Sachsen Classic 2012

Rund um Zwickau - 1. Etappe

Die erste Etappe der Sachsen Classic führt rund um Zwickau nach Reichenbach, Kirchberg, dem Sachsenring und Glauchau. Dabei laden zahlreiche Orte und Sehenswürdigkeiten zum näheren Verweilen ein.

Foto: Horch Museum 16 Bilder

Sachsen hat neben seinen wunderbaren Landstraßen noch viel mehr zu bieten. Entlang der Route der Sachsen Classic tummeln sich Sehenswürdigkeiten, an denen man gewöhnlich schnell vorbeifährt, die aber einen Besuch wert sind.

Zwickau - Von Pferdestärken und Persönlichkeiten

Der Start zur 10. Sachsen Classic findet in Zwickau auf dem „Platz der Völkerfreundschaft“ statt. Hier glückte August Horch vor 104 Jahren der weltweite Triumphzug des Automobils. Wer einen Blick ins August-Horch-Museum auf dem historischen Produktionsgelände des Automobilpioniers wirft, dem gehen angesichts der aufpolierten Modelle von Horch, Wanderer, DKW und Trabant vermutlich sämtliche Pferdestärken durch. Ein Besuch ist für jeden Besucher Zwickaus absolut empfehlenswert.

Ein zweiter berühmter Mann ist zutiefst mit der bedeutendsten Stadt im westlichen Sachsen verbunden: Robert Schumann. Die alte Tuchmacher- und Bergbaustadt, in der seine Wiege stand, erlangte durch Schumanns Kompositionen weltweite Bekanntheit. In seinem Geburtshaus erleben Sie anhand von Fotografien, Briefen, originalen Möbeln und Noten Schumanns Liebe zur Musik und auch die zu seiner Frau Clara, deren Konterfei samt Konzertflügel einst Vorder- und Rückseite der 100-DM-Note zierte. Das Museum besitzt 4.000 Originalschriften des Komponisten und ist damit die weltweit größte Schumann-Sammlung. So ist Zwickau für Musikenthusiasten die Robert-Schumann-Stadt und für diejenigen mit der besonderen Leidenschaft für alte und moderne Karossen die Horch-Stadt.

Wenn Sie am Abend des ersten Rallye-Tages geschafft, aber glücklich im historischen Brauhaus ein selbst gebrautes Bierchen zischen, dann sollten Sie wissen, dass Sie sich in unmittelbarer Umgebung zu den Priesterhäusern befinden. Die Häuser aus dem 13. Jahrhundert bilden nachweislich die ältesten deutschen Wohnhausensembles. Und auch sonst gibt es für Sie einiges zu sehen: Über die liebevoll sanierte Innenstadt, den prachtvollen Dom St. Marien, das 500 Jahre alte Gewandhaus, das Rathaus, das alte Johannisbad bis hin zum Konzert- und Ballhaus „Neue Welt“ mit dem wohl schönsten Jugendstilsaal Sachsens.

Reichenbach - Heimat der Neuberin

Mit der vogtländischen Stadt sind berühmte Persönlichkeiten verbunden. So stand in Reichenbach die Wiege von Friederike Caroline Neuber, bekannt als die Neuberin. Im Geburtshaus der großen deutschen Theaterreformatorin ist das Neuberin-Museum untergebracht. Unterdessen hat im Neuberinhaus die Vogtland Philharmonie Greiz/Reichenbach ihren Sitz. Und wer bei einem Spaziergang durch die Stadt auf dem Marktplatz auf die Plastik "Gesichtzeigen" stößt, der erfährt, dass der bekannte Maler, Grafiker und Bildhauer Wolfgang Mattheuer in Reichenbach geboren wurde.

Der Stoff, aus dem Rennsportgeschichte gesponnen wird

Wenn Sie erfahren möchten, was historische Rennmaschinen und Gobelinstoffe gemeinsam haben, dann sollten Sie im Museum der Stadt Hohenstein-Ernstthal vorbeischauen. Hier stehen nämlich beide Themen im Mittelpunkt. Das Weben von Gobelinwandbildern und Decken war die Handwerkskunst einheimischer Weber, die historischen Rennmaschinen waren auf dem legendären Sachsenring zu Hause. Heute können Sie im Museum auf drei Etagen alte Motorräder und Zeitdokumente der Rennsportgeschichte und Stoffe aller Art, funktionstüchtige Webmaschinen, über 200 Originalstrümpfe und viele wunderschöne Gobelinwandbilder bestaunen. Die Ausstellung befindet sich im Übrigen in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sachsenring, wo viele große Rennsportereignisse jedes Jahr ein begeistertes Publikum anziehen.

Glauchau: Eine Familie - zwei Schlösser

Ganz gleich ob es Ihnen die unverwechselbare Landschaft oder die architektonischen und kulturhistorisch wertvollen Gebäude vergangener Jahrhunderte angetan haben – in Glauchau finden Sie beides. Eine Besonderheit sind auf jeden Fall zwei nur durch einen Wallgraben getrennte Schlösser. Das eine steht in Hinterglauchau und beherbergt Museum und Kunstsammlung der Stadt Glauchau, während das andere in Forderglauchau thront und heute die  Stadtbibliothek, eine Galerie, einen Konzertsaal und die Musikschule beherbergt. Eines haben beide gemeinsam: Sie entspringen dem Geschlecht der von Schönburgs. Kulturhistorisch wertvoll ist der alte Marktplatz, der wegen seiner Bauweise wohl einzigartig in Deutschland sein dürfte. So vermittelt der Platz mit vier einmündenden Straßen in Korridorform den Eindruck eines großen Saales. Sehenswert ist auch der 46 Meter hohe Bismarckturm, der bestiegen werden kann und einen Blick vom Fichtelberg bis zum Völkerschlachtdenkmal in Leipzig erlaubt.