Porsche 959 F9 von 1985
Prototyp des Über-Porsche zu verkaufen
Ein britischer Händler verkauft einen 959 Prototypen, den Porsche für Getriebetests nach Nardo schickte und sport auto 1985 auf dem Titel hatte.
05.08.2022
Andreas Of-Allinger
Foto: Girardo & Co.
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Der britische Händler Girardo & Co. hat aktuell einen Porsche 959 Prototypen im Angebot.
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Das Auto wurde für Getriebeversuche eingesetzt und später zusammen mit einem anderen Prototypen an den US-Porschehändler Vasek Polak verkauft.
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Der Prototyp war mit dem Kennzeichen BB-PW 931 zugelassen. Das Porsche-Entwicklungszentrum Weissach liegt im Landkreis Böblingen.
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Der 959 ist eines der Traumautos der Achtzigerjahre - und war damals einer der schnellsten Sportwagen.
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Türen und Dach stammen eindeutig vom 911.
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Dieser Prototyp mit dem Kürzel "F9" stammt von 1985. Er hat wie die späteren S-Modelle keinen rechten Außenspiegel.
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Der gewaltige Heckflügel bringt Abtrieb auf die Hinterachse. Durch die seitlichen Schlitze strömt Luft zu den Kühlern im Heck.
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Das Leuchtenband erinnert an das 911 G-Modell.
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Die nach unten weisenden Endrohre sind eine Spezialität des Prototypen. In der Serie endete der Auspuff mit geraden Rohren.
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Ordnung muss ein: Schon während der Erprobungsfahrten klebte das "D"-Schild am hinteren Stoßfänger.
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An Rädern und Radläufen befinden sich Markierungen für Messungen.
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Ansaugluft schlürft der Motor über diesen Einlass in der Seite. Hinter der Klappe befindet sich ein Öleinfüllstutzen.
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Lackiert ist der Prototyp in Graphitgrau - eine eher ungewöhnliche Farbe für einen 959.
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Einen Außenspiegel gibt es nur auf der Fahrerseite. Er ist aerodynamischer geformt als beim 911.
Foto: Girardo & Co.
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Im Innenraum schaut auf den ersten Blick alles aus wie beim 911.
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Ungewöhnlich sind allenfalls ein paar Kontrollleuchten, Schalter - und die Tachoskala bis 340.
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BB-PW 931 war Titelheld der sport auto 08/1985.
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Gab's nur im Prototyp: Improvisierter Hebel für den Allradantrieb.
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Serienmäßige 959 hatten eine Rücksitzbank. Nur die 29 Sport-Modelle hatten keine - und dieser Prototyp.
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Links und rechts des 2,85-Liter-Sechszylinder-Boxermotors befinden sich die Ladeluftkühler.
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Bilder zeigen den 959 bei der Erprobung.
Foto: Girardo & Co.
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Dieses Bild war auch in der sport auto 8/1985 zu sehen.
Foto: Girardo & Co.
Girardo & Co., britischer Händler automobiler Feinkost, verkauft einen Porsche 959 Prototypen, der für Getriebetests in Schweden, Nardo und Südfrankreich unterwegs war und anschließend auf der halben Welt herumkam.
Porsche 959 Prototyp F9
Porsche verkaufte den "F9", so das interne Kürzel des 959-Prototypen Nummer sieben, an den Händler Vasek Polak. Polak, der in Kalifornien Porsche vertrieb, bekam neben einem zweiten Prototyp, der vor einigen Monaten zum Verkauf stand, die Auflage, die beiden Autos nicht zu fahren. Angeblich unterstrich Porsche die Ernsthaftigkeit dieser Abmachung, indem Polak nicht einmal die Schlüssel zu den Autos bekam. Nun, nachdem Polak die beiden Autos 1988 erhalten und ausgestellt hatte, verlieh er sie an die Matsuda-Sammlung nach Japan. Dort blieben sie sechs Jahre.
Nachdem Polak 1997 verstorben war, wurden seine beiden 959 nach Europa verkauft und dort restauriert. Der nächste Besitzer, Mauro Bompani, ein italienischer Rallyefahrer und Autosammler, verhandelte so lange mit Porsche, bis er die Schlüssel zum Auto bekam und schickte es zu Rennsport Porsche in Italien zum Restaurieren. Für 33 Millionen Lire wurden Motor, Kraftstoffsystem, Bremsen, Kupplung und Türschlösser überholt.
Im Jahr 2020 verkaufte Bompani das Auto an Dr. Konradsheim in Wien. Konradsheim, spezialisiert auf spezielle Porsche, steckte laut Girardo viel Zeit und Mühe in ein Hardcover zum F9, das er samt Auto an den nächsten Besitzer weitergab.
Aktuell sei der 959 Prototyp in Großbritannien zugelassen. Einige Merkmale, wie Markierungen an den weißen Magnesiumrädern, das D-Schild auf der Heckschürze und der "4WD"-Hebel an der Lenksäule sind am Auto vorhanden, als wäre es 1985. Girardo bezeichnet den F9 als "959 S". Tatsächlich hat der Prototyp einige Merkmale mit dem S-Modell gemeinsam: Der rechte Außenspiegel fehlt ebenso wie die hintere Sitzbank. Im S-Modell leistet der 2,85-Liter-Sechszylinder-Boxermotor mit 1,1 bar Ladedruck 515 PS. auto motor und sport maß einen 959 S in Nardo mit 339 km/h.