Porsche 924 Carrera GT von 1981
Rennbereiter Gruppe-4-Umbau
Bei Boutsen Classic Cars steht aktuell ein seltener Renn-Porsche zum Verkauf. Lediglich 400 Exemplare des 924 GT wurden in den 80ern gebaut, nur 200 davon waren damals für den deutschen Markt bestimmt.
24.01.2022 Patrick Lang"Halt!", werden Porsche-Kenner beim ersten Blick auf das Auto gleich rufen, "Der ist nicht original." Warum man das sofort erkennt? Weil es den limitierten 924 Carrera GT ausschließlich in den Farben Silber, Rot und Schwarz gab und das Auto, das aktuell bei Boutsen Classic Cars in Monaco zum Verkauf steht, unstrittig weiß lackiert ist. Original ist es aber trotzdem, denn es wurde historisch korrekt für den Gruppe-4-Rennbetrieb homologiert. Chassis, Motor und Getriebe dieses Sportgeräts gehören bestens dokumentiert zusammen – die Anzeige weist "Matching Numbers" aus.
Ein Porsche 924 GT für die Straße basiert auf dem Turbomodell des Vierzylinder-Transaxle. Die Zweiliter-Maschine kommt hier allerdings nicht auf 170, sondern 210 PS. Dafür haben die Zuffenhausener ordentlich am Antrieb gefeilt. Unter anderem spendieren die Ingenieure leichtere Schmiedekolben, gehärtete Nockenwellen und einen überarbeiteten Zylinderkopf. Darüber hinaus steigt der maximale Ladedruck auf 0,75 bar, einen zusätzlichen Ladeluftkühler verbaut Porsche obendrein. Derart hochgezüchtet, bläst sich der 924 GT mit einer Vmax von 240 km/h und einer Sprintzeit von 6,9 Sekunden von null auf Hundert den Makel des von VW entliehenen Basismotors aus dem verbreiterten Kleid.
Wiegt weniger als eine Tonne
Das optionale Sperrdifferenzial für das verbesserte Getriebe ist beim zum Verkauf stehenden Exemplar ebenso an Bord wie eine Trockensumpfschmierung. Als weitere Motorsport-Insignien sind der Einsatz von leichteren Plexiglasscheiben, die Bremsanlage aus dem Gruppe-4-Setup des Porsche 911 sowie eine rennoptimierte Abgasanlage mit Sidepipes zu nennen. Die bereits leichtgewichtigen 1.180 Kilo eines unbehandelten 924 GT unterbietet dieser Porsche mit einem Fahrzeuggewicht von nur 945 Kilo.
Die breiteren Kotflügel integriert Porsche vorne in die Fahrzeuglinie, während jene an der Hinterachse sichtbar aufgesetzt sind. Wie Frontschürze, Seitenschweller und Lufthutze sind auch die Kotflügel aus glasfaserverstärktem Kunststoff gefertigt. Im Innenraum ist von Annehmlichkeiten der Serie wie Nadelstreifen-Stoff, Klimaanlage, Radio und beheizten Außenspiegeln nichts mehr zu sehen. Stattdessen empfangen den Fahrer blankes Blech und die reduzierte Funktionalität eines Rennwagens. Eingefasst in einen Stahlkäfig nimmt der Pilot in einem Sabelt-Schalensitz mit Fünfpunkt-Gurt Platz. Zum Beispiel, um an die Startlinie von Events wie Le Mans Classic zu rollen. Das jedenfalls empfiehlt der Verkäufer als Einsatzgebiet. Sofern Sie ihm zuvor 150.000 Euro aushändigen, denn das ist der Preis für diesen Gruppe-4-Sportler.