Oldtimer-Messe Techno Classica 2022
Marktrundgang durch Klassiker der 80er und 90er
Das Beste aus den 80er- und 90er-Jahren zum Wegstellen oder Wegfahren: Wir haben uns das Angebot von 80er- und 90er-Jahre-schätzchen auf der Techno Classica angesehen – von Audi Coupé bis Ferrari Testarossa.
24.03.2022
Andreas Of-Allinger
Foto: A. Of-Allinger
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Das fängt ja gut an: Ein Porsche 911 Turbo 3.0 in einer 80er- und 90er-Jahre-Galerie. Stimmt, der passt mit Jahrgang 1978 nicht ganz zum Motto, ist aber zu schön, um nicht gezeigt zu werden. Lindgrün mit Interieur Kork, Preis auf Anfrage.
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Zu haben bei Dr. Konradsheim. Der Wiener Händler demostriert in Halle 3, was er unter seinem Motto „Porsche mit Anspruch“ versteht und zeigt in Halle 3 Seltenes aus der Zuffenhausener Historie, darunter allein drei 911 Carrera RS 2.7 Touring in 70er-Jahre-Farben.
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Audi Sport Quattro und dahinter ein Rallye-Quattro, den Stig Blomqvist fuhr: Der tronadrotoe Kurze kostet 529.000 Euro, der Lange im Rallyedress dürfte etwa das Doppelte wert sein. Den genauen Preis erfährt nur, wer den freundlichen Händler fragt.
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Audi kürzte den Quattro um 30 Zentimeter, um ihn agiler und wettbewerbsfähiger zu machen. Das Reglement der Gruppe B verlangte 200 Serienautos. Audi baute 220 Exemplare und verkaufte diese für rund 200.000 Mark – etwa das Doppelte dessen, was ein Porsche 911 damals kostete.
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Den Preis des Sport Quattro im Hinterkopf erscheinen knapp 180.000 Euro für einen wenig gelaufenen Ferrari Testarossa aus Schweizer Vorbesitz gar nicht so hoch.
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Gallery Aaldering aus Brummen in den Niederlanden verkauft diesen von Pininfarina flügellos gestalteten Mittelmotor-Ferrari mit den ikonischen Kiemen an der Seite. Zudem handelt es sich noch um einen frühen Monospeccio mit dem einzelnen Außenspiegel auf halber Höhe. Der war nötig, um über die hinteren Kotflügel sehen zu können, verstellte aber den Blick in Linkskurven.
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Natürlich ist es nicht unbedingt nötig, 157.000 Euro für einen 190E mit Vierventilmotor auszugeben. Rosier hat jedoch nicht etwa ein Komma vertauscht, sondern offenbar einen besonders raren 2.3-16 aus der ersten Serie aufgetrieben – nämlich jenen, den Manfred Schurti am 12. Mai 1984 auf dem neu eröffneten Nürburgring fuhr.
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Die 2.3-16 aus dem Eröffnungsrennen sind allesamt tiefergelegt, haben Schalensitze und Renngurte. Gewonnen hat damals übrigens Ayrton Senna vor Niki Lauda.
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MW M5 3.8 mit 340 PS und 122.000 Kilometern für 56.000 Euro.
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Die starke und unauffällige E34-Limousine mit M-Technik gehörte zum Sportlichsten, was es Anfang der 1990er-Jahren mit vier Türen zu kaufen gab.
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Dieser metallicgraue VW Golf II wurde 1988 mit breiten Rädern zur „Bergmeister Sport Edition“ umgebaut.
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Der Golf ist Baujahr 1987, hat nun 69.000 Kilometer auf der Uhr und steht für 8.900 Euro auf dem Freigelände zum Verkauf.
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Sympathischer Renault Clio Williams von 1995 für 17.000 Euro. Kaum zu glauben, dass der blaue Rennzwerg bald 30 Jahre alt wird. Der Zustand sei original, das Scheckheft vorhanden. Originale und gute Williams-Clio sind selten.
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Renault legte den Williams-Clio anlässlich des F1-Konstrukteurs-Weltmeistertitels auf und jeder, der Hot Hatches heiß fand, wollte so einen blauen Clio mit goldfarbenen Felgen haben. Mit 150 PS aus einem Zweiliter-Sechzehnventiler ist der Dreitürer auch heute noch gut motorisiert.
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Gut motorisiert - das lässt sich auch von einer Corvette C4 behaupten.
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Diese hier sticht mit dunkelgrünem Lack und hellbraunem Verdeck hervor. Die von 1983 bis 1996 gebaute C4 Corvette passt perfekt in unser Beuteschema und ist ein leicht unterbewerteter Sportwagen.
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Was der Kunststoff-Roadster kosten soll, bleibt offen. Ein Zettel im Auto nennt lediglich die Telefonnummer des Verkäufers. Laut Classic-Analytics ist ein C4 Cabriolet in gutem Zustand 15.900 bis 21.500 Euro wert.
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Der vorn längs hinter der Vorderachse eingebaute 5,7-Liter-V8 gibt seine 240 PS in diesem Auto an ein Schaltgetriebe weiter. Mit aufwendigem Fahrwerk, tiefem Schwerpunkt und ausgewogener Gewichtsverteilung ist die C4 europäischen Sportwagen ebenbürtig.
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Ein wenig stand das Audi B3 Coupé immer im Schatten seines kantigen Vorgängers, der ja als Quattro die ganze Marke nach vorne zog. Dieses Coupé lockt mit guter Ausstattung und fairem Preis.
Foto: A. Of-Allinger
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Für 7.450 Euro gibt es ein Audi Coupé von 1992 mit dem legendären Fünfzylinder. Der hat im Rahmen einer Inspektion einen frischen Zahnriemen und eine neue Wasserpumpe bekommen. Auf die hübschen Zehnspeichen-Alus sind frische Reifen aufgezogen.
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Diesen sympathischen Ersthand-Kleinwagen mit 7.925 Kilometern auf der Uhr bietet der Händler Alltagsklassiker auf dem Freigelände an. Motorisiert ist der weiße Fiesta C mit einem 50 PS starken 1,1-Liter-Vierzylinder.
Foto: A. Of-Allinger
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Die bisher einzige Besitzerin erwarb den Kölner Kleinwagen 1986, fuhr ihn elf Jahre lang nur ganz wenig und stellte ihn anschließend ab. Nach 24 Jahren Standzeit kümmerte sich eine Ford-Werkstatt um die Standschäden. Der Händler will 9.500 Euro.
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Die Frage, wer sich ein Auto kauft, um damit nicht zu fahren, stellt sich mit Recht. Wer allerdings kauft sich einen Diesel, um damit nicht zu fahren? Auf 6.980 Kilometer brachte es dieser grüne BMW 324 td, eine Alarmanlage sichert ihn gegen unbefugte Benutzung. Klimaanlage und elektrische Fensterheber nennt das Verkaufsschild als weitere Extras.
Foto: A. Of-Allinger
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Inklusive Hauptuntersuchung und H-Gutachten will der Händler heftige 27.900 Euro für den grünen E30 mit dem Sechszylinder-Turbodiesel haben.
Foto: A. Of-Allinger
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Das Schöne an Messen wie der Techno Classica sind diese Momente, wo man vor Autos steht und denkt: Ach stimmt, das gab es auch mal. Zu dieser Kategorie gehört unbedingt ein Saab 900 Sedan.
Foto: A. Of-Allinger
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Die carraraweiße Stufenheck-Limousine aus dem Baujahr 1981 hat einen kräftigen 2,1-Liter-Vierventil-Vierzylinder mit 140 PS unter der langen Haube und soll 11.900 Euro kosten. Nicht wenig für einen eher unbeliebten Viertürer mit knapp 140.000 Kilometern.
Foto: A. Of-Allinger
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Mercedes SLK der ersten Generation R170 in Silber? Fällt dem Auto nichts Besseres ein? Nun, dieser 200 besticht mit 38.000 Kilometern Laufleistung und entsprechendem Zustand.
Foto: A. Of-Allinger
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Wer mag sich für den wenig gefahrenen SLK 200 von 1999 erwärmen? Der Preis von 9.850 Euro erscheint nicht günstig, die Ausstattung ist karg, doch immerhin hellen die schwarz-roten Ledersitze den Innenraum auf und ist nicht bald Sommer?
Foto: A. Of-Allinger
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Mit sieben Sitzen und permenentem Allradantrieb scheint dieser Land Rover Discovery I 3.9 V8 auf ziemlich viele Situationen des Lebens eine Antwort zu haben. Es ist schon die verbesserte Version mit glatterer Front und aktiver Stabilisatorregelung. Mit 182 PS aus einem 3,9-Liter-V8 und Automatikgetriebe ist dieser Discovery außerdem lässig motorisiert.
Foto: A. Of-Allinger
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Land-Rover-Spezialist Matzker bietet den V8-Discovery zum Preis von 34.880 Euro an. Lackiert ist der 1998 gebaute Geländewagen in Oxord Blue, der Innenraum ist mit Leder Dark Franite ausgestattet. Die Laufleistung ist mit 117.115 Kilometern angegeben.
Foto: A. Of-Allinger
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Ein seltenes Coupé der 90er in attraktiver Farbkombination: Lancia Kappa Coupé in Halle 4.
Foto: K. Klauder
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Poltrona Frau Leder in hellem Beige. Als Antrieb ein seidiger, gut klingender Reihenfünfzylinder mit 2,4 Liter Hubraum und 175 PS.
Foto: K. Klauder
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Mercedes S-Klasse: Gepanzerte Langversion aus dem Vorbesitz von Tengelmann-Milliardär Eriwan Haub.
Foto: K. Klauder
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Der Tengelmann-Miteigentümer bestellte zahlreiche Extras wie die Plaketten an der B-Säule. Gegen Gebot.
Foto: K. Klauder
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Lamborghini-Schlepper: Der allererste Lamborghini, ein Carioca von 1948, wird für 2,4 Millionen Euro angeboten.
Foto: K. Klauder
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Talbot-Matra Rancho: Nicht zu kaufen, aber eine selten anzutreffende Rarität - und SUV-Pionier - auf dem Stand des PS.Speicher Einbeck.
Foto: K. Klauder
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Aston Martin DB7: Ein seltenes Cabrio mit einigen Makeln für Höchstgebot ab 29.500 Euro.
Foto: K. Klauder
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Toyota Crown Custom Wagon: 1973er Kombi mit 2,6 Liter und 130 PS auf dem Freigelände, angeboten von Alltagsklassiker aus Königswinter bei Bonn.
Foto: K. Klauder
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Ein seltenes Exemplar in der DTM-Sonderausführung auf dem Stand des Alfa Romeo Clubs. Er hat mittlerweile eine neue Lackierung bekommen und die DTM-Beklebung fehlt fast komplett. Dennoch ist der Alfa ein echter Hingucker.
Foto: D. Endreß
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Einen R19 sieht man auch nicht alle Tage auf Oldtimer-Messen. Dieses Exemplar ist gerade einmal 69.000 Kilometer gelaufen und zeigt sich innen wie außen in tadellosem Zustand. Nur der Preis mit 19.900 Euro ist echt heftig.
Foto: D. Endreß
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Schön, neben den vielen 60er-Jahre-Mustangs auch mal einen 90er-Jahre-Foxbody zu entdecken. Noch ist die dritte Generation des Mustangs eine der preiswertesten Möglichkeiten ein V8-Cabrio zu fahren. Sein 4,9-Liter-V8 leistet 215 PS. Und dieses Exemplar ist ein seltener Handschalter.
Foto: D. Endreß
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Die sportlich, scharfe Variante der Opel-Familien-Limousine. 377 PS und 568 Nm leistet der beatmete V6. Ein seltenes Auto mit 95.000 Kilometern auf der Uhr. Der Preis haut mit 84.950 Euro allerdings rein.
Foto: D. Endreß
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Japaner gibt es leider immernoch nur wenige auf deutschen Klassiker-Messen, aber es werden stetig mehr. Vor allem der Skyline ist vielfach auf der Techno Classica vertreten. Dieses 92er-Exemplar wurde bereits teilrestauriert, hat 151.000 Kilometer runter und soll 54.900 Euro kosten.
Foto: D. Endreß
Die Techno Classica ist zurück: Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause dürfen Liebhaber alten Blechs wieder auf die Messe Essen strömen. Wie gehabt belegt die Oldtimermesse alle Hallen mit Autos, Büchern, Modellen und Prospekten. In den Hallen fehlen allerdings die großen Stände der Hersteller: Das Tafelsilber, das Audi, BMW, Mercedes und VW und auch Volvo oder Opel sonst auf die Messe stellten, blieb diesmal in den Depots.
40 Jahre 190 und 50 Jahre W 116
Foto: A. Of-Allinger
In Halle 1 zeigen die Mercedes-Clubs, was sie haben: Zum Beispiel dieses R129-Schnittmodell.
Die Clubs springen ein und belegen mehr Fläche als sonst, was auch in Halle 1 sichtbar wird: Hier lässt sich Mercedes Classic von seinen Markenclubs vertreten, die einen sehenswerten Auftritt hinlegen. So gibt es alles vom W 201, der 40 wird, über die S-Klasse-Baureihe W116, die vor 50 Jahren Premiere hatte, bis zum Unimog. Der Kompressor-Club beeindruckt mit einem lilafarbenen Saoutchik-Aufbau und einem unrestaurierten Exemplar. Nebenan zeigt der R129-Club anhand eines Schnittmodells, was der 1989 präsentierte Hightech-Roadster unter dem Blech hat.
40 Jahre Sierra, 50 Jahre Granada
Foto: A. Of-Allinger
Granada in diversen Varianten sind nicht das Einzige, was die Ford-Clubs in Halle 3 zeigen.
Ein Klassiker der Messe sind auch die Ford-Clubs in Halle 3. Die zeigen an gewohnter Stelle Ungewöhnliches: Zwei LMX – italienische Sportwagen mit Taunus-V6 – und ein Osi stehen dort, sowie ein originaler Sierra RS 500, den Klaus Ludwig unter anderem in der DTM gefahren hat und zuletzt während der Classic Days auf Schloss Dyck bewegte. Der Sierra stammt ebenso wie der champagnerfarbene Viertürer daneben aus der Werkssammlung – das Modell wird dieses Jahr 40.
Marktrundgang: 80er und 90er
Foto: A. Of-Allinger
Ferrari Testarossa gibt es gleich in mehreren Hallen zu sehen. Dieser hier steht bei Aaldering in Halle 5 zum Verkauf.
Doch die Techno Classica ist außer zum Schauen, Staunen und Teile Suchen auch da, um Autos zu kaufen und zu verkaufen. Der Vorteil einer Messe wird trotz 120.000 Quadratmetern Fläche sichtbar: Zwischen zwei angebotenen Autos liegt im Zweifel ein Fußmarsch. Das ist außerhalb von Messen nur selten so. Speziell das Angebot an Porsche 911 ist üppig – sogar seltene und teure Preziosen wie ein Carrera RS 2.7 sind mehrfach vorhanden. Auch Ferrari Testarossa scheinen in fast jeder Halle zu stehen. Doch das muss nicht schaden, für Überraschungen ist auch diese Techno Classica gut (siehe Bildergalerie) und am Ende des Messetages lässt sich trefflich über Zustände und Preise streiten.
Öffnungszeiten
Mittwoch, 23. März: 12 bis 20 Uhr
Donnerstag, 24. März: 9 bis 18 Uhr
Freitag, 25. März: 9 bis 19 Uhr
Samstag und Sonntag, 26./27. März: 9 bis 18 Uhr
Eintrittspreise
Tageskarte Mittwoch, 23. März: 45 Euro
Tageskarte Donnerstag bis Sonntag: 25 Euro
Tageskarte Jugendliche (12 bis 17 Jahre) Donnerstag bis Sonntag: 20 Euro
Tageskarte Kinder (8 bis 11 Jahre) Donnerstag bis Sonntag: 15 Euro
Tageskarte Familienticket (Eltern mit 3 Kindern bis 11 Jahren) Donnerstag bis Sonntag: 65 Euro
Der Veranstalter empfiehlt, Tickets vorab online zu kaufen.
Das Angebot auf der Messe
Anders als sonst fehlt Mercedes; die Marke lässt sich in Halle 1 von ihren Markenclubs vertreten. Weitere Clubs bauen ihre Stände in Halle 8 auf. Auch Autohersteller zeigen sich in den Hallen 3, 5 und 6. Zwischen den Hallen 2 und 3 sowie auf dem Freigelände vor den Hallen 2 und 6 befindet sich wie gewohnt der Schnäppchen-Markt: Unter freiem Himmel bieten vor allem private Verkäufer Oldtimer und Youngtimer zum Kauf an. In der Halle 4 sind Teile zu finden, in der Halle 5 Automobilia wie etwa Bücher, Prospekte und Modellautos.
Das Hygienekonzept
Weil Corona nicht vorbei ist, hat der Veranstalter ein Hygienekonzept erstellt. Rein darf, wer vollständig geimpft, genesen oder negativ getestet ist, also den 3G-Status hat. Der 3G-Nachweis wird vor der Ticketkontrolle digital per Einscannen überprüft. Wer typische Corona-Symptome hat (z.B. Fieber, Husten, Geschmacks- oder Geruchsverlust) darf nicht auf das Messegelände. Auf dem Gelände ist das Tragen eines medizinischen Mund-Nase-Schutzes Pflicht. Ausnahmen gelten an den Coffepoints und in den Restaurants.