Porsche 911 (1964 bis 1989) Kaufberatung

Frühe Elfer brauchen mehr Pflege

Unsere Porsche 911-Kaufberatung umfasst beide Elfer-Generationen der F- und G-Modelle, weil wichtige technische Änderungen nicht nur zum Modellwechsel im Jahr 1974, sondern auch permanent stattfanden. Generell gilt, dass die frühen, kernigen Modelle bis 2,7 Liter Hubraum etwas mehr Pflege benötigen und im Unterhalt teurer sind.

Gooding & Co., Amelia Island, Auktion, 0312, Foto: All images copyright and courtesy of Gooding & Company. Photos by Pawel Litwinski. 11 Bilder

Karosserie-Check

Bis zur Einführung der feuerverzinkten Karosserie zum Modelljahr 1976 war Rost ein Problem beim Porsche 911. Aber auch diese Modelle sind nicht auf Lebenszeit geschützt und können nach Unfall-Reparaturen oder unsachgemäßen Neulackierungen an den gleichen Stellen wie die F-Modelle korrodieren: Scheinwerferbereich mit Blinker, Frontkotflügel mit Tankklappe, die darunter liegenden Stehbleche mitsamt den Radhäusern, Schweller in Höhe der B-Säule, das gesamte Bodenblech einschließlich Haltekonsolen für Stabilisatoren, hinteres Achstragrohr und Auspuffanlage, die gern zu einem Klumpen zusammenrostet und komplett ersetzt werden muss. Die wenig steife Targa-Karosserie kann sich bei unsachgemäßer Schweller-Reparatur verziehen.

Technik-Check

Ölverlust betrifft vor allem die von 1968 bis 1976 verwendeten Magnesium-Kurbelgehäuse, die weniger stabil sind als die späteren Alu-Gehäuse. Mit Einführung der Drei-Liter-Maschine sind auch die Probleme mit den Kettenspannern und der Kettenführung beseitigt (Klappergeräusche beim Gaswegnehmen). Dagegen sind abgerissene Stehbolzen zur Fixierung des Zylinderkopfs vornehmlich bei den Dreiliter der Porsche 911 SC-Modelle ab 1978 zu verzeichnen.

Der Nachfolgemotor mit 3,2 Liter Hubraum und elektronisch geregelter Benzineinspritzung (ab 1983) verlangt laut Porsche-Kenner und -Händler Ande Votteler, "insgesamt am wenigsten Pflegeaufwand und hält auch bis 300.000 Kilometer". Wer jedoch "den Biss älterer Motoren-Jahrgänge" erleben möchte, sollte Modelle mit mechanischer Benzineinspritzung bevorzugen, deren Technik nur Spezialisten beherrschen. Deshalb wichtig: Wartungsnachweise. Die beiden Getriebe vom Typ 901 und 915 (1972 bis 1986) gelten als problemlos, wenn Gestängebuchsen und Kupplungsseile in Ordnung sind.

Preise

Ein Porsche 911 Carrera RS 2.7 kostet in gutem Zustand rund 270.000 Euro. Mäßige Exemplare liegen bei etwa 110.000 Euro. Nicht nur der hier aufgeführte Porsche 911 Carrera RS erfuhr von 2001 bis 2012 ein Verdreifachung seines Marktpreises, sondern auch deutlich zivilere Varianten wie ein 911 T Targa 2.4 von 1972 erlebten im gleichen Zeitraum einen Preisanstieg von mehr als 200 Prozent. Kostete dieser 2001 im guten, gepflegten Zustand noch 22.000 Euro, sind es heute bereits 46.000 Euro. Besonders die schlanken, frühen F-Modelle bis 1973 mit reichlich Chromschmuck und ohne voluminöse US-Stoßstangen stehen in der Käufergunst ganz oben.


Bei Einführung 1972 (Porsche Carrera RS ) :
35 500 Mark
Bei Produktionsende 1973 (Porsche Carrera RS ) :
36 500 Mark

Ersatzteile

Aufgrund des großen Fahrzeugbestands und der hohen Nachfrage ist die Ersatzteilversorgung für alle klassischen Porsche 911 sehr gut. Das Preisniveau ist jedoch hoch, insbesondere für die S-Modelle von 2,0 bis 2,7 Liter Hubraum (1966 - 1967). Natriumgefüllte Auslassventile und nikasilbeschichtete Laufflächen gehen ins Geld. Ein Satz Kolben plus Zylinder überschreitet dann rasch die 3.000-Euro-Grenze. Verschleißteile wie Bremsen oder Auspufftöpfe sind dagegen deutlich günstiger.

Schwachpunkte

  1. Scheinwerfer
  2. Kotflügel-Stehblech
  3. Schweller
  4. Unterboden
  5. Tragrohr
  6. Magnesium-Gehäuse
  7. Kettenspanner
  8. Stehbolzen
  9. Motor/Ölverlust
  10. Drosselklappenwellen
  11. Auspuffanlage
  12. Heizungs-System
Porsche 911 (1964 bis 1989), Schwachpunkt

Wertungen

Alltagstauglichkeit
Ersatzteillage
Reparaturfreundlichkeit
Unterhaltskosten
Verfügbarkeit
Nachfrage

Fazit

Unsere Porsche 911-Kaufberatung umfasst beide Elfer-Generationen der F- und G-Modelle, weil wichtige technische Änderungen nicht nur zum Modellwechsel im Jahr 1974, sondern auch permanent stattfanden. Generell gilt, dass die frühen, kernigen Modelle bis 2,7 Liter Hubraum etwas mehr Pflege benötigen und im Unterhalt teurer sind.