VW T3 Bus - Schwachpunkte und Tipps
Was taugt der letzte Heckmotor-Bulli?
Beim VW T3 ist die Karosseriesubstanz entscheidend. Die Angriffspunkte für den Rost sind beim Bulli der dritten Generation vielfältig und hinterhältig. Der letzte Boxer-Bulli im Technik-Check.
22.12.2015
Kai Klauder
Foto: Arturo Rivas
19 Bilder
1/19
Der VW T3 ist ein idealer Klassiker für den Alltag: er bietet viel Platz, ist ein Sympathieträger dank seiner Verwandschaft zu den "Rund-Bullis", und ein genügsames Arbeitstier.
Foto: Arturo Rivas
2/19
Zumindest mit dem Reihenvierzylinder-Diesel im Heck. Rund 8 bis 10 Liter lässt sich der Selbstzünder auf 100 km einspritzen.
Foto: Arturo Rivas
3/19
Besonders gute Fahrleistungen darf man sich von dem 70 PS-Aggregat allerdings nicht erwarten. die 70 PS reichen aber zumindest für ein Mitschwimmen.
Foto: Arturo Rivas
4/19
Entscheidend bei dem T3 ist der Zustand des Blechs. Alle Karossereifalze, alle Radläufe, Radhäuser, Schweller und Unterkanten sollten genauestens inspiziert werden.
Foto: Arturo Rivas
5/19
Auch die Frontmaske, die Bereiche um die Blinker, den Grill und der Scheibenrahmen verlangen nach einer genauen Untersuchung,
Foto: Arturo Rivas
6/19
Grundsätzlich gilt: Die Karosserie des T3 ist alles andere als rostresistent. Rund um den Tankdeckel gammeln die Bullis auch sehr gerne.
Foto: Arturo Rivas
7/19
Auch die Scheibenrahmen sind rostanfällig. Sind sie angegriffen, sollte man vom Schlimmsten ausgehen
Foto: Arturo Rivas
8/19
Beim T3 sind die Verbindungen der großflächigen Blechtafeln die offensichtlichsten Angriffspunkte.
Foto: Arturo Rivas
9/19
Viele T3, die vom öffentlichen Dienst, der Feuerwehr oder als Personentransporter eingesetzt wurden, verfügten über Zusatzblinker auf dem Dach.
Foto: Arturo Rivas
10/19
Zur Ausrüstung eines Einsatzfahrzeugs der Feuerwehr gehört selbstredend auch eine Anhängerkupplung.
Foto: Arturo Rivas
11/19
Auch wenn die Selbstzünder-T3 in Sachen Verbrauch überzeugen können, die klare Empfehlung gilt dennoch dem 2,1-Liter-Wasserboxer. Hier muss man auf die Euro-2-Umrüstung achten, mittlerweile sind Nachschubprobleme für die Umrüstsätze bekannt.
Foto: Arturo Rivas
12/19
Das Material und die zeitgenössische Farbgebung der Türverkleidung...
Foto: Arturo Rivas
13/19
... findet sich auch bei den Sitzen wieder. Seitenhalt ist sowohl dem Fahrersitz, als auch bei der glatten Zweierbank ein Fremdbegriff.
Foto: Arturo Rivas
14/19
Mit perfekter Übersicht und kleinem Wendekreis macht auch Rangieren im T3 Spaß.
Foto: Arturo Rivas
15/19
An Einfachheit kaum zu überbieten ist das pragmatische Kombiinstrument dieses T3. Gimmicks wie ein Drehzahlmesser waren damals natürlich kostenpflichtig.
Foto: Arturo Rivas
16/19
4-Gang-Getriebe mit Schaltstock im Halb-Meter-Format. Die Schaltwege sind lang, doch man gewöhnt sich daran.
Foto: Arturo Rivas
17/19
Diese Verfolgungsjagd würde sogar der T3 gewinnen. Bei allen anderen zieht er den Kürzeren – geschenkt.
Foto: Arturo Rivas
18/19
Entspanntes Einsteigen, Beladen, Verzurren und Versorgen - einen Bus im Alltag dankt nicht zuletzt der Rücken.
Foto: Arturo Rivas
19/19
Nachdem T1 und T2 preislich in die oberen Sphären abgedriftet sind, setzt sich dieser Trend nun auch beim VW T3 fort. Noch sind die Busse der dritten Generation aber noch durchaus erschwinglich. Zustand 2-Exemplare liegen bei 11.000 Euro (2014). Fahrbereite T3 sind ab 2.000 Euro zu haben.
Foto: Arturo Rivas
Foto: Arturo Rivas
Ein Kasten mit bester Platzausnutzung: Der VW T3 ist im Grunde genommen ein mit Blechtafeln umbauter Raum.
Foto: Arturo Rivas
Echt Nutzfahrzeug: Der VW T3-Innenraum überzeugt weniger mit Haptik und Eleganz, sondern eher mit Robustheit und einfacher Bedienung. Die späteren und höherwertigen Caravelle und Multivan-Modelle nähern sich zumindest optisch dem Pkw-Standard an.
Foto: Arturo Rivas
Kein Boxer! VW baute nie einen Dieselboxer in ein Serienfahrzeug ein. Erst Subaru brachte 2008 einen Diesel-Boxer im Serieneinsatz. Der 1,6-Liter-Reihenmotor mit KKK-Turbolader nagelt vernehmlich im Heckabteil sein Hohelied mit einer Verdichtung von 21:1.
Karosserie-Check
Beim VW T3 sind die Verbindungen der großflächigen Blechtafeln die offensichtlichsten Angriffspunkte. Die Karosseriefalze sollten genau inspiziert werden. Ein Schichtdicken-Messgerät ist angeraten.
Besonders gerne rosten VW T3 Camper - wegen der guten Isolierung hält sich die Feuchtigkeit sehr lange. Auch die Scheibenrahmen sind rostanfällig. Sind sie angegriffen, sollte man vom Schlimmsten ausgehen. Der Zustand von Unterkante und Laufschiene der Schiebetür lässt Rückschlüsse auf den Gesamtzustand zu.
Technik-Check
Auch wenn die Selbstzünder-VW-T3 in Sachen Verbrauch überzeugen können, die klare Empfehlung gilt dennoch dem 2,1-Liter-Wasserboxer. Auch hier muss man auf die Euro-2-Umrüstung achten, mittlerweile sind Nachschubprobleme für die Umrüstsätze bekannt.
Die Motoren sollten von kompetenter Hand gepflegt sein. Bekannte Probleme bei den VW T3-Selbstzündern sind durchgeblasene Kopfdichtungen sowie abgerissene Ventile und Risse im Kopf.
Da der VW T3 als Nutzfahrzeug entwickelt wurde, gehen viele von überdimensionierten Komponenten aus - bei Koppelstangen, Stabilisatoren der Bremsanlage und auch dem Getriebe werden sie eines Besseren belehrt. Eine Hebebühne ist Pflicht bei der Besichtigung.
Preise
Nachdem T1 und T2 preislich in die oberen Sphären abgedriftet sind, setzt sich dieser Trend nun auch beim VW T3 fort. Noch sind die Busse der dritten Generation aber noch durchaus erschwinglich.
Laut Classic-Analytics liegt der Preis für einen VW T3 im Zustand 2 bei 12.500 Euro. Mäßige, aber fahrbereite Exemplare starten bei rund 2.500 Euro. Camper und Sondermodelle können je nach Zustand ebenfalls weit über 10.000 Euro kosten.
-
Bei Einführung 1985 (VW Multivan 2.1)
:
- 27.260 Mark
Ersatzteile
"Bei Ersatzteilen gibt es für den VW T3 noch alles in vertretbarer Qualität zu humanen Preisen", sagt Daniel Ecke von BusChef. Abstriche gibt es bei der Innenausstattung. Dank spezialisierter Händler und der großen Szene lassen sich fast alle Probleme lösen.
Schwachpunkte
- Frontblech
- Schiebetür und Laufschiene
- Radläufe
- Wagenheberaufnahmen
- Gurtbefestigung vorne/hinten
- Schweißnähte
- Koppelstangen
- Stabilisatoren
- Bremsanlage
- Zylinderköpfe
- Getriebe
- Schaltung
Wertungen
Fazit
Der VW T3 befindet sich gerade am Scheideweg eines Klassikers: Noch gibt es Fahrzeuge im Alltagsgebrauch, die von ihrem Zustand her für eine Restaurierung geeignet sind - und noch recht günstig sind. Viele andere T3 wurden von Modellfans vor Jahren schon weggestellt und warten nun auf ihre Wiederentdeckung. Hier entscheidet der Zustand über den Preis - wenn sie denn überhaupt zu verkaufen sind. Denn der Höhenflug der klassischen Bulli macht mittlerweile auch nicht mehr vor dem VW T3 Halt.
Am besten sucht man nach einem späten Wasserboxer (WBX) - er bietet das Gefühl des besten Bulli aller Zeiten. Ein tolles Fahrwerk mit sportlichem Anspruch und ein kräftiger Motor, der bei guter Pflege lange hält. Genügsame Menschen kommen auch mit einem Selbstzünder aus, hier ist der 70 PS-Motor die beste Wahl. Doch der typische Boxer-Sound fehlt hier natürlich.