Retro Classics Stuttgart 2019
Tops & Flops der Klassiker-Messe
Die Retro Classics hielt auch 2019 Schönes und Schreckliches bereit. Unter den persönlichen Tops & Flops unserer Redakteure sind Mercedes-Sechzehnventiler, ein Fiesta und ein Fissore Magnum.
12.03.2019 Andreas Of-Allinger, Kai Klauder, Alf Cremers, Hans-Jörg GötzlMit rund 90.000 Besuchern war die Retro Classics 2019 gut frequentiert. An die Techno Classica kommt die Stuttgarter Oldtimermesse jedoch nicht heran; nach Essen pilgern für gewohnlich etwa doppelt so viele Messebesucher. Umso üppiger ist das Angebot: Wie in den vergangenen Jahren reichte ein tag nicht aus, das komplette Angebot zu sichten. Von manchen Händlern war zu hören, dass die Käufer eher zurückhaltend waren. Das passt zum Eindruck, den die Preise machten: Übertreibungen waren selten. Gut so, denn gerade im Segment bis 10.000 Euro gab es einige kaufenswerte Klassiker. Die Redaktion hat sich jedoch ohne Beschränkung umgesehen und Interessantes zutage gefördert.
Ford Fiesta statt SL und 911
Wer Abwechslung zu Mercedes SL und Porsche 911 suchte, die in diversen Farben, Varianten und Zuständen überall auf der Messe zu finden waren, fand dies in der Italiener- oder US-Cars-Halle – um dann doch wieder einen Mercedes zum Beispiel bei einem italienischen Händler stehen zu sehen. Umso schöner, dass in Halle 6 auch ein Ford Fiesta von 1989 angeboten wurde, der zwar auf den ersten Blick etwas zu modern wirkte, auf den zweiten aber ein liebenswertes Auto ist, das in den letzten Jahren doch aus dem Alltag verschwand.
Rayton Fissore und De Dion Bouton
Kenner und Liebhaber des Exotischen bedienten ein Rayton Fissore Magnum, der auf dem Freigelände stand, oder ein G.S.M. Dart aus Südafrika. Clubs wie der vdh hatten liebevoll aufwendige Stände gestaltet und zwischendrin fand sich auch Exotisches wie eine Bugatti-Replika auf Käfer-Basis oder ein De Dion Bouton Triciclo – sozusagen ein 121 Jahre alter Uropa der heutigen E-Bikes. Für Kollege Alf Cremers war die Retro Classics „eine ständige Versuchung und zwar in vier Dimensionen: klassische Armbanduhren, Prospekte, Modellautos und natürlich jede Menge Klassiker und Youngtimer im Maßstab 1:1. Da ist gut zu wissen, dass im Bereich der Eingänge West und Ost Geldautomaten stehen, um Liquidität herzustellen oder eine glaubwürdige Anzahlung zu leisten.“ Seine Auswahl ist zu zwei Dritteln bürgerlich und zu einem Drittel exotisch: Cremers hätte einen Mercedes 200 W123 und einen eisblauen Mexiko-Käfer mitgenommen, aber auch eine Lancia Fulvia Limousine. Für Kai Klauder hätte es ein Maserati Biturbo sein dürfen und für Hans-Jörg Götzl ein De Dion Bouton. Andreas Of hätte sich für einen rauchsilbernen 190E 2.5-16 entschieden.