VW Käfer Auktion Schweden
130.200 Euro für einen Käfer
Bengt Holmgren hört auf: Der Sammler schließt sein VW Museum, die Autos wurden versteigert. Im Museum in Pålsboda, 200 Kilometer von Stockholm entfernt, waren bis zum Sommer VW Käfer aus jedem Baujahr zwischen 1948 und 1975 zu sehen.
26.09.2018
Andreas Of-Allinger
Foto: bilwebauctions.se
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Volkswagen 1200 Cabriolet (1961), Laufleistung 12.788 km, Schätzpreis: 250.000 SEK (24.160 Euro). Höchstgebot: 228.000 SEK (21.633 Euro).
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Restauriertes Käfer Cabrio, 1985 in original perlweiß lackiert und in gutem Zustand. Seit 1993 im Museum.
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Volkswagen Export (1948), Schätzpreis: 1.200.000 SEK (116.000 Euro), Leistung: 24 PS, Laufleistung: 1.965 mls. Höchstgebot: 1.350.000 SEK (130.221 Euro).
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Laut Auktionshaus einer von 30 weltweit existierenden frühen Export-Modellen. Erstbesitzer war das schwedische Militär im nordschwedischen Kiruna. Der Käfer ist mit New Old Stock und Originalteilen restauriert.
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Volkswagen 1200 (1956), Laufleistung: 8.933 km, Schätzpreis: 400.000 SEK (38.700 Euro). Höchstgebot: 245.000 SEK (23.633 Euro).
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Der Ovali lief 8.930 Kilometer in ein- und derselben Familie. Wurde zum Fahren lernen gekauft und wurde dann doch nur jährlich zur Inspektion gebracht.
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Volkswagen Karmann-Ghia (1962), Laufleistung: 55.816 km, Schätzpreis: 120.000 SEK (11.600 Euro). Höchstgebot: 111.000 SEK (10.707 Euro).
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Wann dem vor 30 Jahren restaurierten Karmann Ghia die Stoßstangen verloren gingen, ist unklar. Gekauft hat ihn 1962 eine Firma in Norköpping.
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Volkswagen 1500 Variant (1965), Laufleistung: 300 Meilen, Schätzpreis: 350.000 SEK (33.900 Euro). Höchstgebot: 330.000 SEK (31.832 Euro).
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Der Auktionskatalog beschreibt das Auto so: "300 Meilen und 6 Kilometer seit Auslieferung! Neu bei Vahlstedts Auto in Vadstena gekauft und nur zur Inspektion gefahren. Innen und außen 100% original - und in einem Zustand wie neu. Inklusive Dachgepäckträger."
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Volkswagen Typ 2 Fensterbus (1965), Schätzpreis: 350.000 SEK (33.900 EUR). Höchstgebot: 322.000 (31.060).
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Der Split-Window-Bulli kam im Film Rally Brudar vor. Lackiert in Korallenrot und Graubeige, in den 1980er-Jahren restauriert. Bengt Holmgren kaufte den Bulli 1993, als er die Sammlung des VW-Händlers EG Larsson kaufte.
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Volkswagen Baja Bug (1966), Schätzpreis: 70.000 SEK (6.700 Euro). Höchstgebot: 84.500 SEK (8.151 Euro).
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Der von Micke Svens Special Motors gebaute Motor hat vermutlich 1.835 ccm und ist mit 50 PS registriert. Das Auto wurde irgendwann 1983-85 gebaut.
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MG Replika auf Basis eines VW 1300 (1966), Schätzpreis: 90.000 SEK (8.700 Euro). Höchstgebot: 58.500 SEK (5.463 Euro).
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Brasilianische MG-Replika von MP Lafer. Zwischen 1974 und 1990 wurden 8.000 Stück gebaut, von denen 1.000 nach Europa kamen. Laut Auktionshaus "nett zu fahren".
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Volkswagen 411 (1969), Laufleistung: 4.324 mls, Schätzpreis: 240.000 SEK (23.230 Euro). Höchstgebot: 151.000 SEK (14.565 Euro), nicht verkauft.
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Der Viertürer trägt Originallack und kam 1993 mit der Sammlung des VW-Händler EG Larsson ins Museum. Drei Vorbesitzer, zuletzt 1998 gefahren.
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Beach Buggy auf Basis eines VW 1500 (1969), Motorleistung: 43 PS, Laufleistung: 73.376 mls, Schätzpreis: 70.000 SEK (6.777 Euro). Höchstgebot: 89.500 EK (8.633 Euro).
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Den Kunststoff-Bugga hat eine schwerdische Mercedes-Werkstatt auf Basis eines VW 1500 gebaut. Der Motor hat wahrscheinlich 1.800 Kubik, die letzte Inspektion war 2010.
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Ford 39 Cabriolet Replika auf Basis eines VW 1300 (1970), Schätzpreis: 60.000 SEK (5.800 Euro). Höchstgebot: 87.000 SEK (8.392 Euro).
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In den 1990er-Jahren zum Cabrio umgebaut. Im Museum 1993 angekommen. Laut Auktionshaus "ein geschätztes Hochzeitsauto für sonnige und regnerische Tage".
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Volkswagen Ùltima Edición 1600 (2003). Laufleistung: 25 km, Schätzpreis: 850.000 SEK (82.000 Euro). Höchstgebot: 1.100.000 SEK (106.106 Euro).
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Jüngster Käfer und jüngstes Auto in der Sammlung. Der Käfer aus der letzten Serie wurde zuerst dem schwedischen Königshaus angeboten. Als der Adel verzichtete, kaufte Bengt Holmgren den hellblauen Zweitürer und stellte ihn ins Museum. Jetzt soll er in neue Hände kommen.
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Einige Jahre lang habe Bengt Holmgren versucht, einen Käufer für seine VW-Sammlung zu finden, schreibt das schwedische Magazin Klassiker. Das habe nicht geklappt, im Sommer habe er sein Museum geschlossen. Jetzt wurden die Autos einzeln versteigert. Die Sammlung meist luftgekühlter VW reicht vom Käfer Baujahr 1948 bis zu einem fabrikfrischen Ultima Edicion mit 25 Kilometern auf dem Tacho. Aus jedem einzelnen Baujahr zwischen 1948 und 1975 hatte Holmgren je einen Käfer in seinem Museum stehen. Darunter Sondermodelle, schräge Umbauten oder seltene Farben. Manche Fahrzeuge sind extrem wenige Kilometer gefahren oder Teil einer besonderen Geschichte.
Schwedens ältester Käfer für 130.200 Euro
Der Export-Käfer aus dem Baujahr 1948 etwa sei Schwedens ältester Käfer, informiert das Auktionshaus. Und der jüngste Käfer, ein hellblauer Ultima Edicion von 2003, sei zuerst Schwedens Königsfamilie angeboten worden. Der autobegeisterte Monarch wollte nicht, Bengt Holmgren schon. Jetzt wurde der späte Käfer für sehr viel Geld versteigert: Der Hammer fiel bei umgerechnet 106.000 Euro. Noch höher kletterten die Gebote für den 48er-Export-Käfer, der für umgerechnet 130.200 Euro versteigert wurde.
Recht günstig gab es einige Käfer-Umabuten. So brachte zum Beispiel ein Beach Buggy 89.500 schwedische Kronen ein, was 8.633 Euro entspricht. Erstaunlich günstig war ein T1-Bus, der für 31.060 Euro wegging. Nicht verkauft wurde zum Beispiel ein VW 411, der mit 151.000 SEK (14.565 Euro) nicht den Mindestpreis erreichte. Die Versteigerung fand am Samstag, 22. September bei Bilweb Auctions statt.
Holmgren selbst nennt seine Sammlung „Eine der weltweit aufwendigsten Sammlungen luftgekühlter Wagen“. Er habe immer unangepassten Originalautos gegenüber restaurierten Exemplaren den Vorzug gegeben. Solche Autos mit einer besonderen Geschichte zu kaufen, dauere Jahre und erfordere auch Demut, erläutert der Sammler. „In meinen Augen sollte ein schönes, unberührtes Auto mindestens doppelt so viel wert sein wie das Äquivalent “, sagt Bengt dem Stockholmer Magazin Klassiker.
Typ 3 Variant mit 300 Meilen Laufleistung
Viele Autos sind im Originalzustand erhalten. Wie zum Beispiel jener Käfer, der 1956 von einer Familie gekauft wurde und nicht viel weiter gefahren wurde als zum örtlichen TÜV. Als der Ovali 2002 ins Museum kam, hatte er 8.930 Kilometer zurückgelegt und bis heute keinen Meter Straße mehr gesehen. In einem beinahe unberührten Originalzustand soll sich ein Typ 3 Variant befinden, der seit seiner Auslieferung 1965 nur 300 Meilen gefahren wurde. Die Strecke kam fast ausschließlich auf dem Weg zur jährlichen Inspektion zusammen, 1977 sei das Auto stillgelegt worden und 1994 in die Sammlung gekommen, erklärt das Auktionshaus auf seiner Website.
Andere Autos aus der Sammlung sind restauriert. So wie der Export-Käfer von 1948, der mit New Old Stock (NOS)-Teilen restauriert wurde und nur 1.965 Meilen auf dem Tacho hat. Es sei einer von etwa 30 existierenden Exemplaren von diesem Modell – manche Käfer sind alles andere als Massenware. Dieser hier soll bei der Auktion mindestens 116.000 Euro bringen.
Replikas, Buggys und ein Bulli
Über 30 Autos aus der Sammlung sind Käfer, dazu kommen Umbauten – wie etwa zum Buggy – oder Replikas. Eine ähnelt einem MG, eine andere einem Ford Cabriolet von 1939. Dazu kommen weitere luftgekühlte Modelle wie zum Beispiel ein T1 Bus und ein SP2 aus Brasilien.