Leichtbau-Porsche 911 von Karmann Konnection
Dieses Sieb ist ein Elfer
Loch an Loch hält doch: Ein nach Leichtbau süchtiger Engländer hat seinen Porsche 911 auf extreme Weise erleichtert. Das Ergebnis: Ein echter Elfer unter 600 Kilo!
18.05.2020 Gregor HebermehlRichard King besitzt als englischer Porsche-Enthusiast einen 911 von 1968. Aber der war ihm irgendwie zu schwer – er wollte ihn zum leichtesten Exemplar der Modellreihe machen. Und er hat es hinbekommen – auf extreme Weise. Er hat das Blech gelocht. An sehr vielen Stellen.
King gehört die Porsche-Werkstatt Karmann Konnection im zirka 72 Fahrkilometer östlich von London gelegenen Southend-on-Sea. Er kennt jede Schraube seiner Porsche-Modelle – nur deshalb war es King möglich, das Projekt "Leichtester Elfer bisher" ernsthaft in Angriff zu nehmen.
Löcher – überall Löcher
Überall, wo es möglich war, hat King Löcher ins Blech seines Elfers gebohrt. Lage und Größe der Löcher hat er dabei vorher sorgfältig geplant, kein Stück Blech verschwand aus einer Laune heraus. Trotzdem war anscheinend Platz für sehr viele Löcher: Das Armaturenbrett sieht aus, als hätte ein Kind daran mit einem übergroßen Locher lange Freude gehabt. Der Mitteltunnel ist manierlich durchgelocht. Wischerarme, Gehäuse von Anlasser und Getriebe, Pedale: Alles hat King gründlich gelocht.
Gramm-Kämpfer
Dort, wo Leichtbaufan King nicht lochen konnte, hat er die Teile gegen leichtere getauscht. So besteht die Karosserie des 911 aus glasfaserverstärktem Kunststoff und die neue Motoraufhängung hat er aus Aluminium gefertigt. Jeden Schlauch legte King auf die Waage und ersetzte ihn durch einen leichteren – auch wenn er dabei nur ein paar Gramm sparen konnte.
Fast 42 Prozent leichter
Und was kam am Ende dabei heraus? Der Porsche 911 von 1968 erinnert jetzt an vielen Stellen zwar an ein Sieb, er wiegt aber auch nur noch 595 Kilogramm. Das sind 425 Kilogramm weniger als beim Original – eine Gewichtsersparnis in Höhe von fast 42 Prozent.