Porsche 911 (1965) Scheunenfund
Nach 40 Jahren aus Garage geholt
Wegen eines Öllecks hatte ein 911 40 Jahre in einer Garage gestanden. Es handelt sich um ein rares Modell aus der Ur-Serie.
10.10.2019 Andreas Of-AllingerPorsche baute im ersten 911-Modelljahr 3.300 Exemplare des Urmodells. Einer dieser frühen Elfer soll laut Petrolicious 40 Jahre lang in einer Garage gestanden haben. Der vorige Besitzer hatte das Auto 1973 gekauft und zwei Jahre später wegen eines Öllecks abgestellt. Weshalb er nicht dazu kam, sich um den Defekt zu kümmern, ist unbekannt.
Unrestauriert fotografiert
Nachdem der Ur-Elfer unrepariert und unrestauriert verkauft worden war, bat der Besitzer einen Porsche-Experten und einen Fotografen, das Auto zu besichtigen und zu fotografieren. Die Bilder belegen den Urzustand des Ur-Elfers mit der Chassisnummer 300294 – es dürfte einer der ersten 500 Porsche 911 sein, die jemals gebaut wurden. Angeblich kam das Auto zum Porsche-Classic-Zentrum nach Gelderland. Ob es restauriert und weiterverkauft wurde, ist nicht bekannt.
Ganz frühe 911 bis März 1966 haben noch Solex- statt der späteren Weber-Vergaser und ein Einkreis-Bremssystem. Anfangs gab es nur einen Motor: Der neu konstruierte Zweiliter-Boxermotor leistet 130 PS und ist wie auch der Vierzylinder des 356 luftgekühlt. Neu war das Fahrwerk: vorne führen Federbeine mit Längs-Drehstabfedern die Räder, die Hinterachse ist an Längslenkern mit Querfederstäben aufgehängt. Die berühmtesten Autos aus der Ur-Serie sind die Fahrgestellnummer 55, mit der Herbert Linge und Peter Falk bei der Rallye Monte-Carlo 1965 den fünften Platz erreichten und die Fahrgestellnummer 35: Mit diesem Auto fuhren „Franc“ (Jacques Dewez) und Jean Kerguen 1965 die 24h von Le Mans. Sie gewannen die Klassenwertung.
Die Preise: waren mal höher
Die Preise für frühe Porsche 911 sind nicht mehr so hoch wie noch vor einigen Jahren. Ein Zweiliter-Coupé mit 130 PS im Zustand 2 notiert zur Zeit bei 165.000 Euro. Zu Zeiten des Preishochs 2015 war ein solches Coupé noch 200.000 Euro wert.