Sachsen Classic 2012 - Rallye-Lehrgang
"Das ist alles nicht wirklich schwierig"
Am 16. August um 12.01 Uhr wird die 10. Sachsen Classic gestartet. Gleich auf der ersten Etappe steht die Königsprüfung an: Die Rundkurswertung auf dem Sachsenring. Einen Tag zuvor konnten die Teilnehmer des Rallye-Lehrgangs hier auf der geschichtsträchtigen Rennstrecke trainieren.
15.08.2012
Kai Klauder
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Einen Tag vor dem Start der 10. Sachsen Classic können die Novizen am Rallye-Lehrgang teilnehmen.
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Zunächst wird Theorie gepaukt. Harald Koepke, Organisationsleiter der Sachsen Classic, und Christian Geistdörfer, Ex-Rallyeweltmeister, geben eine Einführung ...
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... In die Geheimnisse einer Gleichmäßigkeitsrallye. Mehr als 100 Teilnehmer lauschen aufmerksam den Tipps der Experten.
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Aus dem Parkplatz vor dem Fahrsicherheitszentrum Sachsenring parken Klassiker aus mehr als fünf Jahrzehnten.
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Nach der Theorie ist die Praxis dran. Auf dem Sachsenring sind vier Wertungsprüfungen aufgebaut. Jens Seidel und Silvia Richter im 1983er Porsche 911 Turbo.
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Der EMW 340-2 mit Andreas Herper und Frank Wiedemann an Bord hinter Hans J. Naumann und Micaela Schönherr im Horch 853.
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Viel los: Jaguar XK 140 DHC, Borgward, Mercedes 190 SL und R107-SL.
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Peter und Markus Dreißig im Mercedes 220 A von 1952.
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Bei den Wertungsprüfungen müssen die Rallye-Teilnehmer eine bestimmte Strecke in vorgegebener Zeit zurücklegen. Pro Hundertstelsekunde Abweichung gibt es einen Strafpunkt.
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BMW 850 CSi von 1992.
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Marcus Mende und Florence dal Molin-Mende im Jaguar XK 150 OTS von 1958.
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Alfa Romeo Montreal und VW Golf I GTI.
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Bei der Sachsen Classic 2012 sind Fahrzeuge von Baujahr 1927 bis 1992 am Start. Der Horch 853 von 1937 gehört zu ältesten, der BMW 1992ert 850 CSi ist der jüngste.
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Golf Ti beim Überfahren eines Druckschlauches, der die Messung auslöst.
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Bei der Sachsen Classic werden Schlauch- und Lichtschrankenmessungen eingesetzt.
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Die vielen Zeitnehmer erklären den Novizen die Wertungsprüfungen und geben Tipps.
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Peter Krieglsteiner und Thomas Linhardt im Porsche 944 S von 1990.
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Klaus Prestel und Gerhard Merkel im Lancia Fulvia von 1972 vor Porsche 356.
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Bei der Lichtschrankenmessung wird die Messung deutlich früher ausgelöst. Bei diesem IFA durch die Kotflügel.
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Je nach Länge des vorderen Karosserieüberhangs ist der Unterschied von Lichtschranken- zu Schlauchmessung von Auto zu Auto verschieden groß. Frank und Silvia Orschler im Opel Admiral von 1938.
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Hier am Berg werden die Leistungsunterschiede sichtbar.
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Dieser 1957er BMW 503 gehört mit 140 PS zu den gut motorisierten im Feld.
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Auch Jaguar XK und Alfa Romeo Montreal haben reichlich Leistung.
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Der Volkswagen Fridolin muss dagegen mit 34 PS auskommen.
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Norbert und Ute Schrader im Austin Healey 3000 Mk I BN7 von 1959.
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Volkswagen Classic hat diesen Lufthansa-T1 zur Sachsen Classic mitgebracht.
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Der Bus flitzt mit 44 PS über den Sachsenring, der Mercedes 190 SL wird von einem 105 PS-Vierzylinder angetrieben
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Vor Einfahrt in die Wertungsprüfung müssen die Stoppuhren genullt sein und das Fahrer-Beifahrerteam wissen, was zu tun ist.
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Reiner Matheß und Uwe Herrmann im Skoda Felicia Cabriolet von 1960.
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Rennatmosphäre schnuppern: Der Sachsenring gehört zu den traditionsreichsten Rennstrecken in Deutschland.
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Harald Koepke schaut sich die Fortschritte der Rallyenovizen an.
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Dieter Hesse und Achim Hoffmann im Saab Sonett II von 1968.
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Im Akkord rollen die Teams über die Messschläuche und durch die Lichtschranken.
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Der Horch trägt seine Typenbezeichnung auch auf dem Kennzeichen: 853. Angetrieben wird er von einem 100 PS starken Fünfliter-Achtzylinder-Reihenmotor.
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Automobile Gegensätze: Trabant 1.1 Cabrio und Jaguar XK.
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Nette Leute hier: Gut gelaunte Zeitnehmer bei mehr als 30 Grad.
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Wo löst die Lichtschranke aus? - dieser Zeitnehmer hilft bei der Einschätzung der Wagenlänge.
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Bei avisierten elf Sekunden hat dieses Skoda-Team 16 Hundertstel Abweichung - macht im Rallye-Betrieb 16 Strafpunkte.
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Lothar Krüger und Thomas Appel im BMW 1802 von 1974.
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Die Teilnehmer des Rallye-Lehrgangs haben viel Spaß auf dem Sachsenring - und auch bei den Wertungsprüfungen läuft es immer besser.
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Sportler aus vier Jahrzehnten: 1971er Alfa Montreal, 1992er BMW 850 Csi und 1951er Lancia Aurelia B52.
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Wolfgang und Gisela Weise im 1961er Skoda Felicia Cabrio.
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Torsten und Iris Beinroth im 1937er Ford Eifel.
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Zehn Sekunden angepeilt, bei 9,71 bleibt die Anzeige stehen. Macht unterm Strich 29 Strafpunkte.
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Zwei Heckmotor-Verwandte: VW T1 und Porsche 911 Turbo.
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Thomas Steinbach und Birgit Zach im 1959er MG A.
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Sonne tanken für Horch, Mercedes und AMW.
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Die Praxisübungen sind erfolgreich absolviert. Morgen wird es bei der ersten Etappe der 10. Sachsen Classic ernst.
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Harald Koepke, Organisationsleiter der Sachsen Classic, und Christian Geistdörfer, zweimaliger Rallye-Weltmeister und erfahrener Oldtimerrallye-Pilot, erklärten den mehr als 100 Teilnehmern zunächst die Theorie einer Gleichmäßigkeitsrallye, bevor die Teams in ihre Klassiker steigen durften, um das Gelernte in der Praxis auszuprobieren.
Ruhe bewahren und Stress Abbauen
Gleich zu Beginn rät Christian Geistdörfer den Novizen: "Immer Ruhe bewahren, Stress abbauen und einfach weiterschwimmen", denn nur dann behält man einen ruhigen Kopf. Überstürztes Handeln ist bei einer Gleichmäßigkeitsrallye völlig unangebracht. Wichtig sind daher eine umfangreiche Vorbereitung und ein gutes Team-Play. "Das beginnt schon bei der Kommunikation", sagt Geistdörfer. Von Anfang an muss klar sein, dass der Beifahrer die Ansagen macht und der Fahrer gehorcht. Nur, wenn die Aufgaben klar verteilt sind, läuft es rund.
Das Geheimnis des Zählens
Damit es rund läuft, muss auch das Zählen sitzen und die Zeit stimmen. Schließlich geht es bei einer Gleichmäßigkeitsrallye wie der Sachsen Classic um Hundertstel. Für jede Hundertstel Abweichung hagelt es einen Strafpunkt aufs Konto. "Manche können gut von 15 auf Null zählen, manche können es gar nicht. Doch Rauf- oder Runterzählen, das ist ganz egal, Hauptsache Fahrer und Beifahrer machen dasselbe", betont Geistdörfer.
Die ganz einfache Physik
Koepke und Geistdörfer erklären, wie das Roadbook zu lesen ist, was die verschiedenen Schilder und Symbole bedeuten, was der Unterschied zwischen einer WP "kurz" und einer WP "Doppel (kurz-kurz)" ist, welche Art von Kontrollen es gibt und wie mit einer Bordkarte umzugehen ist. Nachdem das Handwerkszeug der Gleichmäßigkeitsrallye geklärt ist, geht es um die beiden bei der Sachsen Classic eingesetzten Zeitmessmethoden.
Zum einen gibt es die Schlauchmessung, bei der die Messung durch das Überfahren eines Druckschlauchs ausgelöst wird. Zum anderen die Lichtschrankenmessung. Der Unterschied liegt im Detail: Bei der Lichtschranke wird die Messung früher ausgelöst. Je nach Fahrzeug durch Kotflügel, Scheinwerfergehäuse, Stoßstange oder Kühlergrill. "Bei der Schlauchprüfung liegt der Auslösepunkt viel weiter hinten. Aber Vorsicht: Er liegt auch rund sechs bis acht Zentimeter vor der Radnabenmitte, weil der Reifen eine größere Auflagefläche hat. Also das bitte auch beachten", rät Geistdörfer.
Harald Koepke erinnert noch an die physikalischen Grundlagen: "Je zügiger man in die Wertungsprüfung einfährt, desto geringer ist nachher die Abweichung - das ist doch ganz einfache Physik."
"Das ist alles wirklich nicht schwierig"
"Auch wenn sich das anders anhört, das ist alles nicht wirklich schwierig", beruhigt Koepke die Neulinge, "es ist wie bei allem im Leben: Übung macht den Meister, und gleich können Sie bei unseren vier aufgebauten Übungs-WPs alles ausprobieren und werden merken, dass es Spaß macht und immer besser läuft."
Bevor die Novizen dann auf den Sachsenring zum Üben durften, gab ihnen Christian Geistdörfer noch einen Rat: "Wenn sie gleich nullen, also bei einer Abweichung von 0,0 Sekunden landen, hören sie auf mit dem Trainieren. Konservieren sie den Eindruck für die erste Etappe morgen."