Oselli Edition von David Brown Automotive
101 PS starker Restomod-Mini in den Startlöchern
Fast zwei Jahre nach der ersten Ankündigung rollt nun der erste Restomod-Mini der Oselli Edition auf die Straße. Für umgerechnet fast 135.000 Euro erhält man einen dynamischen Neuwagen im klassischen Hot Hatch-Gewand, der auf 60 Exemplare limitiert ist.
09.04.2021 Thomas HarloffDie erste Ankündigung gab es bereits im Jubiläumsjahr. Als Mini 2019 seinen 60. Geburtstag feierte, stellte David Brown Automotive erstmals eine besonders heiße Restomod-Neuauflage der Kleinwagen-Legende in Aussicht. Doch es hat nun fast zwei Jahre gedauert, bis die ersten Exemplare der "Oselli Edition" auf die Straße rollen. Der Mann, der zufällig so heißt wie der legendäre Ex-Aston Martin-Eigner, auf den noch heute die Modellbezeichnung "DB" zurückgeht, stellt dieses Ereignis für Ende April in Aussicht.
Schon seit 2017 bietet David Brown Automotive den "Mini Remastered" an, eine rund 60.000 Euro teure und über 80 PS starke Restomod-Version des Kleinwagen-Klassikers. Die zum Mini-Jubiläum präsentierte und im britischen Motorsport-Mekka Silverstone stets von Hand gefertigte Oselli Edition baut darauf auf – und setzt in jeder Hinsicht einen drauf. Vor allem motorisch: Auf Basis des legendären 1,3-Liter-Vierzylinders baut David Brown einen Treibsatz mit 1.450 Kubikzentimetern, SU-Doppelvergaser und 101 PS ein. Zum Vergleich: Ein originaler Mini Cooper S mit 1.275-Kubikzentimeter-Motor leistete seinerzeit 76 PS.
Mehr Power, mehr Gänge
Doch die Briten schrauben nicht nur den Hubraum nach oben, sondern optimieren das Triebwerk auch auf Lufteinlass- sowie Abgasseite. Behilflich ist dabei übrigens der britische Oldtimer-Restaurator und -tuner Oselli, der der Sonderserie ihren Beinamen verleiht. Oselli hatte auch bei der Aufbereitung des Fünfgang-Getriebes seine Finger im Spiel, wobei Fahrer eines Original-Minis stets mit vier Gängen Vorlieb nehmen mussten.
Fahrdynamisch profitiert der David Brown-Mini in der Oselli Edition von einem Sportfahrwerk mit einstellbaren Spax-Dämpfern und einem Sperrdifferenzial. Hinter den in Gold oder Silber lackierten 7 x 13 Zoll großen und mit Breitreifen bezogenen Enkei-Felgen befindet sich eine neue Bremsanlage, die vorne mit Scheiben samt Vier-Kolben-Sätteln und hinten mit Aluminium-Trommelbremsen arbeitet.
Innen und außen optimiert
Äußerlich hebt sich die Oselli Edition in einigen Punkten vom normalen Mini Remastered ab. Zum einen farblich: Als Lackierungen stehen Weiß oder Dunkelgrau zur Verfügung, die purpurnen, blauen oder grünen Rennstreifen auf Motorhaube, Dach und an den Flanken sind darauf abgestimmt. Hinzu kommen schwarze Akzente an den Radhäusern, Spiegeln, Türgriffen sowie an Front und Heck. Der Gittergrill trägt nicht nur zwei LED-Nebellampen, sondern auch die Seriennummer, die sich am Heck nochmals findet. Auf der Motorhaube befindet sich nicht das Mini-Logo, sondern das Emblem von David Brown Automotive.
Beim Interieur haben die Kunden die Wahl: David Brown bietet die Oselli Edition entweder als Viersitzer oder mit zwei Schalensitzen samt Sabelt-Vierpunktgurten sowie Überrollkäfig an, der in der Farbe der Rennstreifen lackiert ist. Das Lenkrad ist mit Alcantara bezogen, und am Handschuhfach-Deckel befindet sich eine weitere Seriennummer. Die Motorabdeckung aus Gussaluminium trägt ebenfalls eine Plakette. Auch die modernen Komfort-Errungenschaften des normalen Mini Remastered wie Klimaanlage, Hifi-System oder Sieben-Zoll-Touchscreen-Infotainment sind für die Oselli Edition erhältlich. Personalisierte Extras in Form von passenden Rennanzügen, -helmen oder Ähnlichem sind ebenfalls im Angebot.
Die Preise? Locker sechsstellig!
Die dürften die Preise jedoch in noch höhere Regionen treiben. Dabei ist der David Brown-Mini in der Oselli Edition im Normalzustand schon alles andere als günstig. Der Viersitzer kostet 98.000 Pfund netto, die Version mit zwei Sitzen und Überrollkäfig ist für 108.000 Pfund exklusive Steuern erhältlich. Bedeutet: Mit deutscher Mehrwertsteuer kostet der Restomod-Mini knapp 135.000 beziehungsweise fast 150.000 Euro. Trotz dieser üppigen Tarife soll die 60er-Serie fast schon ausverkauft sein.