Porsche 924 Carrera GTR (1981)

Dieser 924 ist teurer als ein 911 Turbo

Porsche baute den 924 Carrera GTR nur 17-mal. Bei Bonhams steht einer zum Verkauf, der nie ein Rennen fuhr, obwohl er genau dafür gemacht ist.

Porsche 924 Carrera GTR (1981) Foto: Bonhams 26 Bilder

RM Sotheby’s hat genau diesen Porsche 924 Carrera GTR während der Auktion in Amelia Island am 22. Mai 2021 schon einmal versteigert. Die VIN WP0ZZZ93ZBS72010 ist identisch, die Geschichte des Autos ebenfalls.

Verkaufspreis: 332.000 Euro

Das Höchstgebot lag im Mai 2021 mit 365.000 US-Dollar ganz knapp unter dem damaligen Estimate. Inklusive des üblichen Aufgelds betrug der Verkaufspreis 406.500 Dollar und umgerechnet knapp 332.000 Euro. Bei der Bonhams-Auktion in Scottsdale am 25. Januar 2025 liegt der Schätzpreis noch einmal deutlich höher: Auf 450.000 bis 550.000 Dollar, umgerechnet 430.000 bis 530.000 Euro, taxiert das Auktionshaus den Wert des Autos.

Viel Geld für einen Transaxle-Porsche, mag mancher denken. Was macht den 924 GTR so besonders, dass er zu einem so hohen Preis versteigert wird?

Nun, Porsche trieb mit dem 924 Sport. Einmal aus Gewohnheit natürlich. Zum anderen, weil Einsätze im Motorsport die Sportlichkeit und Zuverlässigkeit der Baureihe beweisen sollten. Walter Röhrl gewann mit einem 924 Carrera GTS und Beifahrer Christian Geistdörfer 1981 vier von sechs Läufen zur Deutschen Rallye Meisterschaft. Ein Jahr zuvor waren Jürgen Barth und Manfred Schurti mit einem 924 Carrera GTP bei den 24h von Le Mans gestartet. Sie erreichten den sechsten Platz in der Gesamtwertung und den dritten in der GTP-Klasse. Für private Einsätze in der Gruppe 4 hat Porsche 17 Carrera GTR gebaut. Dass der 924 GTR seinen Neupreis von 180.000 Mark wert ist, bewies Porsche mit einem Werkseinsatz bei den 24h von Le Mans.

924 für die 24h von Le Mans

Und genau so ein 924, mit dem man 1981 hätte die 24 Stunden von Le Mans fahren können, bietet Bonhams während der Scottsdale-Auktion am 25. Januar 2025 an. Das Auto wurde als Neuwagen nach Japan ausgeliefert und nahm laut Auktionshaus nie an einem Rennen teil. Er wurde wenig gefahren – einen Kilometerzähler hat der Rennwagen nicht – und steht heute so original da, wie er das Werk verlassen hat.

Grundsätzlich beließ es Porsche zwar bei der Technik des Basisautos 924 Turbo. Dessen aufgeladener Zweiliter-Vierzylinder wurde für die Renneinsätze jedoch auf Trockensumpfschmierung umgebaut und erhielt unter anderem einen größeren Ladeluftkühler. Am Ende leistet der GTR-Motor 375 PS und 405 Newtonmeter.

Spitze: 295 km/h

Mithilfe von Aluminium, Fiberglas und Polyurethan senkte Porsche das Gewicht der 924-Karosserie auf 945 Kilogramm. Teile der Bremsen und Achsen stammen aus dem 935-Regal, das Fahrwerk ist komplett einstellbar. Laut Werk läuft der Carrera GTR in der Spitze 295 km/h.