Rétromobile 2022: Die Kracher der Oldtimer-Messe
Klassiker bis 25.000 Euro und 50 Jahre R5
Bei der Rétromobile in Paris wurden Klassiker bis 25.000 Euro verkauft: Marktrundgang zwischen MG B und Golf IV. Außerdem feierte Renault 50 Jahre R5 und Kidston den McLaren F1.
18.03.2022
Andreas Of-Allinger
Foto: A. Of-Allinger
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Der Markt für Klassiker bis 25.000 in Halle 7.2 der Rétromobile bietet zahlreiche Modelle verschiedenster Marken. Wir zeigen eine Auswahl.
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Ford Capri III 1.6 S, Baujahr 1978, 103.895 km, 14.650 Euro.
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Der Capri sei seit seiner Restaurierung 1.400 km gefahren, erklärt der belgische Händler. Inklusive Garantie soll das Vierzylinder-Coupé 14.650 Euro kosten.
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MG B, Baujahr 1972, 21.500 Euro.
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Der MG sieht ordentlich aus, laut Beschreibung wurden viele Arbeiten erledigt. Unter anderem sind der Vergaser und die hinteren Bremsen sowie einige Lager erneuert worden.
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Derselbe Händler bietet einen ebenfalls frisch renovierten Mini Clubman an.
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Das 1979er-Modell soll 14.900 Euro kosten.
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Unter anderem sind die Lackierung und das Interieur neu. Auch an der Technik wurde einiges gemacht, so zum Beispiel die Bremsen.
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Seltener Hot Hatch: Renault Super 5 GT Turbo Phase II.
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Der starke kleine Freund von 1989 soll 17.500 Euro kosten.
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Ein paar Meter weiter steht das komplette Gegenteil: Citroen Méhari mit offenherziger Kunststoffkarosserie und 26 PS.
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Der Preis von 21.450 Euro für das 1976 gebaute Freizeitfahrezug sei diskutabel, informiert der Händler handschriftlich auf dem Verkaufszettel.
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Charleston à deux: Der graue 2CV soll 17.850 kosten und der dunkelrote 17.450 Euro.
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Graue Charleston sind seltener als dunkelrot-schwarze, daher mag der kleine Preisunterschied rühren.
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Am zweiten Messetag verkauft: VW Golf IV 1.6 von 1999 mit 21.000 Kilometern aus erster Hand für 9.800 Euro.
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War der Golf IV nicht gestern noch ein Neuwagen? Dieser hier wirkt auch noch fast wie einer.
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Längst ein Klassiker: BMW 325i Cabrio E30.
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Die Automatik mag Temperament und Preis dämpfen, 24.000 Euro soll das aus Deutschland stammende Cabrio dennoch kosten.
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Porsche 944, Baujahr 1984, 60.056 km, 21.000 Euro.
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Attraktive Farbkombination, Erstlack und interessante Extras (Klimaanlage, Servolenkung, Sportsitze) sprechen für den Transaxle-Sportwagen.
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Mercedes S123 300 TD Turbodiesel, Baujahr 1982, 140.000 km, 16.000 Euro.
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Der große Diesel-Kombi war zuletzt offenbar in Madrid zugelassen. Aus Spanien kommen zurzeit aus diversen Gründen viele alte Mercedes. Die haben wegen des trockenen, heißen Klimas oft wenig Rost und eine Klimaanlage - die hier allerdings laut Beschreibung nicht befüllt ist.
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Alfa Romeo GTV 6, Baujahr 1986, 117.000 km, 23.500 Euro.
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Laut Beschreibung wurde in Technik und Blech des grauen Sechszylinder-Alfa in den letzten Jahren viel Geld investiert.
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Lancia Zagato Special Edition, Baujahr 1981, 1. Hand, 47.475 km, 16.850 Euro.
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Perfektes Auto, wenn Sie ihr Umfeld mit einem absoluten Exoten verwirren wollen
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Interieur und Antriebstechnik sind eher konventionell - da sist bei einem Lancia nicht selbstverständlich. Ein Zweiliter-Vierzylinder mit zwei Litern Hubraum und 109 PS treibt das Dachbügel-Cabrio an.
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Kidston stellt sieben McLaren F1 auf seinen Stand. Das ist einer davon.
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Das ist ein weiterer.
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Hier sind nochmal drei. Sieben McLaren F1 an einer Stelle - das entspricht zehn Prozent der Gesamtproduktion.
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Lamborghini Polo Storico zeigt den wunderhübschen Countach Prototyp, der erst kürzlich für einen Schweizer Sammler wieder auferstanden ist.
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Eine Stärke der Rétromobile: Clubs wie der Lotus Club France feiern ihre Lieblingsmarke mit liebevoll gemachten Ständen.
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Der Volvo Club France zeigt 760 und 850 als Limousine und daneben Bilder von den Kombis.
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Der französische Porsche-Club stellt einen indischroten 968 vor einen 911 Carrera RS 2.7.
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Soll zwei Millionen Euro kosten: Porsche 911 Carrera RSR 2.8.
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Auf vier bis sechs Millionen Euro schätzt Artcurial den Wert dieses Porsche 907, der während der Rétromobile in Paris versteigert wird.
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Gehören zur Rétromobile dazu: millionenteure Bugatti, von denen Artcurial während der Messe einige versteigert.
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Dieser Bugatti Type 57 mit einer Aérolithe-Replika-Karosserie war schon mal in einer Show von Jay Leno zu Gast und soll 1,5 bis 3 Millionen Euro kosten.
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Artcurial versteigert auch dieses Fragment eines Hispano-Suiza, der fast 100 Jahre lang einer einzigen Familie gehörte und davon etwa 60 Jahre eingelagert war.
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Auch das ist Paris: Limousinen mit Standartenhalter und Coupés mit Stern.
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Der Peugeot 402 Éclipse "coupé-cabriolet transformable" soll zum Schätzpreis von 110.000 bis 150.000 Euro versteigert werden.
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Nur 27 Stück hat Peugeot von dieser Version gebaut. Dieses Auto klappt sein Dach ins Heck, weshalb es als erstes Klappdach-Cabrio der Welt gilt.
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Renault verkauft Merchandise-Artikel aus diesem sympathischen Wagen. Doch der Held der Marke ist dieses Jahr ein anderer. Ein kleiner Freund.
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Der R5 wird 50 und bekommt ein Ständchen, ach was, einen richtigen Stand.
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Die gelungene Inszenierung zeigt die Entwicklung des Kleinwagens vom Stadtauto mit Erstwagen-Ernsthaftigkeit zum Landstraßenschreck.
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Angangs war der R5 schmächtig und bonbonbunt, später pausbackig und ganz schön schnell.
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Sogar der Polizei diente der kleine Freund als treuer Helfer.
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Die Gendarmerie parkt gleich nebenan einen Auszug ihres Fuhrparks, darunter diese Alpine A 310.
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Zwei Jahre gab es keine Retromobile: Die Ausgabe 2021 fiel der Covid-19-Pandemie zum Opfer. "We missed you" steht im zweisprachigen Programmheft und auf dem Bildschirm über dem Eingang in Großbuchstaben: "Nous sommes tres heureux vous retrouver!" Den Besuchern scheint es ähnlich zu gehen – so dicht war das Gedränge vor der Pandemie nicht. Mag sein, dass die Messe vor drei Jahren mehr Platz hatte – gleichzeitig finden auf dem Gelände am Porte de Versailles weitere Messen statt. Die Rétromobile belegt die Hallen 7.2 und 7.3, zeigt also ganz kompakt auf zwei Ebenen ihr Programm.
Schnell verkauft: Golf IV
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War am zweiten Tag offenbar schon verkauft: Golf IV von 1999 mit Jahreswagen-Kilometerstand 21.000 für 9.800 Euro.
Im Untergeschoss: Der Markt für Youngtimer und Oldtimer bis 25.000 Euro. Hier ist das Gedränge am frühen Donnerstagnachmittag besonders groß. Später lässt es etwas nach. Dazwischen sind die Schlangen an den dezentralen Imbissständen so nachhaltig, dass die Theken wenige Stunden später leer sind. Auch Autos scheinen zu gehen wie frisch belegte Baguettes: Schon am zweiten Tag der Messe steht an einigen Windschutzscheiben "vendu" – verkauft. Darunter ein VW Golf IV Dreitürer in Silbermetallic. War der nicht noch vorgestern ein Neuwagen? Auch ein charmantes und gar nicht mal so bekanntes R5 Cabrio ist schon vendu.
Fiat Ritmo, Lotus Elan und Panhard
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Clubs halten die Erinnerung an Marken wie Lotus lebendig.
Doch das Angebot ist üppig, noch sind Autos da. Besonders erfreulich ist die Markenvielfalt: Oder wann haben Sie zuletzt einen Fiat Ritmo gesehen? Auch Marken, die kaum einer kennt sind vertreten – zum Teil sogar mit Clubs. Der französische Lotus-Clubs etwa hat einen Elan und einen Caterham in einer authentischen Hinterhof-Renngaragen-Optik abgestellt – die psychedelische Hintergrundbemalung fordert "Twinam for all!" Ein anderer Club hält die Erinnerung an die großartige Marke Panhard lebendig.
Artcurial-Auktion
Das Angebot an Hochpreis-Klassikern ist angenehm flügeltürerarm – nichts gegen diesen großartigen Sportwagen, doch bei vielen Messen und Rallyes ist er nicht eben selten. Dafür gibt es eine ganze Menge Bugatti zu kaufen. Zum Beispiel bei Artcurial. Das französische Auktionshaus versteigert am Freitag und Samstag Hochpreis-Oldtimer. Die Stars sind unter anderem ein Porsche 911 RSR und einen 907 des Schweizer Rennstalls Wicky, die beide aus derselben Sammlung stammen und jeweils Millionen einbringen sollen.
50 Jahre Renault 5
Renault zeigt zum 50. des R5 die wichtigsten Versionen des lange gebauten Kleinwagens. Der "kleine Freund" entwickelte sich vom bonbonbunten Stadtwagen mit Einzigauto-Kompetenz zur Überlandrakete. Sogar die Polizei fuhr welche. Passend dazu zeigt die Gendarmerie gleich nebenan einen Auszug aus ihrem historischen Fuhrpark. Eine Alpine A310 ist darunter – und ein nur wenige Jahre alter Renault Mégane R.S. mit Blaulicht auf dem Dach und Nürburgring-Aufkleber auf der Heckscheibe.
Messe-Kracher: 7 McLaren F1 auf einem Stand
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Das sind nur drei von sieben McLaren F1 auf dem Stand von Kidston.
Den Kracher der Messe liefert aber Kidston: Der britische Spezialist für teure Klassiker stellt sechs McLaren F1 im Kreis auf und einen siebten in die Mitte. Das sind fast zehn Prozent der Gesamtproduktion. Die Geschichte jedes einzelnen dieser Autos erklärt Kidston in einer eigens aufgelegten Broschüre.