Porsche 984 (1987)
Das wäre der MX-5 von Porsche gewesen
Porsche wollte 1989 einen Roadster auf den Markt bringen. Der 984 wäre in Größe und Preis mit dem Mazda MX-5 vergleichbar gewesen.
08.04.2024
Andreas Of-Allinger
Foto: Malte Buls
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Kam nie auf den Markt: Porsche entwickelte Mitte der 80er-Jahre einen Mittelmotor-Zweisitzer mit Klappdach.
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Der 984 sollte ursprünglich in einer Kooperation mit Seat entwickelt und gebaut werden. Diese Idee wurde jedoch verworfen und Porsche machte allein weiter.
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Der 984 wäre als Nachfolger des 914 und Vorgänger des Boxster auf den Markt gekommen.
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Vom Kunststoff-Klappdach bleibt nach dem Öffnen ein Kragen hinter den Sitzen stehen.
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Der Prototyp war 1987 fertig. Im selben Jahr stellte Porsche das Projekt ein.
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Peter "Birthy" Birtwhistle hatte das Design für den kompakten Mittelmotor-Zweisitzer entworfen.
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Die Abmessungen sind sehr kompakt: knapp 3,70 Meter Länge und 2,25 Meter Radstand waren für den Zweisitzer von Porsche und Seat geplant.
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Im November 1983 waren die ersten Designmodelle fertig.
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Diesem Designmodell fehlen im Vergleich zum Prototyp lediglich die Lufteinlässe in den Flanken.
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Der 984 sollte möglichst kompakt, leicht und strömungsgünstig sein, um auch mit wenig Leistung gute Fahrleistungen zu erzielen.
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Der Vierzylinder-Boxermotor im Prototyp hat zwei Liter Hubraum und leistet 135 PS.
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Die Reifengröße ist, passend zur Größe des Autos, recht bescheiden: 205/ 60 VR 16 lautet die Dimension der Pirelli P700 an der Hinterachse.
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Teile des Cockpits stammen aus dem Porsche 944.
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Im Vergleich zum Transaxle-Modell ist der Innenraum deutlich schmaler. Der Prototyp ist nur 1,58 Meter breit.
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Die Instrumente im Porsche-Stil der 80er enthalten keine Anzeige für die Kühlwassertemperatur.
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Im Drehzahlmesser zeigt ein Instrument die Zylinderkopftemperatur an.
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Die Familienähnlichkeit zum 944 war gewollt. Der 984 wäre beim Marktstart 1989 mit einem Preis von 35.000 bis 40.000 Mark deutlich günstiger gewesen als das größere und stärkere Transaxle-Modell.
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Ein metallener Hebel entriegelt das Dach des Prototyps.
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Ellipsoid-Scheinwerfer in dieser Form gingen bei Porsche nicht in Serie.
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Die Außenspiegel stammen vom 944.
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Fazit von Andreas Of-Allinger: Der Porsche 984 wäre 1989 fast zeitgleich mit dem ähnlich großen und etwas günstigeren Mazda MX-5 auf den Markt gekommen. Das wäre ein interessantes Duell geworden.
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Mitte der 80er-Jahre hatte Porsche vier Modelle im Programm: 924 und 944, 928 und den 911. Der 944 war relativ neu und lief gut. Zusammen mit der spanischen Marke Seat wollte Porsche einen günstigen, kleinen Sportwagen auf den Markt bringen. Aus der Kooperation wurde nichts, Porsche machte alleine weiter. Der 984 sollte laut Lastenheft "möglichst kompakt, leicht und strömungsgünstig sein."
Porsche 984 sollte 1989 starten
Tatsächlich ist der Prototyp von 1987 nur 3,75 Meter lang und 1,58 Meter schmal – mit einer Sitzkiste hatten die Entwickler die minimale Größe des Innenraums ermittelt. Mit einer Körpergröße von 1,90 Meter erfordert der Einstieg Gelenkigkeit. Bein- und Kopfraum reichen gerade so, das erinnert an den Mazda MX-5. Tatsächlich hätte der kleine Porsche-Roadster 1989 auf den Markt kommen sollen – im selben Jahr hatte der MX-5 in Detroit Premiere. Porsche plante mit einem Preis von 35.000 bis 40.000 Mark, was einen kleinen Aufschlag gegenüber dem japanischen Konkurrenten bedeutet hätte. Und einen günstigeren Einstieg in die Porsche-Welt: Ein 924 S hatte 1988, also im letzten Modelljahr, 47.900 Mark gekostet.
Bei einem Leergewicht von unter 900 Kilogramm wären mit einem Vierzylinder-Boxermotor sportliche Fahrleistungen möglich gewesen. Eine Wasserkühlung kam aus Designgründen nicht in Frage. Trotz der Luftkühlung sollte der Motor, wenn möglich, ein Vierventiler sein. Entsprechende Versuche liefen 1985 bei Dornier und an der Uni Stuttgart, ließen jedoch laut einem Besprechungsprotokoll von Dezember 1985 "keine positiven Ansätze" erkennen. Parallel zu einem 2,4-Liter-Motor wird ein leistungsgesteigertes 914-Aggregat aufgebaut.
Sportliche Fahrleistungen
Im Prototyp, der Anfang 1987 fertig wird, steckt ein Zweiliter-Boxermotor mit 135 PS Leistung. Das Leergewicht von 934 Kilogramm erreicht nicht die optimistische Vorgabe aus dem Lastenheft, liegt aber immer noch unter einer Tonne. Die Fahrleistungen sind sportlich: Laut Datenblatt beschleunigt der 984 in acht Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und läuft bis zu 220 km/h.
Auf die Straße kommt der 984 jedoch nie: Im Oktober 1987 stellt Porsche die Entwicklung ein. Der Prototyp landet im Lager des Museums. Erst neun Jahre später kommt dem Boxster ein offener Zweisitzer auf den Markt – der ist allerdings mit seinem Sechszylindermotor höher positioniert.