Sbarro Super Eight Genf-Studie (1984)
Hot Hatch mit Ferrari-V8
Der Sbarro Super Eight, ein spektakulärer Kompakter mit der Ferrari-308-Technik, steht in Belgien zum Verkauf.
19.11.2020
Andreas Of-Allinger
Foto: Koen Heuts
20 Bilder
1/20
Der Sbarro Super Eight stand 1984 auf dem Genfer Autosalon.
Foto: Koen Heuts
2/20
Unter der Fiberglas-Karosserie steckt das gekürzte Chassis eines Ferrari 308.
Foto: Koen Heuts
3/20
Der auf den ersten Blick wilde Stilmix wirkt brutal, kraftvoll, begehrenswert.
Foto: Koen Heuts
4/20
Ein wenig erinnern die Proportionen an den Artz-Golf oder Gruppe-B-Rallyeautos.
Foto: Koen Heuts
5/20
Besonders interessant ist der Übergang von der Fronthaube zur sehr flachen A-Säule gestaltet.
Foto: Koen Heuts
6/20
Das Heck wirkt mit den breiten Backen und den vier Auspuff-Endrohren fast comichaft.
Foto: Koen Heuts
7/20
MIt der flachen Glasheckklappe erinnert das Heck ein wenig an einen AMC Gremlin, der sich im Fitnessstudio Muskeln antrainiert hat.
Foto: Koen Heuts
8/20
Die Rückleuchten stammen offenbar vom Opel Ascona C, die Türgriffe von einem Fiat.
Foto: Koen Heuts
9/20
Das Fach unter der Fronthaube ist nicht sehr groß, aber liebevoll ausgekleidet. Und wieviel Gepäck hat eine Studie schon zu transportieren?
Foto: Koen Heuts
10/20
Braunes Leder dominiert den Innenraum.
Foto: Koen Heuts
11/20
Hinter den Sitzen ist der V8-Mittelmotor installiert.
Foto: Koen Heuts
12/20
Edel gestalteter Innenraum mit Holz, Leder und Stoff in passanden Farbtönen.
Foto: Koen Heuts
13/20
Die Studie hat eine niederländische Zulassung und etwas über 27.000 Kilometer auf dem Tacho.
Foto: Koen Heuts
14/20
Die offene Schaltkulisse stammt ebenso vom Ferrari 308 wie das gesamte Chassis.
Foto: Koen Heuts
15/20
Falls Sie sich fragen, wo bei diesem Auto die Heizungsregler sitzen: Hinter dem Schalthebel.
Foto: Koen Heuts
16/20
Die Mittelkonsole belegt ein Clarion-Hifi-Turm mit Kassettenfach und Radio.
Foto: Koen Heuts
17/20
Hinter der Glasheckklappe wartet ein Notrad edel vertäut augenscheinlich schon länger auf seinen Einsatz.
Foto: Koen Heuts
18/20
Mittig installierter Dreiliter-Ferrari-V8 mit Vierventil-Zylinderköpfen (Quattrovalvole).
Foto: Koen Heuts
19/20
Der Motor leistet 260 PS. Ursprünglich hatte Sbarro ein ganz ähnliches Auto mit einem V12 aus zwei Kawasaki-Motorradmotoren gebaut.
Foto: Koen Heuts
20/20
Super Eight steht in schwungvoller Schrift am Heck. Das Auto steht in Belgien zum Verkauf.
Foto: Koen Heuts
Franco Sbarro hatte zum Genfer Autosalon oft die wildesten und kreativsten Studien mitgebracht. Der in Lecce, Italien geborene Designer hatte 1971 in der Schweiz eine Firma gegründet, in der er Replikas baute und Studien entwarf. Eine der Studien war der Super Twelve, ein extrem kompakter Zweitürer mit Fiberglas-Karoserie und einem aus zwei Kawasaki-Motorradmotoren zusammengesetzten Zwölfzylinder. Das Auto sah aus, als hätten sich ein Golf I, ein Renault 5 Turbo und ein Kit Car zu einem Rendevous verabredet.
Mit 260 PS in die 80er-Jahre
Foto: Koen Heuts
Kurz, breit, flach: Der Super Eight ist ein Kraftwürfel.
Das Ergebnis fuhr sich wohl etwas wild und so verfiel Sbarro auf die Idee, einen konventionelleren Motor einzubauen. Er nahm den V8 samt Fünfgang-Getriebe von einem Ferrari 308. Nein, er nahm das ganze Chassis und kürzte es deutlich. Ungefähr so sieht das Ergebnis dann auch aus: Wie ein Mittelmotor-Chassis, in das rückwärts ein Golf I gedonnert ist.
So der erste, oberflächliche Eindruck. Auf den zweiten Blick wirkt der kantige Entwurf sehr stimmig und kraftvoll. Beim längeren Betrachten fallen immer mehr liebevoll gestaltete Übergänge und Kanten auf, die der extrem kurzen Fiberglas-Karosserie mit ihrem kuriosen Länge-Breite-Verhältnis (3,15 m Länge und 1,75 Meter Breite bei 1,30 Meter Höhe) einen kraftvollen Auftritt geben. Besonders spannend ist der Übergang von der Fronthaube zur sehr flachen A-Säule mit den unterhalb der Fronthaubenkante angesetzten Außenspiegeln. Horizontale Streifen auf der breiten B-Säule zitieren offenbar den Alfa Romeo Montreal – der als Designstudie einen Mittelmotor bekommen sollte, als Serienauto auf Giulia-Chassis aber einen Frontmotor haben musste.
Verkaufspreis: 155.000 Euro
Foto: Koen Heuts
Edler Innenraum mit viel braunem Leder und einem Ferrari-V8 hinter den Sitzen.
Vor den breiten 16-Zoll-Hinterrädern sitzen Kiemen in den ausgestellten Radläufen, damit der mittig eingebaute V8 Luft bekommt. Der Motor leistet mit 260 PS übrigens mehr als das Kawasaki-Doppel im Super Twelve. Laut Verkäufer hat die Technik einen frischen Service bekommen. Für 155.000 Euro bietet der belgische Händler Speed 8 Classics den kuriosen Kurzen zum Verkauf an.