Porsche 924 Carrera GTR (1981)

332.000 Euro für diesen seltenen 924

Obwohl Porsche den 924 Carrera GTR für Rennen gebaut hat, fuhr dieser nie eins. Jetzt wurde er für viel Geld versteigert.

Porsche 924 Carrera GTR (1981) Foto: Khiem Pham/RM Sotheby's 20 Bilder

RM Sotheby’s versteigerte während der Auktion in Amelia Island am 22. Mai 2021 einige Preziosen von Ferrari, Porsche, Cord und Cadillac. Die teuersten Objekte waren ein Duesenberg Model J zum Schätzpreis von 3,5 bis 4,0 Millionen Dollar, ein Ferrari F50 für 3,4 bis 3,75 Millionen US-Dollar und drei Ferrari für rund zwei Millionen US-Dollar: ein 275 GTB/4, ein 365 GTS/Daytona Spider und ein F50. Das nur zur Einordnung: Amelia Island ist traditionell eine Auktion für seltene und hochpreisige Klassiker, bei der ein Ford Mustang Boss oder eine Dodge Viper für Fünfstelliges schon zu den günstigeren Offerten zählen dürfen.

Verkaufspreis: 332.000 Euro

Porsche 924 Carrera GTR (1981) Foto: Khiem Pham/RM Sotheby's

Lot 140, ein Porsche 924 Carrera GTR, befindet sich preislich eher im Mittelfeld dieser Auktion. Allerdings ist der GTR grundsätzlich mit einem Schätzpreis von 375.000 bis 450.000 US-Dollar (umgerechnet: 307.000 bis 368.000 Euro) ein eher teurer Transaxle-Porsche und vor allem ein sehr teurer 924. Das Höchstgebot lag mit 365.000 US-Dollar ganz knapp unter dem Estimate. Inklusive des üblichen Aufgelds betrug der Verkaufspreis 406.500 Dollar und umgerechnet knapp 332.000 Euro. Viel Geld für einen Transaxle-Porsche, mag mancher denken. Was macht den 924 GTR so besonders, dass er bei einer derart exklusiven Veranstaltung zu einem so hohen Preis versteigert werden soll?

Nun, Porsche trieb mit dem 924 Sport. Einmal aus Gewohnheit natürlich. Zum anderen, weil Einsätze im Motorsport die Sportlichkeit und Zuverlässigkeit der Baureihe beweisen sollen. Was gelingt: Walter Röhrl gewinnt mit einem 924 Carrera GTS und Beifahrer Christian Geistdörfer 1981 vier von sechs Läufen zur Deutschen Rallyemeisterschaft. Ein Jahr zuvor starten Jürgen Barth und Manfred Schurti mit einem 924 Carrera GTP bei den 24h von Le Mans. Sie erreichen den sechsten Platz in der Gesamtwertung und den dritten in der GTP-Klasse. Für private Einsätze in der Gruppe 4 baut Porsche 17 Carrera GTR. Dass der GTR seinen Neupreis von 180.000 Mark wert ist, beweist Porsche mit einem Werkseinsatz bei den 24h von Le Mans.

924 für die 24h von Le Mans

Und genau so ein 924, mit dem man 1981 hätte die 24 Stunden von Le Mans fahren können, wird nun versteigert. Das Auto wurde als Neuwagen nach Japan ausgeliefert und nahm laut RM Sotheby’s nie an einem Rennen teil. Er wurde wenig gefahren – einen Kilometerzähler hat der Rennwagen nicht – und steht heute so original da, wie er das Werk verlassen hat.

Porsche 924 Carrera GTR (1981) Foto: Khiem Pham/RM Sotheby's

Grundsätzlich belässt es Porsche zwar bei der Technik des Basisautos 924 Turbo. Dessen aufgeladener Zweiliter-Vierzylinder wird für die Renneinsätze jedoch auf Trockensumpfschmierung umgebaut und erhält unter anderem einen größeren Ladeluftkühler. Am Ende kommt der GTR-Motor auf 375 PS und 405 Newtonmeter.

Spitze: 295 km/h

Mithilfe von Aluminium, Fiberglas und Polyurethan senkt Porsche das Gewicht der 924-Karosserie auf 945 Kilogramm. Teile der Bremsen und Achsen stammen aus dem 935-Regal, das Fahrwerk ist komplett einstellbar. Laut Werk läuft der Carrera GTR in der Spitze 295 km/h.