor wurde mit dem G-Lader auf 113 PS gebracht.
Foto: Archiv
3/29
Hinter dem von VW benutzten Begriff "G-Lader" verbirgt sich ein sogenannter "Schneckenverdichter", der - ähnlich wie ein Kompressor - über einen Riemen angetrieben wird und das Gemisch vorverdichtet.
Foto: Frank Herzog
4/29
Der Name G40 weist auf die Tiefe der Spiralen hin: Beim Polo G40 sind das 40 mm, beim Golf G60 60 mm.
Foto: Frank Herzog
5/29
Vom ersten VW Polo G40, der noch GT G40 hieß, wurden 1987 nur 500 Exemplare gefertigt - er ist an den Rundscheinwerfern erkennbar.
Foto: VW
6/29
Der Erfolg überraschte offenbar auch die VW-Entscheider, schon im Folgejahr wurde die Produktion auf 1.500 erhöht.
Foto: VW
7/29
Ab 1990 bekam der VW Polo ein umfangreiches Facelift innen und außen. Nun trug er Rechteckscheinwerfer, voluminösere Stoßfänger, eine glattere Front und einen angepasste Seitenlinie.
Foto: Frank Herzog
8/29
Auch das Heck wurde umgestaltet und bekam größere Rückleuchten. Der cW-Wert wurde um 10 % verbessert.
Foto: Frank Herzog
9/29
Auch innen gab es eine deutliche Modernisierung vom 86C auf 86C F: Die Urversion besaß ein Cockpit in Golf-machart mit einem Instrumententräger. Drehzahlmesser, Wassertemperaturanzeige, Tank- und Digitaluhr - und eine Tachoskala, die bis Tempo 240 reicht – genial!
Foto: Archiv
10/29
Beim Nachfolger kommt die Instrumentierung deutlich verspielter daher: Großer Tacho ...
Foto: Frank Herzog
11/29
kleiner Drehzahlmesser mit in Halbmondform angeordneten Tankuhr und Wassertemperaturanzeige, darunter die Kontrollleuchten und Digitaluhr.
Foto: Frank Herzog
12/29
Den Leistungsdaten des VW Polo G40 setzte übrigens das Getriebe Grenzen - es war bis zu einem maximalen Drehmoment von 150 Nm ausgelegt.
Foto: Frank Herzog
13/29
Die ersten G40 erreichten 115 PS und 148 Nm, ab 1990 fiel die Leistung um 2 PS, während das maximale Drehmoment um 2 Nm stieg.
Foto: Frank Herzog
14/29
Die Fahrleistungen blieben nahezu gleich: In 8,6 s auf Tempo 100, erst bei 196 km/h war Schluss. Dank der verbesserten Aerodynamik sprintete der spätere G40 in 2 Zehnteln weniger auf 100.
Foto: Frank Herzog
15/29
Der gleiche Vierzylinder mit 1.272 ccm kommt auch im VW Polo GT zum Einsatz. Als Sauger leistet er dort 75 PS, was für 172 km/h reicht.
Foto: VW
16/29
Während es den GT auch als Steilheck-Version gab, bleib der G40 nur als Fließheck erhältlich.
Foto: VW
17/29
Der Erfolg des Kleinwagens war vor allem auch im Ausland groß. Von der zweiten Marge mit 1.500 Fahrzeugen wurden 500 nach Frankreich geliefert. Auch in Großbritannien (im Bild die GB-Version) war der G40 begehrt.
Foto: VW
18/29
Die Baureihe Polo startete 1975 mit der Sparversion des baugleichen Audi 50, der ab 1974 angeboten wurde. Sportlichste Version des ersten VW Polo ist der GT mit 60 PS.
Foto: VW
19/29
Beim GT handelt es sich um den gleichen Motor wie beim späteren Polo, ein OHC-Vierzylinder mit Grauguss-Block und Leichtmetall-Querstromzylinderkopf sowie Zahnriemen. Der erste Polo wurd von 1975 bis 1981 gebaut.
Foto: VW
20/29
Die zweite Generation des VW Polo lief ab 1981 vom Band und wurde dank sehr guter Verkäufe bis ins Jahr 1994 gefertigt. Rund 1,7 Millionen Einheiten in dieser Zeit.
Foto: VW
21/29
Der Nachfolger hört auf den internen Baucode 6N und konnte nicht an den Erfolg seines Vorgängers anknüpfen. Von 1994 bis 2001 wurden 645.000 Exemplare gebaut.
Foto: VW
22/29
In Erinnerung bleiben wird der dritte Polo vor allem als Harlekin: Die Fahrzeuge wurden nach Fertigstellung teilweise demontiert und in 4 verschiedenen Zusammenstellungen angeboten. Die Farben heißen Ginster-Gelb, Chagall-Blau, Pistazie-Grün und Flash-Rot.
Foto: VW
23/29
Den Harlekin gab es mit 45 bis 75 PS, den Polo III zudem mit Benzinemotoren bis 120 PS und Dieseln von 57 bis 110 PS.
Foto: VW
24/29
2001 erschien die vierte Generation des VW Polo, der zunächst mit Benzinern von 54 bis 100 PS und Selbstzündern von 64 bis 130 PS angeboten wurde.
Foto: VW
25/29
Ab 2006 wurde wieder ein GTI angeboten, der von einem 1,8-Liter-Turbomotor mit 150 PS beschleunigt wird.
Foto: VW
26/29
Der GTI kam erst knapp ein Jahr nach dem tiefgreifenden Facelift im Jahr 2005. Ab Frühjahr 2006 wurde der bis zu 216 km/h schnelle Kleinwagen ausgeliefert. Die noch stärkere Cup-Version mit 180 PS beschleunigt in 7,5 s auf 100 und erreicht eine Spitze von 225 km/h.
Foto: VW
27/29
Seit 2009 ist der Polo V auf dem Markt, seit Ende 2010 gibt es den GTi zu kaufen. Sein 1,4-Liter-TSI leistet 180 PS und beschleunigt den Kleinwagen in weniger als 7 s auf Tempo 100.
Foto: Achim Hartmann
28/29
Die Spitze liegt bei 229 km/h.
Foto: VW
29/29
Der schnellste Serien-Polo aller Zeiten heißt allerdings VW Polo WRC Street und wurde 2012 vorgestellt. Angetrieben von einem 220 PS starken Zweiliter mit 350 Nm max. Drehmome nt erreicht er 243 km/h und ist in 6,4 s auf Landstraßentempo.
Foto: Archiv
"G-Lader" hieß das neue Stammtisch-Thema (nicht nur) in der VW-Szene im Jahr 1987, ein Spirallader, der von der Kurbelwelle angetrieben wird, dabei im Prinzip wie ein Kompressor funktioniert und den kleinen 1300er-Vierzylinder des VW Polo G40 bis zum Anschlag unter Dampf setzt. Oder besser: bis zur Belastungsgrenze des Fünfganggetriebes, da eine für noch mehr Leistung erforderliche Neuentwicklung dem VW-Konzern dann am Ende wohl doch zu teuer war.
113 PS treffen auf 835 gut verteilte Kilo
Egal. Mit den vorhandenen 113 PS lässt sich so ein nur 835 Kilo leichter Power-Polo auf seinen kleinen BBS-Rädern und dank seines um 20 Millimeter tiefer gelegten Fahrwerks flott genug über Landstraßen zirkeln. Wenn's sein muss, sind sogar knapp 200 Sachen drin. Natürlich ohne ABS und all diesen Schnickschnack, dafür aber mit Sportsitzen im coolen Le-Mans-Karo-Design und einer Tachoskala, die bis Tempo 240 reicht. Genau so hatten wir uns das doch immer gewünscht, oder?
Nur 500 Ur-Modelle des VW Polo G40 entstehen
Die "Probe-Auflage" dieser Rakete, zu erkennen an den Rundscheinwerfern und dem geraden Kühlgitter, ist natürlich sofort vergriffen. VW produziert 1987 und 1988 nur 1.500 Polo G40, von denen 500 auch noch für Frankreich bestimmt sind. Erst 1991 nimmt Wolfsburg den G40 auf Basis des Polo F2 ins Programm auf, auf Wunsch mit Nebelscheinwerfern, weißen Blinkern und abgedunkelten Rückleuchten - der besseren Erkennung wegen.
Der Markt für gut erhaltenen VW Polo G40 sieht heute recht düster aus - es gibt nur wenige, und diese befdinden sich meist in festen Händen. Wenn doch einmal ein Zustand 2-Exemplar angeboten wird, sind rund 5.000 Euro fällig. Das Ur-Modell kostet nochmals rund 600 Euro mehr. Runtergerittene G40 findet man manchmal schon für um 1.000 Euro. Nicht zu vernachlässigen sollte man allerdings die Teilekosten für den ganz speziellen Golf GTI-Konkurrenten aus eigenem Hause.