Saab 96 und Saab 900
Die Unverwüstlichen Schweden
Dass Saab bis zum Zweiten Weltkrieg Flugzeuge herstellte, ist am 96 leicht zu erkennen. Der Fronttriebler wirkt wie ein Flugzeug, dem der Propeller, die Tragflächen und das Leitwerk fehlen. Seine Karosserie wird zum Fließheck hin schmäler und scheint seine Nase nach oben zu recken. Kann der Saab 900 mit dem rauen Charme des 96 konkurrieren?
Doch nicht nur durch seine originelle Karosserie entwickelte sich der von 1960 bis 1980 gebaute Saab 96 zu einem Klassiker, sondern auch durch seine eigenständige und dabei sehr robuste Technik. Bis 1966 kamen Dreizylinder-Zweitakt-Motoren zum Einsatz, die mit drei Vergasern bis zu 57 PS leisteten. Das Dreiganggetriebe besaß einen Freilauf. In einer Rennversion siegte Erik Carlsson 1962 und 1963 bei der Rallye Monte Carlo.
Langnase löst Hochnase ab
Eine größere Veränderung gab es 1964, als der Hochkantkühler mit separaten Rundscheinwerfern („Rundnase“) einer flacheren Kühlerfront mit integrierten Scheinwerfern („Langnase“) weichen musste. Schließlich wurde 1967 der Zweitakter durch einen V4-Viertakter von Ford mit 55 PS ersetzt, der auch im Ford 15M zum Einsatz kam.
Kann der Youngtimer-Nachfolger 900 mit dem Charisma seines Großvaters konkurrieren? Ja, er kann. Noch immer erinnert die steile Panoramascheibe und das Armaturenbrett an ein Flugzeug. Eigenarten wie das Zündschloss in der Mittelkonsole und die bis zum Wagenboden hinabreichenden Türen erzeugen eine hohes Maß an Saab-Identität. Von Anfang an gab es den bärenstarken Turbo und ab 1986 das viersitzige Cabrio.
Inzwischen erzielen gut erhaltene Saab 900 Cabrio ähnliche Preise wie gepflegte oder oft auch restaurierte 96, die zwischen 10.000 und 12.000 Euro liegen. Die Wahl hängt auch davon ab, wieviel Komfort und Tempo man von seinem Saab-Klassiker erwartet. Hier hat der Neue seine Nase naturgemäß vorn.