34. Techno Classica 2024

Oldtimer-Messe mit Jubiläen und Auto-Angeboten

Mit Auto-Geburtstagen und Hunderten Klassikern zum Kaufen lockt die Techno Classica Freunde des Altblechs nach Essen. Vom 3. bis 7. April 2024 bietet die Oldtimer-Messe zum Saisonstart eine erste Standortbestimmung für Händler und Käufer. Eins fehlt allerdings.

Techno Classica 2024 50 Jahre VW Golf Foto: Andreas Of-Allinger 31 Bilder

Hersteller sind auf der Techno Classica 2024 nicht zu finden. Audi, BMW, Mercedes und VW überlassen die Bühne den Clubs. Die feiern 40 Jahre Mercedes W124, 50 Jahre VW Golf und 60 Jahre Ford Mustang. Dass Porsche vor 50 Jahren den ersten 911 Turbo vorgestellt hat, nimmt der Händler "Early 911S" zum Anlass, Dutzende Exemplare der Generationen 930, 964, 993 und der Nachfolger auszustellen. Praktisch jeder Turbo ist ein besonders seltenes Exemplar: Ein 964 in Amethyst zum Beispiel, der 1990 auf dem Titel von auto motor und sport zu sehen war. Preis? Auf Anfrage.

50 Jahre Golf, 40 Jahre W124

Die 1. Original Golf I IG stellt zum 50. des Wolfsburger Kompaktmodells alle wesentlichen Varianten im Quadrat auf: frühe Modelle aus dem ersten Baujahr, zwei GTI in Marsrot und Silbermetallic, das Cabrio und einen Diesel mit über 400.000 km Laufleistung. Sogar zwei Teilnehmerautos der Alaska-Feuerland-Tour von 1974 sind dabei. Mit dabei war damals Fritz B. Busch, Gründer des Museums in Wolfegg und langjähriger Autor von auto motor und sport, Motor Klassik und Stern.

Am 26. November 1984 – also vor fast 40 Jahren – stellte Mercedes in Spanien die neue Mittelklasse-Baureihe W124 vor. Der Club hat es geschafft, eines der Autos aus der damaligen Presseflotte aufzutreiben. Der signalrote 230E war unter anderem auf dem Titel der inzwischen verblichenen Zeitschrift "mot" zu sehen.

Die Ford-Clubs, ohnehin traditionell mit sehenswerten Autos auf der Techno Classica vertreten, stellen zum 60. des Mustang ein Cabrio mit Bootsanhänger und ein Fastback in den Mittelpunkt ihres Standes.

BMW-Überraschung

BMW überrascht in Halle 7 mit einem Prototyp, der noch nicht in der Öffentlichkeit zu sehen war: Ende der 1980er-Jahre dachte der bayrische Hersteller über ein Modell oberhalb des 7er nach. Bei einem italienischen Karosseriebauer wurde eine Aluminium-Karosserie in Auftrag gegeben, die in alle Richtungen größer ist und einige Elemente des E38 vorwegnimmt. Unter der langen Motorhaube arbeitet ein 16-Zylinder-Motor mit rund 380 PS. Nach einigen Erprobungsfahrten verschwand die Limousine für lange Zeit in einer Garage unterhalb eines Bürogebäudes.

Das vermutlich älteste Auto der Messe, ein Renault Victoria Phaeton von 1912, steht bei Juri Castricum zum Verkauf. Den offenen Vorkriegswagen treibt ein Vierzylindermotor mit 4,3 Liter Hubraum an. Für 55.000 Euro ist der Renault bei Weitem nicht das teuerste Auto der Messe. Wer sechs- oder siebenstellige Beträge investieren möchte, wird in Essen fündig. Das hat in Essen ebenso Tradition wie die Currywurst. Nur auf den Freigeländen war an den ersten beiden Tagen wenig los – es mag am Wetter gelegen haben.