Sachsen Classic 2012 - "Gläserne Manufaktur-Etappe"
Der fahrende Hühnerstall
Wenn man den DKW IFA F8 Kombi bei der Sachsen Classic sieht, mag man kaum glauben, dass er nach bis vor kurzem noch als Hühnerstall im Einsatz war.
18.08.2012
Kai Klauder
Foto: Kai Klauder
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Unterwegs im Namen der Volkssolidarität: Ein DKW IFA F8 von 1957.
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An Bord: Frank Stritzke (rechts) und dem MDR-Moderator und Sänger Hartmut Schulze-Gerlach, besser bekannt als "Muck".
Foto: Kai Klauder
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Ihr Auto ist mit 20 PS das schwächste im Feld und wurde pünktlich zur Sachsen Classic 2012 fertig.
Foto: Kai Klauder
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Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2011 ersteigert und ab März von Grund auf restauriert. "Jetzt läuft er prima", sagt Frank Stritzke.
Foto: Kai Klauder
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"Muck" ist ein umlagerter Star Sachsens. Er moderiert die Fernsehsendung "Damals war's" im MDR.
Foto: Kai Klauder
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Der DKW IFA F8 war jahrelang als Hühnerstall genutzt worden.
Foto: Kai Klauder
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Ist das eine originale Farbkombination? Ja! Die Farben heißen "Seegrün" und "Elfenbein", waren zwar Sonderfarben, aber wurden im Werk lackiert.
Foto: Kai Klauder
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Der Mercedes-Benz 220 Sb gehört Norbert Griesmayr, der mit Alois Hartwig und Ferdinand Baumgartner (von links nach rechts) bei der Sachsen Classic am Start ist.
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Ein österreichischer Hotelier bestellte den Wagen - und starb vor der Auslieferung. Seine (führerscheinlose) Witwe brachte es nicht übers Herz, das Auto zu verkaufen. Erst als sie starb, inserierten ihre Erben das Automobil.
Foto: Arturo Rivas
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Norbert Griesmayr entdeckte den Mercedes mit nur 55.000 Kilometern Laufleistung im Internet.
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Auf der zweiten Etappe machten die Teilnehmer am Schloss Hubertusburg im Wermsdorf Halt.
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Hier warteten schon hunderte Zuschauer und inspizierten die Klassiker, während die Teilnehmer ihre verdiente Mittagspause genossen.
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Überzeugt mit einem herausragenden Zustand: Wanderer W23.
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Besitzer Karl-Georg Behlau parkt den Vorkriegsklassiker im Schlosshof.
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Sein Copilot ist Theo Hesse (rechts).
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Die Motorhauben werden bei jeder Gelegenheit geöffnet, um die heiße Luft abzuführen.
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"Wir hatten gestern schon Dampfblasenbildung - dann geht erst mal gar nichts mehr", erzählt Behlau.
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Der Wanderer W23 stammt aus dem Jahr 1939 und wird von einem 2,6-Liter-Reihensechszylinder angetrieben.
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Der Wagen wurde vor drei Jahren aufwendig restauriert.
Foto: Kai Klauder
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Die Zuschauer bekamen in traumhafter Kulisse mehr als 180 Klassiker geboten.
Foto: Kai Klauder
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Vater Beimer aus der Lindenstraße: Joachim-Hermann Luger (auf dem Beifahrersitz) mit Pilot Andreas Graf Praschma. Andreas Leue, bei Skoda Deutschland zuständig für Motorsport und Tradition, dokumentiert die Einfahrt zum Schloss Hubertusburg.
Foto: Kai Klauder
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Begrüßt werden sie von hunderten Zuschauern, die sich das rollende Museum nicht entgehen lassen.
Foto: Kai Klauder
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Paul-Janosch Ersing und Bernd-Wilfried Kießler im DKW 1000 S von 1963.
Foto: Kai Klauder
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Etwas zu schaffen machten den Teilnehmern und Fahrzeugen am letzten Tag der Sachsen Classic ...
Foto: Kai Klauder
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... die brennende Sonne und Temperaturen von mehr als 30 Grad.
Foto: Kai Klauder
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Nach der Mittagspause rollen die Klassiker zum Schlussspurt nach Dresden.
Foto: Kai Klauder
"Doch, doch", beteuert Frank Stritzke, "das können Sie mir ruhig glauben, der war bis vor kurzem noch ein Hühnerstall." Er meint damit den DKW IFA F8 Kombi, mit dem er im Namen der Volkssolidarität bei der Sachsen Classic am Start ist.
Geschenk zu Weihnachten 2011
Stritzke ist Oldtimerliebhaber. Er machte sich zu Weihnachten 2011 selbst ein Geschenk: "Am zweiten Weihnachtsfeiertag 2011 haben wir den DKA IFA F8 bei ebay ersteigert. Der hatte sogar unsere Farben - wie von uns bestellt."
Doch da gab es noch ein Problem: Der F8 war Jahre- oder jahrzehntelang, so genau ist das nicht nachzuvollziehen - als Hühnerstall in Quedlinburg genutzt worden. Doch kein Problem für den erfahrenen Bastler. Im März ging es los, der Wagen wurde komplett auseinandergenommen. "Dabei haben wir festgestellt, dass die ganze Fuhre verzogen war. Wir haben schon gar nicht mehr geglaubt, dass er noch rechtzeitig zur Sachsen Classic noch fertig wird."
Nervliche Herausforderung mit 20 PS
Aber die Jungs von der Volkssolidarität haben alles gegeben, die Karosserie wurde auf der Richtbank in ihre ursprünglich gedachte Form gebracht, das Fahrwerk überholt, der Motor revidiert. Kurz vor dem Start der Sachsen Classic wurde der F8 fertig, der Stolz über diese Leistung ist Frank Stritzke anzumerken: "Der schnurrt jetzt wie 'ne eins. Wir sind mit den 20 PS aus dem wassergekühlten Dreizylinder-Zweitakter zwar das schwächste Auto im Feld, aber dank den 15 Bonus-Minuten schaffen wir das schon. Aber eine nervliche Herausforderung ist schon: bei jedem Berg die Frage 'Schaffen wir den, oder müssen wir schieben?'"
Frank Stritzke ist mit einer sächsischen Berühmtheit unterwegs, Hartmut Schulze-Berlach, der hier nur "Muck" gerufen wird. Jeder will ein Foto mit dem Sänger und MDR-Moderator machen, der seit 1993 die Oldie-Show "Damals war's" im MDR präsentiert.