Silvretta Classic Rallye Montafon 2012

Junghans Zeitmesser für die Sieger

Klassische Moderne lässt sich vortrefflich mit einer Uhr am Handgelenk ausdrücken. Daher bekommen die Gesamtsieger und die Gewinner der Sanduhrklasse ganz besondere Zeitmesser aus dem Haus Erhard Junghans.

Foto: Junghans 8 Bilder

Die Firma Junghans hat eine bewegte und aufregende Geschichte. Sowohl Firmengründer Erhard Junghans als auch seine Söhne Erhard und Arthur waren höchst innovativ und technikbegeistert, aber trotzdem mit einer sozialen Ader versehen. Selbstverständlich verfolgte die Familie die neuesten technischen Errungenschaften und schlug 1892 bei einem Daimler-Motorwagen zu. Zu verdanken ist dies vor allem dem zweiten Sohn des Schwarzwälder Uhrenkönigs.

Mit Daimler und Maybach beim Fachsimpeln

Arthur Junghans’ reger, von Technik faszinierter Geist sorgt dafür, dass die schwäbische Techniker-Elite in Schramberg ein- und ausgeht, von Hans Holzwarth bis hin zu Ferdinand von Zeppelin. Insbesondere Gottlieb Daimler und Wilhelm Maybach sind regelmäßige Gäste in der Villa im Tal, wo sie mit Arthur Junghans über ihre neuesten Einfälle fachsimpeln. In dieser Runde genialer Köpfe entstehen fast wie nebenbei zahlreiche bedeutende Erfindungen. Arthur Junghans kauft 1892 einen der ersten Daimler-Probewagen, den Wilhelm Maybach nach Schramberg überführt. Mit diesem Gefährt werden die drei Männer zum Trio infernale, das die Straßen unsicher macht.

Frühe Tücken und eine Brandverletzung

Die drei Techniker küren kurzerhand den Schramberger Schuhmacher Gottlob Melchior zu ihrem Chauffeur – und machen ihn somit zum vermutlich ersten Automobil-Privatchauffeur der Welt. Am Tag der ersten großen Ausfahrt, die von Schramberg nach Zürich zur Mutter von Arthur Junghans führen soll, stürzt Chauffeur Melchior ins Frühstückszimmer, wo die drei Techniker beieinandersitzen, und ruft: "Mir könnet net fahre heut, 's Benzin lauft mer hente raus!" Maybach, Daimler und Junghans springen vom Tisch auf und eilen in den behelfsmäßig zur Garage umfunktionierten Pferdestall, um den Wagen zu untersuchen. Schnell stellen sie fest, dass die Benzinleitung gebrochen ist. Maybach kriecht unter das Daimler-Automobil und flickt die Leitung. Dabei werden seine Kleider mit Benzin getränkt. Als er später die Glühkolbenzündung anheizen will, fangen seine Kleider Feuer. Arthur Junghans fackelt nicht lange, packt den Freund und wirft ihn in ein Wasserbecken. Doch Maybach ist bereits schwer verletzt. Er wird eilig ins Schramberger Krankenhaus gebracht, wo er für viele Monate lang behandelt wird.

Junghans - ein automobiler Netzwerker

Während Wilhelm Maybachs Brandwunden langsam heilen, tüfteln Gottlieb Daimler und Arthur Junghans gemeinsam an einer weniger gefährlichen Zündung. Es ist Arthur Junghans, der schließlich zu dem befreundeten Baurat Professor Dr. Dietrich an der Baugewerkschule in Stuttgart geht und ihm vorschlägt, sich mit der Idee einer elektrischen Zündung zu befassen. Dieser zieht seinen Werkstatt-Techniker Robert Bosch hinzu, der sich der Idee annimmt. Der Rest ist Automobilgeschichte.

Ein weiterer motorisierter Ausflug des Dreigespanns endet dank einer Blockade in der Hebellenkung in einem Misthaufen – und führt dazu, dass Arthur Junghans in Schramberg die Schneckenlenkung, also das Lenkrad, erfindet und an Gottlieb Daimler liefert. Mit dieser Lenkung ausgerüstet, bewältigt der Wagen noch viele erfolgreiche Fahrten nach Zürich.

Den erfolgreichen Teams bei der Silvretta Classic dürfte nun also klar sein, welches Erbe sie nach dem Sieg am Handgelenk tragen werden.

Die Sieger-Uhren

Das sportliche Erhard Junghans Modell Aerious der neuesten Generation ist für das Gesamtsieger-Team der Silvretta Classic 2012 reserviert. Im knapp 47 Millimeter breiten Gehäuse tickt ein Schaltrad Chronoscope Kaliber J 890, von unten einsehbar durch einen Sichtboden. Um den Zifferblattmittelpunkt mit seiner zentralen Stoppsekunde gruppieren sich die kreisrunden Totalisatoren für kleine Sekunde, Stunden- und Minutenzähler und als Besonderheit die Anzeigenfunktionen für Gangreserve und Datum.

Auf die Gewinner der Sanduhrklasse, die rein mechanisch ohne Bordcomputer unterwegs sind, wartet das traditionsreiche Modell Creator mit Krokodillederband. Ausgestattet mit dem Kaliber J 830, präsentiert die elegante Creator ihr mehrteiliges Zifferblatt im knapp 42 Millimeter messenden Edelstahl-Gehäuse.