Porsche 944 in der Kaufberatung

944 kommt immer besser an

Für den Porsche 944 sprechen ein effektiver Korrosionsschutz und langlebige Motoren. Aber nur gut und regelmäßig gepflegte Exemplare halten die Reparaturkosten klein.

Porsche 944 S2 Cabrio, Seitenansicht Foto: FACT 7 Bilder

Für den Porsche 944 sprechen ein effektiver Korrosionsschutz und langlebige Motoren. Aber nur gut und regelmäßig gepflegte Exemplare halten die Reparaturkosten klein.

Karosserie-Check

Gravierende Rostschäden sind beim Porsche 944 nicht das Thema, dennoch sollte man die Bodengruppe im Bereich der Hinterachsaufnahmen (wo Kraftstoff- und Benzinleitungen verlaufen) checken. Eventuell das Lüftungsgitter in der B-Säule entfernen und hinter das Seitenteil leuchten.

Ferner gilt es, beim Porsche 944 auf Unfallschäden und auf unfachmännisch durchgeführte Karosseriereparaturen zu achten. Wüste Umbauten reduzieren den Wert. Das Instrumentenbrett ist zumindest bis zur Neugestaltung im Modelljahr 1985 rissgefährdet, bei hoher Sonneneinstrahlung reißen aber auch die neuen Abdeckungen.

Technik-Check

Der 2,5-Liter-Motor des Porsche 944 (und 924 S) besitzt einen hydraulischen Ventilspielausgleich und zwecks ruhigem Lauf zwei Ausgleichswellen. Das Triebwerk erreicht sehr hohe Laufleistungen, allerdings kann es an der Stirnseite zu Ölverlust an den Dichtungen/Simmerringen kommen, eventuell tropft dann Öl auf den Zahnriemen. Darauf achten, ob letzterer alle 80.000 Kilometer gewechselt wurde, und zumindest bei jedem zweiten Mal auch die Wasserpumpe (teure Reparatur).

Schwächen der Vierventiler: Die Gleitschienen des Kettenspanners können
verschlissen sein. Beim Porsche 944 ist der Tausch des Spanners einfach. Ferner kann auch das zur Nockenwelle gehörende Ritzel, in das die Kette greift, verschlissen sein. Eine regelmäßige Kontrolle bei abgenommenem Ventildeckel ist ratsam.. Sollte noch die  originale Kupplung mit Gummitorsionsdämpfer montiert sein, können Teile aus dem spröden Gummipuck brechen und sich zwischen Druckplatte und Mitnehmerscheibe setzen. Durch das Transaxle-System ist der Kupplungswechsel teuer (ca. 1.200 Euro).Die Transaxle-Welle muss neu gelagert werden, wenn sie ein Rauschen von sich gibt.

Verschlissene Traggelenke der Vorderachse lassen sich bei frühen Porsche 944 mit Stahlquerlenkern günstig reparieren, bei Alu-Querlenkern empfiehlt sich ein etwa 250 Euro teurer AT-Querlenker. Kritisch beim Turbo: Zustand der Gummischläuche im Motorraum, Lagerspiel des Turboladers (ab ca. 100.000 Kilometer) und Luftmassenmesser. Der Mindestladedruck sollte 1,2 bar sein, verharrt die Ladedruckanzeige bei zwei bar, läuft der Motor im Notlaufprogramm

Preise

Ein Porsche 944 in gutem Zustand liegt bei rund 8.300 Euro, der Turbo (1985-88) bei 12.400 Euro, der S2 bei 13.400 Euro, das S2 Cabrio und das 944 Turbo Cabrio bei 21.900 Euro. Der spätere 944 Turbo (1989 bis 91) kostet etwa 17.600 Euro. Bei mäßigen Fahrzeugen liegen die Preise deutlich darunter. Für einen 944 geht es bei 2.000 Euro los. Die Skala reicht bis 7.400 Euro beim 944 Turbo Cabrio.

Bei Einführung 1988 ((Porsche 944 S2 Cabrio) :
84 900 Mark

Ersatzteile

Auf einzelne Ersatzteillücken muss man sich beim Porsche 944 einstellen, viele Teile sind sehr teuer. Eine Alternative sind freie Händler oder Gebrauchtteile. Die Szene wächst, immer mehr Clubs und IGs kümmern sich um die Frontmotor-Porsche.

Schwachpunkte

  1. Bereich Hinterachsaufnahme
  2. Unfallschäden
  3. Karosseriemodifikationen
  4. Gerissenes Instrumentenbrett
  5. Kraftstoffleitungen
  6. Ölverlust Motor-Stirnseite
  7. Überfälliger Zahnriemenwechsel
  8. Gummipuckkupplung
  9. Traggelenk Vorderachse
  10. Gleitschienen Kettenspanner
  11. Gummischläuche Motorraum (Turbo)
  12. Lagerschäden des Turbos
Porsche 944, Schwachstellen

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Für den Porsche 944 sprechen ein effektiver Korrosionsschutz und langlebige Motoren. Aber nur gut und regelmäßig gepflegte Exemplare halten die Reparaturkosten klein.