Sachsen Classic 2011
Perfektes Wetter zum Auftakt
Am 18. August rollten mehr als 200 Klassiker mit zwei und vier Rädern über die Startlinie der Sachsen Classic 2011. Auf die Teilnehmer wartete eine völlig neue Streckenführung.
18.08.2011
Kai Klauder
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Die Sachsen Classic 2011 wurde am 18. August in Dresden auf dem Gelände der Zeitenströmung gestartet.
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Schon ab zehn Uhr kamen zahlreiche Zuschauer, um die Oldtimer zu sehen. Im Vordergrund ein Laurin & Klement 300 von 1923.
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Vor den automobilen Klassikern starteten um 10.45 Uhr die Motorräder zur Etappe "Die gläserne Manufaktur".
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Manche Teams der vierrädrigen Klassiker versorgten sich noch mit einem kühlenden Eis.
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Beim TÜV Süd durchlaufen noch die letzten Fahrzeuge die Technische Abnahme. Auch der Mercedes-Benz 170 V von Ulrich und Claudia Köhler aus Marienberg.
Foto: Kai Klauder
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Die beiden haben sich in Schale geschmissen und passen perfekt zu ihrem 1937er Mercedes.
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Kleines Nickerchen vor dem Start im Aston Martin DB 2/4 Mk II von 1956.
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zwei Vorkriegsklassiker: Skoda Superb OHV 924 von 1939 und ein Alvis Speed 25 von 1938.
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Der Flügeltürer aus dem Osten: Von dem Melkus RS 1000 wurden 101 Exemplare gebaut, noch 80 sind bekannt - und einer von ihnen ist bei der Sachsen Classic am Start. Im Cockpit: Volkmar Kruspig.
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Die gelben Engel vom ADAC halfen ein paar Fahrzeugen auf die Sprünge.
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Wie dem Alvis Speed 25 von Axel Lotz (rechts), der mit Erich Schüssler bei der Sachsen Classic teilnimmt. Der Verteilerfinger des Alvis machte Probleme, die Mechaniker vom ADAC brachten den Vorkriegswagen dennoch an den Start.
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Echte Skoda-Fans: Jörg Wanke (links) und Heinz Tzschökell fahren schon immer Skoda - und bei der Sachsen Classic 2011 einen Skoda Popular von 1937.
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Ein Jahr jünger ist der Riley 12/4 Special von Dirk von Barby (links).
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In dem Vorkriegsrenner ist er mit Albrecht Heinrici unterwegs.
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Gunter und Hilke Lach starten mit einem Bentley 3 Litre Speed von 1923.
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Christoph von Berg ist in einem Mercedes-Benz 220 Seb von 1962 bei der Sachsen Classic dabei. Er war bisher bei allen Sachsen Classic-Oldtimerrallyes dabei.
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In diesem Jahr hat er seine Familie mitgenommen: Seine Frau Christine, sowie Felix und Leonie von Berg.
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Harald Koepke, Organisationsleiter der Sachsen Classic, startet die 9. Sachsen Classic.
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Mit Startnummer eins dürfen Rudolph Vollnhals und Wilfried Stoye vom Team August Horch Museum als Erste auf die Strecke.
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Sie fahren einen Horch 930 V von 1939 mit einem 3,8-Liter-V8 und 92 PS.
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Jochen Fischer (rechts) ist mit seinem Rolls-Royce Corniche III nach Dresden gereist. Sein Beifahrer musste kurzfristig die Teilnahme absagen, doch "innerhalb von 15 Stunden" fand Fischer einen Ersatz. Daniel Kaden aus Freiberg übernimmt das Roadbook.
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Ralf und Renate Pätz aus Auerbach im Vogtland fahren bei der Sachsen Classic einen Skoda Felicia aus dem Jahr 1961.
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"Eigentlich wollte meine Frau einen Wartburg Cabrio, doch ein Viertakter passt besser, fand ich", sagt Ralf Pätz. So kaufte er ein desolates Cabriolet und baute es in zwei Jahren komplett neu auf.
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Christian Suwelack aus Bremen fährt mit seinem Sohn Ole-Michel im Porsche 356 B die Sachsen Classic 2011.
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Werner Reifferscheid (links) und Wolfgang Obladen genießen ein Eis vor dem Start. Sie starten in einem Mercedes-Benz 300 SL Roadster.
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Heidi Schulz besitzt ihr Lancia Flavia Vignale Cabriolet von 1966 schon seit 1981. Gemeinsam mit ihrem Mann Dirk nimmt sie zum ersten Mal bei einer Oldtimer-Rallye teil.
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Anton und Rosemarie Singler sind seit 1971 mit dem Renault 8 verbunden. "Damals kaufte ich einen Renault 8, doch nach nur sechs Wochen habe ich kaputt gefahren", sagt Anton Singler. Vor sieben Jahren kaufte er sich wieder einen R8 und restaurierte ihn komplett.
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Deutsch-amerikanische Freundschaft: Matthias König und Steve Oliphant bilden ein transatlantisches Team.
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Sie fahren einen Chevrolet Corvair Monza Convertible von 1963.
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Auf dem Gelände der Zeitenströmung in Dresden parkten mehr als 180 Klassiker.
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Joachim Breitfeld aus Radebeul nutzte die Gelegenheit und kam zum "Schauen. Denn wo sieht man sonst noch so schöne gepflegte Autos?" Fürs Foto griff er an das Lenkrad des Horch 930 V.
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Die erste Etappe der Sachsen Classic führte über 108 Kilometer zum Erzgebirgsring Lichtenberg und Dippoldiswalde.
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Mit einer eleganten Dame im Fond geht es auf die Strecke.
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Schauspielerteam: Henri Hübchen (links) und Uwe Steimle im Skoda Felicia.
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Von dem Skoda Cabriolet sind vier Exemplare im Feld der Sachsen Classic 2011.
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Zum Start waren hunderte Zuschauer gekommen, um die Oldtimer und die Teams zu sehen.
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Victor Willgerodt hat eine Sammlung von originalgetreu nachgebauten Mercedes-Benz Rallyeautos. Zur Sachsen Classic hat er sich einen 280 E der Baureihe W123 ausgesucht. Hier zeigt er stolz auf die Unterschrift von Erich Waxenberger, dem legendären Mercedes-Benz-Entwicklungsingenieur.
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Sogar die zweite Tankklappe mit Benzin-Einfüllstützen ließ er einbauen. Rund 150 Liter stehen in den beiden Tanks zur Verfügung.
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Zwischen den Werkstätten auf dem Gelände der Zeitenströmung parkten die mehr als 180 Oldtimer.
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An den drei Rallyetagen der Sachsen Classic 2011 stehen insgesamt mehr als 650 Kilometer in den Roadbooks.
Schon vor acht Uhr füllte sich das weitläufige Gelände der Zeitenströmung in Dresden mit alten Motorrädern und klassischen Automobilen. Auf mehr als 60.000 Quadratmetern Gesamtfläche und 20.000 Quadratmeter Ausstellungs- und Werkstattflächen wird hier das Kulturgut Automobil gewürdigt. Ein ideales Ambiente für den Start der Mille Miglia des Ostens, wie die Sachsen Classic auch genannt wird.
Die Kindertage werden wieder lebendig
Schnell füllten sich die Gassen, Straßen und Plätze der Zeitenströmung mit Klassikern und Zuschauern. Joachim Breitfeld ist aus Radebeul nach Dresden gekommen, um die Oldtimer zu sehen. „So schöne alte gepflegte Autos sieht man ja sonst nicht. Da erinnere ich mich immer an meine Kindertage, als ich mit meinen Eltern im Opel Olympia unterwegs war. Mein erstes Auto war dann ein Opel P4“, erzählt der 72-jährige Rentner und geht in Richtung der Zweiräder. Sie starten bei der Sachsen Classic seither am ersten Rallyetag im Vorfeld der Automobile.
Auf dem Gelände parkt ein buntes Feld von Fahrzeugen, dabei sind natürlich bei diesem Wetter die Cabriofahrer, unter ihnen auch Christoph von Berg, der mit seiner Frau Christine und den beiden Kindern Felix und Leonie in einem Mercedes-Benz 220 Seb von 1962 an den Start rollt. "Wir sind schon immer dabei", sagt von Berg, "seit der ersten Sachsen Classic kommen wir immer wieder, denn diese typische Begeisterung gibt's wohl nur hier. Die Bevölkerung ist überall dabei. Und in diesem Jahr sind wir ganz besonders gerne dabei, denn als Leipziger freuen wir uns natürlich, dass die Sachsen Classic in unsere Heimatstadt kommt."
Nach 43 Jahren musste es wieder ein Renault sein
Anton und Rosemarie Singler haben eine ganz besondere Beziehung zu ihrem Auto, einem Renault R8. "So einen hatte ich mir vor 43 Jahren gekauft, doch nach nur sechs Wochen hab' ich ihn kaputt gefahren", erinnert sich Anton Singler. Vor sieben Jahren war dann der Wunsch nach seinem Ex-Auto besonders groß."Ich hab' mir dann dieses 1965er Modell gekauft und wieder aufgebaut", sagt der Inhaber einer Karosseriebau-Firma. "Und wie damals sitzen nun meine Frau und ich in dem kleinen, leichten und sportlichen 715-Kilo-R8", freut sich der Badener.
Ein paar Meter weiter warten gerade Ulrich und Claudia Köhler auf ihren Mercedes-Benz 170 V. "Das Auto wird gerade vom TÜV gecheckt", sagt Köhler, der mit seiner Frau in zeitgenössischer Kleidung bei der Sachsen Classic mitfährt. Auch diese Vorkriegs-Cabriolimousine wurde in dreijähriger Eigenarbeit komplett neu aufgebaut und besteht die Technische Abnahme ohne Probleme.
Rallye-Mercedes mit Waxenberger-Signet
Ebenfalls mit einem Stern auf der Motorhaube, doch deutlich jünger und sportlicher tritt der 280 E von Victor Willgerodt aus Aschaffenburg auf. "ich habe eine ganze Sammlung von originalgetreu nachgebauten Rallye-Mercedes", erklärt Willgerodt und zeigt ein Autogramm von dem legendären Mercedes-Entwicklungsingenieur Erich Waxenberger im Motorraum. Er freut sich schon auf die neue Strecke: "Hier bei der Sachsen Classic gibt es traumhafte Landschaften und man nimmt wunderschöne Eindrücke mit." Willgerodt kann die 650-Kilometer-Oldtimerrallye sogar ohne Tanken fahren, denn "da ist wie beim Vorbild, das bei der London-Sydney-Rallye eingesetzt wurde, ein zweiter Tank mitsamt der zweiten Tankklappe und Einfüllstutzen eingebaut. Insgesamt fassen die beiden Tanks rund 150 Liter."
Aus den USA nach Sachsen
Aus den USA ist Steve Oliphant nach Sachsen gekommen, er startet mit Matthias König in einem Chevrolet Corvair Monza Cabriolet, dem "amerikanischen Porsche 911", wie er oft genannt wird. Denn der Corvair wird ebenfalls von einem Sechszylinder-Boxermotor im Heck angetrieben. Steve Oliphant ist ein Petrol-Head, er besitzt einen 1927er Ford Hot Rod und einen 1957er Pontiac Station Wagon. "Schön sind die vielen Autos, die man bei uns in den USA nicht kennt."
Aus dem Wartburg-Cabrio wurde ein Skoda Felicia
So wird er sich auch über den Skoda Felicia freuen, von dem gleich vier Exemplare bei der Sachsen Classic mitfahren. Einer davon gehört Ralf und Renate Pätz aus Auerbach im Vogtland. "Dabei sollte es gar kein Skoda werden, als sich meine Frau ein Cabrio wünschte", blickt Pätz zurück, "sie wollte ein Wartburg Cabrio, doch ein Viertakter liegt ihr einfach mehr." So kaufte er 2003 den Felicia "in einem desolaten Zustand". In zwei Jahren wurde er komplett restauriert, "jede einzelne Schraube habe ich in der Hand gehabt", erinnert sich Pätz. Seit Fertigstellung wird das Cabrio oft eingesetzt. "Wir waren schon mit der Skoda Oldtimer IG in Südwestengland mit unserer Felicia unterwegs", freut sich der Bastler, der mit Jawa-Motorrädern seine ersten Erfahrungen in Sachen Restaurierung sammelte, "und jetzt genießen wir die sachsen Classic - natürlich offen bei diesem perfekten Wetter."