Rétromobile Paris 2023
Klassiker der 80er und 90er bis 30.000 Euro
Die Rétromobile gilt als spektakulärste Oldtimer-Messe Europas – zu Recht. Renault feiert 30 Jahre Twingo und Händler zeigen Millionen-Klassiker. Das vermutlich teuerste Auto der Messe steht bei Artcurial. Wir zeigen günstige Alternativen: unser Markt-Rundgang fördert Klassiker bis 30.000 Euro zutage.
03.02.2023
Andreas Of-Allinger, Kai Klauder
Foto: Andreas Of-Allinger
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In Halle 3 finden sich während der Rétromobile Youngtimer und Oldtimer, die weniger als 25.000 Euro kosten.
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Zum Beispiel dieser grüne Porsche 924 von 1982 für faire 9.990 Euro. Perfekt ist der Transaxle-Porsche zu diesem Preis natürlich nicht, doch schlecht schaut er nicht aus.
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Ein Vorteil der Rétromobile ist die Marken- und Modellviefalt. Auf der Verkaufsfläche für Young- und Oldtimer steht unter anderem dieser Maserati 3200 GT zum Verkauf. Der handgeschriebene Zettel hinter der Windschutzscheibe nennt 120.000 Kilometer Laufleistung.
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Mit Baujahr 1999 passt das Coupé in attraktiver Farbkombination gerade eben noch in unsere Galerie der 80er- und 90er-Jahre. Der Preis von 29.000 Euro dehnt die Vorgabe der Ausstellungsfläche. Vielleicht kann man sich bei 25.000 einigen?
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Dieser Peugeot 205 GTI 1.9 war ganz schön umlagert. Kein Wunder, denn zur attraktiven Lackierung in Silbermetallic kommt eine niedrige Laufleistung 103.200 Kilometern und eine überschaubare Historie mit zwei Besitzern.
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Der französische Hot Hatch mit 120 PS soll 23.900 Euro kosten. Ja, die 205 GTI sind teuer gewworden.
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Das gilt auch für den VW Golf II GTI 16V. Dieser hier aus dem Baujahr 1989 stammt aus Spanien, wurde dort 2001 neu lackiert und hat 158.900 Kilometer auf dem Tacho.
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Kosten soll der metallicblaue Zweitürer mit katlosem und daher 139 PS starkem Vierventilmotor 16.900 Euro.
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Ebenfalls aus spanischem Vorbesitz stammt dieser Renault 21. Die Limousine ist aus erster Hand, entsprechend umlagert ist das Auto. Denn große, alte Renault sind auch in Frankreich selten geworden.
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Die Laufleistung von 135.000 Kilometern ist überschaubar, die Ausstattung mit ABS, Einspritzmotor, Digitalcockpit und Klimaanlage ist üppig und der Preis attraktiv: 4.500 Euro soll die Fließheck-Limousine kosten.
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Zum Auto gehören einige Dokumente wie etwa die originale Bedienungsanleitung.
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Bei diesem weißen Fiat Panda mit Faltschiebedach handelt es sich um das Sondermodell Bianca.
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Der Verkäufer preist die tolle Kiste für 9,99 Euro je Kubikzentimeter an. Gut, dass es der kleinere 750er ist, das spart in diesem Fall Geld.
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Die Laufleistung ist mit überschaubaren 53.900 Kilometern angegeben. Ein Service sei erst kürzlich erledigt worden. Das schafft Vertrauen in den kleinen Fiat.
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Die erste Generation des Lancia Delta besticht durch klare Linien und eine schlanke Figur. Der 1979 präsentierte Kompakte ist wegen seines Giugiaro-Designs nicht nur als wilder Integrale begehrenswert.
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Dieses metallicgraue Exemplar soll 9.900 Euro kosten. Das ist nicht eben wenig, doch finden Sie mal einen zweiten Delta I mit 66.000 Kilometern auf dem Tacho.
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Wann haben Sie zuletzt einen Autobianchi A112 gesehen? Der Hatch war besonders als Abart mit 70 PS hot. Das ist einer, er ist von 1984 und soll 16.990 Euro kosten.
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Wer lieber einen britischen Kraftwürfel hätte, bitte sehr: Direkt neben dem Autobianchi steht dieser Rover 114 GTI zum Verkauf: 9.990Euro soll er kosten. Der 1991 erstmals zugelassene Zweitürer ist seit März 1991 auf der Straße.
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Der 1980 präsentierte Matra Murena war das richtige Auto für alle, die zu dritt in einem Mittelmotor-Sportwagen fahren wollten. Seit dem McLaren F1 ist das Sitzkonzept zwar nicht mehr einzigartig, doch der Murena ist viel billiger.
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Es handelt sich um die stärkere Version mit 2,2-Liter-Motor, die ab Werk mit 14-Zoll-Leichtmetallrädern ausgeliefert wurde. Die 118 PS des Vierzylinders treffen auf 1.050 Kilogramm. Ein Vorbesitzer dieses Autos war Mechaniker bei Renault. Der Verkäufer will 15.000 Euro haben.
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Ein Porsche 911 findet sich auf der Verkaufsfläche bis 25.000 Euro natürlich nicht. Eine Corvette C4 hingegen schon.
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Das Preis-Leistungsverhältnis - 240 PS für 25.000 Euro - spricht ebenso für den US-Sportwagen wie die geringe Laufleistung von angegebenen 28.000 Meilen (44.800 km).
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Warum nicht mal einen Saab wagen? Dieses 9-3 SE Cabriolet von 2001 verspricht für 8.900 Euro günstiges und individuelles Cabrio-Fahren.
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Das Interieur mit der Cockpitverkleidung im Comic-Stil zeigt sich von den 199.000 Kilometern Laufleistung nur wenig angegriffen.
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Zum Schluss noch ein offener Youngtimer: Dieser schwarze Alfa 916 Spider mit rotem Verdeck ist ein 2.0 Twin Spark. Trotz der niedrigen Laufleistung von 79.500 Kilometern erscheinen 14.900 Euro etwas viel verlangt.
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Wie wäre es mit einem 12-Zylinder-Ferrari der 60er-Jahre? Oder einem originalen Le-Mans-Rennwagen? Wer will, kann auf der Rétromobile Oldtimer für Millionen kaufen. Händler wie Kidston, Girardo oder Lukas Hüni zeigen während der Oldtimer-Messe in Paris jedes Jahr Superklassiker im Dutzend. Autos, von denen viele Menschen gar nicht wissen, dass sie existieren, leibhaftig zu sehen, macht einen Teil der Faszination dieser Messe aus.
Oldtimer bis 30.000 Euro
Gleichzeitig ist die Verkaufsfläche für Klassiker bis 25.000 Euro größer als in den Jahren zuvor. Hier stehen Autos zum Verkauf, die vor 20 bis 50 Jahren zum Straßenverkehr gehörten: Neben zahlreichen MG B parken vor allem jüngere Oldtimer der 80er- und 90er-Jahre. Das Schöne an der Messe ist die Vielfalt des Angebots, das vom Autobianchi A112 bis zum Maserati 3200 GT reicht. Fiat Panda sind ebenso im Angebot wie eine Corvette C4 als günstige Porsche-911-Alternative.
Dieses Jahr findet die Rétromobile in drei Hallen statt: Auf dem Messegelände Porte de Versailles stehen die Hallen 1, 2.2 und 3 für Händler, Hersteller und Clubs zur Verfügung. Der Veranstalter erwartet etwa 620 Aussteller und 1.000 Autos. Über 100 Clubs haben eigene Stände – darunter auch solche für exotische Marken wie etwa Hotchkiss. Der Markt bietet Gegensätze: Edel-Händler mit Ständen auf Hersteller-Niveau sind ebenso vertreten wie private Verkäufer, die erschwingliche Klassiker anbieten. Groß geschätzt reicht die Preisspanne der angebotenen Autos auf der Messe von 5.000 bis fünf Millionen Euro – wobei Ausreißer nach oben wahrscheinlicher sind als nach unten. Das Publikum reicht vom Schrauber im Jeanshemd bis zum Millionär mit farblich zur Krawatte passendem Einstecktuch.
Autos für Millionäre und Normalverdiener
Während der Messetage versteigert Arcturial Autos im Gesamtwert von 85 Millionen Euro. Das teuerste Auto der Auktion, ein Ferrari 250 LM von 1964, hat einen Schätzwert von 25 Millionen Euro. Acht komplette Sammlungen sind Teil der Auktion. Unter den 230 angebotenen Autos sind Raritäten von Bugatti und Ferrari, die nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen sind. Allein wegen dieser Preziosen könnte sich ein Besuch der Oldtimermesse lohnen. Dazu kommen oft spektakuläre Präsentationen internationaler Oldtimerhändler; Kidston zeigte 2022 sieben McLaren F1, Lukas Hüni versammelte 2019 sieben Lancia Stratos in unterschiedlichen Farben und Girardo hatte 2020 einen originalen F1-Ferrari von Michael Schumacher mitgebracht.
Citroën-Studie und 24h von Le Mans
Citroën präsentiert das Concept Chariot. Der Wagen für den Film "Asterix & Obelix: The middle Kingdom" ist gut erkennbar vom legendären 2CV inspiriert. Die Scheinwerfer wiederum entsprechen der Form gallischer Helme und für die Räder wurden Schilde wiederverwendet. Der hölzerne Wagen hat mit dem Filmstart in Frankreich am 1. Februar 2023 in Halle 1 Premiere. Ebenfalls in Halle 1 zeigt Peugeot die Historie seiner 4er-Reihe, vom 401 Eclipse über 403 und 405 Mi16 Le Mans bis zum aktuellen 408. Außerdem feiert die Marke mit einem seltenen 205 Griffe den 40. Geburtstag des 205. Der Kleinwagen kam am 24. Februar 1983 auf den Markt.
Foto: Andreas Of-Allinger
Dieser Porsche 907 wurde 2022 während der Rétromobile versteigert. Er ist auf dem Plakat der Rétromobile 2023 und in Halle 1 zu sehen.
Und noch einmal Halle 1: Hier befindet sich eine Ausstellung historischer Teilnehmerautos des 24h-Rennens von Le Mans. Das Rennen fand vor 100 Jahren zum ersten Mal statt. Die Ausstellung ist auf dem Plakat zur Messe sichtbar: Dort ist ein Porsche 907 abgebildet. Genau dieses Auto, das 2022 während der Messe von Artcurial versteigert wurde, steht dieses Jahr in Halle eins. Zwischen den Hallen 1 und 2 wird das Leben entschleunigt: Dort sind historische Campervans auf Basis von VW T1 und T2, Renault Estafette und Simca 1100 zu sehen.