Das erste Porsche 911 Cabrio
Offener Elfer zum Millionenpreis
Der Porsche 911 erzählt seine Geschichte schon schon über ein halbes Jahrhundert. RM Sotheby’s versteigert im Februar 2017 ein ganz altes Fundstück: das allererste Porsche 911 Cabrio überhaupt, das noch unter dem Namen Porsche 901 gebaut wurde.
15.12.2016 Andreas HauptJe älter der Wein, desto besser mundet er. Ist das bei Autos auch so? Wenn man sich den knallroten Porsche 911 oben auf den Bildern anschaut, könnte man unweigerlich nicken. Er zieht dich in seinen Bann, wie ein gewiefter Hypnotiseur.
Porsche 901/911 Cabrio in schönem Zustand
Es ist ein ganz besonderes Auto-Schätzchen, das das Auktionshaus RM Sotheby’s im Februar 2017 in Paris versteigern wird. Es soll der allererste Cabrio-Ableger überhaupt des berühmten Sportwagens sein. Zunächst war dieser Elfer aber gar kein Elfer, sondern trug die Ziffernfolge 901. Weil Peugeot dreistellige Typenbezeichnungen mit einer Null in der Mitte für sich beanspruchte, wechselte Porsche auf die Folge 911 – seit 1963 ein Synonym für Sportlichkeit und Fahrspaß.
Porsche und Karosseriebauer Karmann bauten insgesamt 13 Prototypen vom 901. Nur einen davon ohne Dach. Von den 13 Autos haben laut RM Sotheby’s bis heute nur zwei überlebt. Der knallrote Sportwagen mit den klassischen Fuchsfelgen, den das Auktionshaus bald in der Modestadt Paris auf den Laufsteg rollt, soll das zweitälteste noch lebende 901/911-Chassis sein.
Superlativ auf Superlativ: Das treibt den Preis in die Höhe. Das Auktionshaus schätzt, dass das Porsche 901/911 Cabrio zwischen 850.000 und 1.000.000 Euro den Besitzer wechseln dürfte. Übrigens diente das Portotyp-Cabrio, das aus einem Zweiliter-Sechszylinder rund 130 PS zieht, als Vorlage für den später erscheinenden 911 Targa. Der erste komplett offene Straßen-Elfer sauste erst Anfang der 1980er Jahre durch den Wind. Da war der angebotene 901/911 schon fast 20 Jahre auf der Welt. Und auch weitere drei Jahrzehnte später wirkt er kaum gealtert. Der rote Lack glänzt, das Leder im Innenraum wirkt kaum abgetragen. Aber wer genau hinschaut, findet doch ein paar Altersspuren auf der Matte hinter dem Fahrersitz. Aber mal ehrlich: Es echtes Auto hat eben seine Gebrauchsspuren. Schließlich will ein Auto genutzt, ja bewegt werden. Ach, wenn man doch nur Millionär wäre …