Silvretta Classic 2014
Ein Rallye-Team im Zeitraffer
Eine Klassiker-Rallye ist Teamsport: Fahrer und Beifahrer kennen sich gut und haben sich für diesen Einsatz in der Regel auch entsprechend vorbereitet. Motor Klassik-Redakteur Michael Schröder lernte seinen Beifahrer hingegen erst wenige Minuten vor dem Start der Silvretta Classic kennen – und der hatte bisher auch noch nie an einer Klassiker-Rallye teilgenommen. Kann so etwas funktionieren?
05.07.2014 Michael SchröderDie erste Begegnung mit meinem Co-Piloten für die diesjährige Ausgabe der Silvretta Classic findet 30 Minuten vor dem Fahrer-Besprechung statt: Manuel Bitschnau, Geschäftsführer Montafon Tourismus aus Schruns, wird während der ersten beiden Tage mein Beifahrer sein. Ein überaus sympathischer Mann aus dem Montafon, der die Gegend zwar wie seinen Vorgarten kennt (ein klarer Ortsvorteil), bisher allerdings noch nie an einer Rallye teilgenommen hat. Die Zeichen im Roadbook oder der Ablauf einer Wertungsprüfung sind ihm im Moment noch so unverständlich wie mir der Dialekt der Menschen aus dieser wunderschönen Region. Na gut, das wird schon, denke ich mir. Während viele andere vorab ein Rallyetraining absolviert und das Roadbook über Nacht vermutlich auch noch auswendig gelernt haben, bleibt uns immerhin gut eine halbe Stunde Zeit für einen theoretischen Rallye-Lehrgang.
Feuertaufe bei der Silvretta Classic 2014
Kurz vor dem Start richtet sich Manuel (als Rallye-Team und in den Bergen ist man natürlich sofort per du) mit dem Roadbook und zwei Stoppuhren auf dem Beifahrersitz unseres Mercedes-Benz E 500 ein. Seine Feuertaufe findet nur Augenblicke später statt: 250 Meter nach dem Start folgt bereits die erste von heute insgesamt sechs Wertungsprüfungen – dennoch keinerlei Anzeichen von Nervosität bei meinem Co-Piloten. Im Gegenteil: der Mann lotst mich souverän durch die Berge und entpuppt sich in den Prüfungen nebenbei als Meister an den Stoppuhren und der klaren Ansagen. Am Abend liegen wir auf Rang 48 – und sind von unserem Erfolg selbst ein wenig überrascht. Ab jetzt, so unser Plan, fahren wir unter die ersten Zehn.
Nach zwei Tagen auf Rang 64
Tag zwei läuft dann doch nicht ganz so gut, am Ende springt "nur" Gesamtrang 64 heraus. Schwamm drüber. Diese zwei Tage im Auto haben aus zwei Fremden ein Team geformt und gezeigt, dass so eine Rallye kein Hexenwerk ist.
Am letzten Fahrtag habe ich diesmal eine Co-Pilotin neben mir sitzen haben, von der ich nur wußte, dass sie ebenfalls noch keine Rallye-Erfahrung hat. Aber uns blieb ja gut eine halbe Stunde vor dem Start...
Mehr zu diesem Rallye-Einsatz lesen Sie in der nächsten Ausgabe von Motor Klassik.