Silvretta Classic 2010 - Geschichten vom Streckenrand

Vater und Sohn – kennen die Tricks

Morgens, 9.00 Uhr in Schruns: Zig Oldtimer stehen vor der Startrampe und werden von den fleißigen Teilnehmern poliert, Kühlwasser wird nachgefüllt, die Motoren laufen warm und manche markieren ihr Auto mit Klebestreifen. Alle warten auf den Start der Silvretta Classic Rallye Montafon 2010.

 1960er Austin-Healey Mk1.
Foto: Kai Klauder 24 Bilder

Zu den Klebern gehören auch Hans-Dieter Honsel und sein Sohn Jan. Der Senior sitzt am Steuer und dirigiert den Filius, der das Klebeband in der Hand hält, an die richtige Stelle. "So, jetzt sitzt es, kleb' mal fest", sagt der Pilot des Austin Healey Mk I-Pilot, der schon zum dritten mal bei der Silvretta Classic mitfährt.

Traumauto der Jugend: Austin Healey Mk I

Sein englischer Roadster aus dem Jahr 1960 bringt die besten Voraussetzungen für die Strapazen der Alpenpässe mit: "Der Sechszylinder mit drei Litern Hubraum hat mehr als genug Drehmoment für die verwinkelten Straßen mit den starken Steigungen."

Seit zehn Jahren besitzt Honsel den Austin Healey, doch die Leidenschaft für den kräftigen Briten reicht weit zurück. "Schon als Jugendlicher fand ich den Wagen toll, zu seiner Zeit gehörte der Mk I zu den schönsten und sportlichsten Autos überhaupt. Doch damals konnte ich ihn mir nicht leisten", schwärmt der Tessiner.

In der heimischen Garage hat Honsel noch weitere britische Klassiker geparkt, darunter ein Jaguar XK 150 von 1959 und ein 1960er Mk II aus gleichem Hause. "Das Fahren mit diesen Autos ist wirklich noch Fahren. Das sind Autos mit Charakter, nicht so wie die heutigen gleich aussehenden Einheitsautos."

Beste Rallye nördlich der Alpen

An der Silvretta Classic nimmt Hans-Dieter Honsel gerne teil, denn "das ist die beste Rallye für Oldtimer nördlich der Alpen." Die Mille Miglia ist er schon vier Mal gefahren, zum ersten Mal im Jahr 2000 auf einem Jaguar SS 100 - "Das war mein bisher einziger Ausfall, sonst kam ich immer ins Ziel.

Die Begeisterung für klassische Autos hat Honsel an seinen Sohn weitervererbt, der die Kombination aus Stoppuhrdrücken, mit dem Fahrer korrespondieren und dem Spiel mit dem Gas als die größten Herausforderungen bei der Teilnahme an einer Oldtimerrallye nennt.

Sportlichen Anspruch hat Jan Honsel, Verlagsleiter der Gruner und Jahr-Wirtschaftsmedien, schon vor dem Start entwickelt: Unser Ziel ist ein Platz unter den ersten 40 - bei insgesamt 192 Startern im Feld."