Silvretta Classic 2018
Rallye der schönsten Oldtimer der Welt
Die 21. Silvretta Classic ist beendet, die Sieger stehen fest und die ersten trainieren wahrscheinlich schon jetzt für das kommende Jahr. Die abwechlungsreiche Oldtimer-Rallye gehört zu den Pflichtterminen eines jeden Oldie-Fans.
07.07.2018 Marcel SommerAls am 5. Juli 2018 die Startflagge im österreichischen Partenen geschwenkt wurde, gingen fast 200 Oldtimer zum 21. Mal bei der Silvretta Classic auf große Tour. An drei Rallyetagen legten die historischen Fahrzeuge knapp 600 Kilometer zurück, bis sie dann am 7. Juli ab 13:50 Uhr auf dem Kirchplatz in Schruns die Zielflagge zu Gesicht bekamen. Trotz Urlaub ließ sich dieses Spektakel natürlich der Bürgermeister von Schruns, Jürgen Kuster, nicht entgehen. Der in Schruns geborene und auch aufgewachsene 47-Jährige ist selbst Oldtimer-Besitzer und freut sich riesig über die geänderte Streckenführung. „Ich habe daheim einen Volvo Amazon von 1970 stehen. Allerdings mit defekter Kupplung. Und da ich zwei linke Hände habe, wurde es in diesem Jahr nichts mit meiner Teilnahme. Aber vielleicht nächstes Jahr“, lächelt Jürgen Kuster.
Da muss er sich jedoch früh anstellen, denn die Startplätze der diesjährigen Silvretta Classic waren mal wieder so heiß begehrt, dass nur per Auktion der letzte Platz auf faire und wohltätige Weise vergeben werden konnte. Wohltätig? Ja. Denn die Höchstbietenden Dorothea und Ulrich Meeh aus Heimsheim (werden im Alvis 12/70 Special von 1940 an der Rallye teilnehmen) unterstützen mit der gebotenen Summe die gemeinnützige Organisation United Charity, die wiederum Kinderprojekte der ganzen Welt unterstützt.
Promis bei der Silvretta Classic 2018
Neben den äußerst hochpreisigen automobilen Teilnehmern hat sich auch in diesem Jahr wieder der ein oder andere prominente Gastfahrer angemeldet. Schon beim Praxis-Lehrgang so richtig Spaß hat Porsche-Sammler Magnus Walker im, und jetzt aufgepasst, Mercedes-Benz SL 300 Coupé. Und wenn schon ein großer Asche-Parkplatz zur Verfügung steht, bietet es sich ja förmlich an mit einem 1,8 Millionen Euro teuren Stuttgarter ein paar Spuren in die Asche zu driften.
Angeführt wird das Feld von einem der ältesten autos im Teilnehmerfeld, dem Mercedes-Benz SSK von 1928. Ex-Formel 1-Pilot Jochen Mass wird in den drei Rallyetagen dank des 7,1 Liter großen und 300 PS starken Sechszylinders für ein angemessenes Akustikspektakel sorgen.
Mit Karl Wendlinger ist ein weiterer ehemaliger Formel 1- und mit Severin Freund sogar ein Olympiasieger, Gesamt-Weltcup-Sieger und Weltmeister im Skispringen am Start. Die weiteste Anreise haben nicht zum ersten Mal der bereits zum zehnten Mal teilnehmende Norweger Helge Holck-Dykesteen und sein Co-Pilot OveTorsteinbo hinter sich. Ihr Fahrzeug: das Chevrolet Corvette Indy Pace Car aus dem Jahr 1986.
Eine eigene Welt
Das Schöne an solch einer Rallye sind aber nicht nur das Teilnehmerfeld selbst, sondern auch die Reaktionen der vielen hundert Zuschauer am Straßenrand. Seien es die Eltern, die ihre Kinder aus dem Tiefschlaf holen, nur damit sie einen Blick auf die historischen Fahrzeuge werfen können. Oder auch die Angler am Fischer-See in Bartholomäberg, die ihre zappelnde Rute für einen Augenblick außer Acht lassen, nur um mit eigenen Augen das zu sehen, was vor vielen Jahrzehnten zum normalen Straßenbild gehörte. Na gut, so normale sind SL, 507 und Co. natürlich nicht. Doch wird nicht zuletzt bei einem Blick auf einen Elektroauto-Parkplatz klar, dass hier echte automobile Dinosaurier bewegt werden.
Hier finden Sie alle Informationen und Ergebnisse der Silvretta Classic 2018.