„Sonntagsauto“
Citroën Méhari, das Strand-Spaßmobil
Er trägt nur 2 Zylinder und ein Hauch von Plastik als Karosserie – an Schlichtheit dürfte ein Citroën Méhari kaum zu überbieten sein. ir stellen ihn noch einmal vor.
08.12.2019
Uli Baumann
Foto: Citroen
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1968 brachte Citroen den Méhari an den Start.
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Eine Plastikwanne auf 2CV-Fahrgestell - mehr war der Méhari eigentlich nicht.
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Die Karosseriefarbe bestimmte der durchgefärbte Kunststoff.
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Der Méhari war ein Minimalist.
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Heute wäre er ein cooles Freizeitfahrzeug, aber auch früher war er schon cool.
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Offener wie im Méhari konnte man kaum fahren.
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Ab 1979 gab es den Méhari auch mit Allradantrieb.
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In der Werbung kam er überall hin, im richtigen Leben fast überall.
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Die Allradversionen für das Militär wurden leicht leiistungsgesteigert.
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Die Allradvariante trug Sperrdifferenziale an beiden Achsen.
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Oberhalb der Gürtellinie trug der Méhari quasi nichts, außer manchmal ein Stoffverdeck.
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Der Méhari war offen für alles und alle.
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Sagen Sie nicht Puppenfänger!
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Auch als Feuerwehrfahrzeug tat er seinen Dienst.
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Der Méhari hatte und hat kein Image-Problem.
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Normal kam der Méhari als Zweisitzer.
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Mit der Rückbank an Bord durften aber auch mehr Damen einsteigen.
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Der Méhari konnte auch Wasserski transportieren.
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Auch auf Safaris wurde er gesehen.
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Wagemutige bezwangen auch schweres Gelände.
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Das Stoffverdeck schütze nur unwesentlich gegen schweres Wetter.
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Auch Staatsdienst war dem Méhari nicht fremd.
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Auch das Militär griff auf das Fliegengewicht zurück.
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Sogar verschiedene Sondermodelle wurden vom Méhari aufgelegt.
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Hier das Sondermodell Plage.
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Die Kunststoffwanne trug einen Wellblechlook.
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Als weiteres Sondermodell präsentieren wir hier den Azur.
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Eine weiße Wanne wurde mit einem blauen Verdeck kombiniert.
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Sogar Che Guevara wusste die Vorzüge des Méhari zu schätzen.
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Sprechen wir von Auto-Revolution.
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Die technische Plattform erbte der Méhari vom 2CV
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Den 28,5 PS starken Zweizylinder-Boxer ebenfalls.
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Rund 39 Nm Drehmoment trieben den Méhari voran.
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Das Cockpit überzeugt mit einem reduzierten Infotainmentgehalt.
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In Südfrankreich ist der Méhari immer noch allgegenwärtig.
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Auch als Strandmobil macht der Franzose eine gute Figur.
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Insgesamt wurden rund 150.000 Exemplare gebaut.
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Der Kunststoffkarosserie konnte das Salzwasser nichts anhaben, der Technik darunter sehr wohl.
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Der Méhari war bis zu 105 km/h schnell.
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Als Allradler war der Méhari auch auf Rallye-Pisten unterwegs.
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Auch als Begleitfahrzeug der Dakar kam er zum Einsatz.
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Mit nur 550 Kilogramm Gewicht hatte der Méhari erstaunliche Geländeeigenschaften.
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Da reichten auch unter 30 PS.
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Im Laufe der Jahre wurde das Cockpit modernisiert und erweitert.
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Méhari beim Dakar-Einsatz.
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Seinen Namen hat er von den zähen und schnellen Dromedaren geerbt.
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Früher wurden sie geplagt, heute sind die Citroen Méhari gesucht.
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Die Sammlerstücke können schon 10.000 Euro kosten.
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Mit dem Citroën Méhari betrat am 16. Mai 1968 ein ganz besonderer automobiler Protagonist die Bühne. Ein unprätentiöses Auto für die Arbeit und Freizeit. Heute würde man ihn in die Crossover-Ecke schieben. Damals musste er einfach Heu oder auch Surfbretter transportieren. Und in Sachen Fahrspaß spielte und spielt der abgespeckte 2CV ganz vorne mit.
Erdacht hat den Citroën Méhari der Ex-Weltkriegspilot und Industrielle Roland de La Poype. Das Konzept war so einfach wie dauerhaft. Die Technik lieferte der 2CV, darüber wurde eine durchgefärbte Karosseriewanne in Wellblechoptik aus ABS gestülpt. Oberhalb der Gürtellinie trug der nur 550 Kilogramm schwere Méhari nur eine klappbare Frontscheibe, ein Zelt-ähnliches Stoffverdeck und ansonsten nichts.
Citroën Méhari zwischen Freizeitmobil und Nutzfahrzeug
Zwischen 1968 und 1987 wurden rund 150.000 Citroën Méhari produziert. Ab 1979 wurde sogar eine Allradversion angeboten. Er sammelte Meriten auf Langstreckenrallyes, als medizinisches Begleitfahrzeug auf der legendären Dakar, rackerte als Feuerwehreinsatzfahrzeug, diente als Polizeimobil unter dem französischen Starkomiker Louis de Funès und von der französischen Armee wurde er gar am Fallschirm hängend aus Flugzeugen geworfen.
Neben seiner Rolle als Nutzfahrzeug für vielfältigste Einsatzzwecke eroberte sich der Méhari aber auch seinen Platz im Herzen der Beach-Boys und der Society. Lässiger flanieren als im Méhari geht kaum – nicht nur an der Cote d'Azure.
Begleitet wird man dabei vom schnattern des 600 Kubikzentimeter großen Zweizylinder-Boxermotors. 28,5 PS und nur 39 Nm Drehmoment sorgten dabei nicht für einen Geschwindigkeitsrausch – der Méhari lief maximal 105 km/h schnell – sondern für ein einzigartiges Fahrgefühl, was auch dem aus dem 2CV bekannten langhubigen Fahrwerk geschuldet war.
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Der Méhari war bis zu 105 km/h schnell.
Wurde Platz benötigt, flog kurzerhand die Rückbank raus, sofern sie überhaupt an Bord war, denn der 3,50 Meter lange Méhari kam grundsätzlich als Zweisitzer. Ebenso grundsätzlich bevorzugte er schönes Wetter, denn das Verdeck war nur umständlich aufzubauen und dann schließlich selten dicht. Egal, die Sitze waren wetterfest und abwaschbar, der Kunststoffinnenraum eh unverwüstlich.
Für Deutschland zu leicht entflammbar
Eine Deutschland-Karriere blieb dem Citroën Méhari allerdings verwehrt. Den Behörden war die ABS-Karosserie zu leicht entflammbar. Einige wenige Citroën Méhari gelangten mit Hilfe engagierter Händler per Einzelabnahme aber dennoch nach Deutschland. Für ein gutes Auto sollte man ab etwa 8.500 Euro rechnen, einige Schmuckstücke des Citroën Méhari liegen allerdings auch schon deutlich über 10.000 Euro.
In Südfrankreich hingegen ist der Méhari auch heute noch häufig anzutreffen, vorausgesetzt das Wetter ist gut. Seinen Namen hat er übrigens von nordafrikanischen Renndromedaren geerbt, die für ihre Ausdauer und ihren Speed bekannt sind.