Sachsen Classic 2012
Von Zwickau nach Leipzig - Die 2. Etappe
Die zweite Etappe der Sachsen Classic führt nach einem Abstecher ins thüringische Altenburg tief in das Sächsische Burgen- und Heideland. Die Mittagspause findet im klösterlichen Ambiente von Nimbschen statt, bevor es dann in Richtung Leipzig losgeht.
Die Steile Wand in Meerane
Meerane hat bei internationalen Radsportveranstaltungen die „Steile Wand“ berühmt gemacht. Dieses Wahrzeichen der Stadt ist 248 Meter lang. Auf dieser Strecke muss ein Höhenunterschied von 30 Metern überwunden werden. Diese sind für Radsportler und so manchen Oldtimer eine echte Herausforderung. Und noch ein Begriff ist mit Meerane verbunden: die Bilz-Limonade, die heute als Sinalco die Welt erobert hat. Der Meeraner Naturheilkundler Friedrich Eduard Bilz hatte sie 1902 entwickelt.
Altenburg – Abstecher nach Thüringen
Altenburg ist als Stadt der Spielkarten weltberühmt. Wer in Deutschland Karten spielt, hält wahrscheinlich ein Produkt aus Altenburg in der Hand. Doch Altenburg hat weit mehr zu bieten als nur Spielkarten. Die Residenzstadt ist reich an Sehenswürdigkeiten, allen voran das auf einem Felsen über der Stadt thronende Schloss. Neben liebevoll restaurierten Gebäuden laden Parks, wie zum Beispiel die grüne Oase am Großen Teich, dazu ein, entdeckt zu werden. Einen Besuch in Altenburg hat wohl noch niemand bereut, denn viele, die hier waren, haben sich in die Stadt verliebt und kommen regelmäßig wieder.
Das Tal der Sächsischen Burgen
1.000 Jahre Geschichte an 100 Flusskilometern, Burgenromantik mit ganz eigenwilligem Charme - das macht das Sächsische Burgen- und Heideland aus. Hier zwischen Chemnitz und Leipzig kann man Spuren sächsischer Geschichte in beeindruckender Vielfalt und von hohem kulturhistorischen Wert finden. Trutzige Burgen hoch über den Tälern von Striegis, Mulde und Zschopau stehen als Symbol für die Widerstandskraft und Stärke der Menschen in der Region. Da ist die mittelalterliche Burg Kriebstein, die mit ihrem Schatzgewölbe und den außergewöhnlichen Ausstellungen im Museum als "Schönste Ritterburg Sachsens" gilt.
Oder Burg Gnandstein inmitten der Bilderbuchlandschaft des Kohrener Landes als älteste romanische Kernburg Sachsens, in der Ritteressen und Burgfeste an mittelalterliche Bräuche und Rituale erinnern. Auch die Kultur, die mit ihrer Vielfältigkeit und ihrem Anspruch die Region weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt gemacht hat, kündet von großer Tradition. Bester Beweis ist der Mittelsächsische Kultursommer. Er bietet seinen Gästen in jedem Sommer ein außergewöhnliches Abenteuer beim „Historischen Besiedlungszug".
Die Region ist schon lange ein Geheimtipp für erholungssuchende Wellness- und Aktivurlauber. Die Kurzentren Bad Lausick und Bad Düben mit ihren Angeboten für ambulante Kuren und anerkannte Heilverfahren sowie gesundheitsfördernde Programme machen in ganz Deutschland von sich Reden. Es lässt sich aber auch gut wandern in der Dahlener und im Naturpark Dübener Heide. Hier befindet sich eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteldeutschlands. Kiefern-, Buchen- und Eichenwälder, aber auch typische Heide- und Moorlandschaften mit idyllischen Seen sind charakteristisch für das "grüne Herz" mitten in Sachsen.
Grimma an der Mulde
Zwanzig Kilometer südöstlich von Leipzig, mitten im Tal der Mulde, liegt Grimma. Die Stadt ist Geburtsort von Albrecht dem Beherzten, Stammvater des sächsischen Königshauses. Katharina von Bora, die Ehefrau von Martin Luther, lebte im Kloster Nimbschen, bis ihr mit seiner Hilfe die spektakuläre Flucht aus den dicken Klostermauern gelang. Georg Joachim Göschen, berühmter Verleger der klassischen Literatur von Lessing, Goethe und Schiller, siedelte 1797 seine Druckerei von Leipzig in die Stadt an der Mulde um. In Gösches Sommersitz gaben sich einst die Größen der deutschen klassischen Literatur die Klinke in die Hand. Das Haus ist als Museum heute Treffpunkt für Besucher aus aller Welt.
Die jüngste Geschichte zeichnet Grimma als Stadt mit dem schönsten Altstadtkern in Mitteldeutschland aus. Die über 400 Meter lange, bestens erhaltene Stadtmauer mit ihren zierlichen Häuschen beschützt 26 prächtige Bauten aus fünf Stilepochen: das berühmte Rathaus mit dem markanten Renaissancegiebel, die Frauenkirche, die Klosterkirche, das feudale Schloss, das mittelalterliche Kloster Nimbschen, das Gymnasium St. Augustin, die Wasser- und Schiffsmühle. Die Räume dieser Kulturdenkmäler beherbergen Museen, Galerien und Ausstellungen. In die Denkmalschmiede Höfgen sind innovative Skulpturen, experimentelle Kunstwerke und Festivals der Moderne eingezogen. Der Gang durch die Altstadt führt an das Ufer der Mulde. An der Hängebrücke, die mit 80 Metern längste Tragseilbrücke Sachsens, beginnt das Kloster- und Mühlental. Spazier- und Radwege füren direkt hinein in die herrliche Muldenlandschaft.
Historisches Ambiente im Kloster
Das Kloster Nimbschen liegt im Tal der Mulde, umgeben von Auen, Wiesen und Wäldern - ein Haus mit besonderer Geschichte und Architektur. Aus dem ehemaligen Zisterzienserinnenkloster "Marienthron" Nimbschen ist eine moderne Hotelanlage mit komfortablen Zimmern, erlesener Gastronomie und vielfältigen Freizeitanlagen entstanden. Heute zeugt nur noch die romantische Klosterruine inmitten von herrlichen alten Buchen- und Eichenbeständen von der damaligen Zeit.
Der erste Nimbschener Konvent geht auf das Jahr 1250 zurück. Die Nonnen erwarben Land in der Muldenaue und begannen 1270 mit dem Klosterbau. Im Jahr 1291 wurde die Kirche des Klosters geweiht. Um 1520 war der Nimbschener Konvent auf mehr als 40 Nonnen und wenige Laienschwestern angewachsen.
Leipzig - Stadt der Musik, Messe und Mode
Leipzig ist eine Stadt mit vielen Facetten. Hier wirkte Johann Sebastian Bach 27 Jahre als Kantor. Leipzig ist die Stadt, in der Bach Hunderte Kantaten, zahlreiche Motetten, das Magnificat, die Johannes- und Matthäuspassion schuf. Das vergisst die Stadt ihm nicht, und so findet der Besucher auf Schritt und Tritt Bach'sche Spuren - von Konzerten im Gewandhaus mit seinem weltberühmten Orchester über das alljährliche Bachfest, das Bacharchiv und Bachmuseum, bis hin zu Pralinen namens "Bachsche Orgelpfeiffen".
Als offene Handelsmetropole hatte Leipzig schon immer Weltruf. Hier fand 1497 die erste deutsche Messe statt und reger Handel setzte ein. Mit dem neuen Messegelände vor den Toren der Stadt knüpft Leipzig an alte Traditionen an. Die Internationale Buchmesse macht Leipzig zur international anerkannten Buchstadt. Von der Blütezeit des Handels künden unter anderem die berühmten Passagen in den Innenhöfen des Stadtzentrums. Sie laden zum exklusiven Shopping ein. Restaurants wie "Auerbachs Keller", Bars und Kneipen bieten Geselligkeit und Beisammensein. Selbst auf dem gewaltigen Leipziger Hauptbahnhof kommen Reisende auch in Sachen Einkaufen zum Zug. Auf zwei Etagen kann man durch Hunderte von Läden bummeln.
Unvergessen ist die Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813. Das riesige Denkmal erinnert weithin sichtbar daran. Eingeprägt hat sich Leipzig als die Stadt, von der 1989 die friedliche Revolution ausging. Auch bei diesem Thema kommen Sie auf Leipzigs Musiktraditionen zurück. Weil die Glocken der Nikolaikirche die legendären Montagsdemos einläuteten und weil der weltbekannte Gewandhauskapellmeister Kurt Masur maßgeblich dazu beitrug, dass die Demonstrationen gewaltfrei verliefen.