Rétromobile 2019 Paris Marktrundgang

V12 für unter 20.000 Euro, Bugatti für Millionen

Schnäppchen sind auf der Rétromobile selten, Schnappatmung bei den Preisen schon häufiger. Wir waren auf der Oldtimer-Messe in Paris und haben beides gefunden: günstige Gelegenheiten und Raritäten für Millionen.

Retromobile (2019) Paris Oldtimer-Markt Foto: W. Groeger-Meier 32 Bilder

Dass die Rétromobile eine Fläche für Autos bis 25.000 Euro ausweist, darf keineswegs als Hinweis auf Schnäppchen missverstanden werden. Das Preisniveau der Messe gilt als hoch bis abgehoben, doch Schnäppchen sind auch in Bremen, Essen oder Stuttgart selten – der Begriff Messepreis ist im Oldtimersegment eher Warnhinweis denn Schnäppchenführer.

Raritäten im Dutzend

Nun, zum Geld sparen fährt ohnehin kaum jemand an die Seine und das kann man auch als Oldtimer-Interessent eher sein lassen. Der Reiz der Messe liegt vor allem darin, dass es hier Autos gibt, die sonst kaum zu sehen sind. Gern treten Raritäten dann geballt auf: Der Schweizer Händler Lukas Hüni hat zum Beispiel sieben Lancia Stratos in unterschiedlichen Farben organisiert und schmückt damit seinen Stand, der voller Lancia-Preziosen steht: vom Appia bis zum 037 ist so ziemlich alles da, was Fans mögen. Alles zu kaufen. Genau wie die Cabriolet-Versionen von ID, DS und SM nebenan. Es mag Menschen geben, denen es schwerer fällt, aus der Vielfalt die passende Farbe auszuwählen als den mit Sicherheit sechsstelligen Kaufpreis aufzubringen. Auktions-Aficiondos kommen ebenfalls auf ihre Kosten: Artvurial und RM Sotheby’s versteigern Oldtimer, Youngtimer, Karussellautos und Helme sowie Rennanzüge berühmter Rennfahrer. Die können schnell so viel kosten wie ein ganzes Auto.

Retromobile (2019) Oldtimer-Messe Highlights Foto: K. Klauder
Oldtimer-Händler Hüni aus der Schweiz zeigt sieben Lancia Stratos.

V12 für weniger als 20.000

Ein paar vernünftig bepreiste Autos finden sich dann doch: Ganz hinten in Halle zwei, auf der Fläche für Autos bis 25.000 Euro stehen mehrere BMW der 3er und 5er-Reihe sowie zwei Porsche 924, die jeweils um die 10.000 Euro kosten sollen. Weniger als 20.000 Euro verlangt der Verkäufer eines Jaguar XJS V12. Wegen der Folgekosten sicher kein Objekt mit Schnäppchencharakter, aber wegen der Schnäppchen fährt man nicht nach Paris.