Toyota MR2 WRC (222D) Black Beast

600 PS, 750 kg, kein Rallye-Start

Toyota hatte einen MR2 fertig, der nie eine Rallye fuhr. Das Black Beast tingelte über Messen und verschwand dann in einer Halle bei Köln.

Toyota MR2 WRC (222D) Foto: Toyota 8 Bilder

Als Toyota 1985 einen MR2 für die Rallye-WM entwickelt, ist das Wettrüsten in der Gruppe B in vollem Gange: Audi baut einen kürzeren Quattro, Peugeot einen 205 mit variablem Allradantrieb und Mittelmotor, Lancia setzt weiter auf das Präzisionsinstrument 037. Der Toyota Motorsport GmbH schwebte offenbar eine Kombination aus allen drei Konzepten vor: so leicht und kompromisslos wie 205 T16 und 037, so brutal stark wie der Quattro. Daraus wurde jedoch nichts.

Mittelmotor, Allrad, Turbo

Doch von vorn. An Mittelmotor-Autos führt in der Rallye-WM kein Weg mehr vorbei. Das zeigt Peugeot mit dem ersten Einsatz des 205 T16 bei der Tour de Corse vom 3. bis 5. Mai 1984. Ari Vatanen fährt einen Vorsprung von sechs Minuten heraus und gewinnt nur deshalb nicht, weil er in einer Pfütze ausrutscht und sein Einsatzauto heftig aufs Dach legt.

Womit ein Nachteil von Mittelmotorautos beschrieben wäre: plötzlich einsetzendes Übersteuern. Doch der Vorteil der Handlichkeit überwiegt speziell gegenüber den nasenlastigen Audi Quattro, die im Vergleich zu den filigranen Sportgeräten von Lancia und Peugeot eher schwerfällig wirken.

Toyota MR2 WRC (222D) Foto: Toyota
600 PS, 750 kg: Die Daten des MR2 222D beeindrucken.

Toyota jedenfalls will auch mitmachen, nimmt einen MR2 und baut ihn zum Rallyegerät um. Mittig installiert die Motorsportabteilung einen Zweiliter-Vierzylinder mit Vierventilkopf und Turbolader. Der Ladedruck ist zwischen 1,3 und 1,5 bar einstellbar. Bis zu 600 PS und 640 Nm leitet der Motor an ein Fünfgang-Schaltgetriebe weiter. Gewaltig viel Leistung. Vor allem, wenn man das Gewicht bedenkt: auf 750 Kilogramm haben die Motorsport-Jungs den Zweisitzer runtergehungert. Da wäre was gegangen. Ist aber nicht: Zum Ende der Saison 1986 verbietet die FIA die Guppe B. Auch die geplante Gruppe S stirbt. Für diese neue Kategorie Rallyeautos wären noch nicht einmal die 200 Homologationsexemplare nötig gewesen, die Hersteller noch für die Gruppe B bauen mussten.