Porsche 356 C 1600 Super (1965) Scheunenfund
Später 356, früh abgestellt
Dieser 356 stand 44 Jahre in einer Scheune und wurde nun mit 7.539 Meilen auf dem Tacho versteigert. Der Preis lag erstaunlich hoch.
02.08.2021
Andreas Of-Allinger
Foto: Silverstone Auctions
23 Bilder
1/23
Silverstone Auctions hat am 31. Juli 2021 diesen staubigen und etwas rostigen Porsche 356 versteigert.
Foto: Silverstone Auctions
2/23
Das Auto sieht auch von Weitem aus wie - ein Scheunenfund.
Foto: Silverstone Auctions
3/23
Kurzer Abriss der Geschichte, 1964 gebaut, 1966 zugelassen, 1976 oder 1977 abgestellt.
Foto: Silverstone Auctions
4/23
Etwa 44 Jahre - also ein halbes Menschenleben - stand der 356 in einer britischen Scheune.
Foto: Silverstone Auctions
5/23
Vom Schriftzug am Heck ist noch das "C" erhalten. Ein Hinweis auf die letzte Version des ersten Porsche-Serienmodells.
Foto: Silverstone Auctions
6/23
Die Radkappen fehlen augenscheinlich.
Foto: Silverstone Auctions
7/23
Rost hat den baliblauen Lack stellenweise abgelöst.
Foto: Silverstone Auctions
8/23
Bis zum 31. September 1977 hätte diese Plakette ihre Gültigkeit besessen.
Foto: Silverstone Auctions
9/23
Die Frage bei der Restaurierung wird sein: Was erhalten, was erneuern?
Foto: Silverstone Auctions
10/23
Die Sitze scheinen in gutem Zustand, der Innenraum komplett zu sein.
Foto: Silverstone Auctions
11/23
Zündschlüssel steckt. Losfahren? Eher keine gute Idee nach so einer langen Standzeit.
Foto: Silverstone Auctions
12/23
Feuchtigkeit und Staub haben ihre Spuren hinterlassen.
Foto: Silverstone Auctions
13/23
Doch nichts Wesentliches scheint zu fehlen. Gurte und Kopfstützen waren Mitte der 60er noch kein Standard.
Foto: Silverstone Auctions
14/23
Vor dem Beifahrersitz liegen eine britische Straßenkarte und eine leere Gitanes-Zigarettenschachtel.
Foto: Silverstone Auctions
15/23
Ein Blaupunkt-Radio ist vorhanden. Die Uhr steht auf kurz vor sechs Uhr britischer Zeit.
Foto: Silverstone Auctions
16/23
07539 Meilen zeigt der Streckenzähler. Wie viele es wirklich sind, ist unklar.
Foto: Silverstone Auctions
17/23
Jede Menge Rost, eine alte Starterbatterie und ein historischer Shell-Ölkanister gehören zum Auto.
Foto: Silverstone Auctions
18/23
Auch der Wagenheber ist dabei. Ob er wohl noch geht?
Foto: Silverstone Auctions
19/23
In einem Karton lagern Teile, die zum Auto gehören - und Gitanes-Zigarettenschachteln sowie eine leere Chipstüte.
Foto: Silverstone Auctions
20/23
Diverse Werkstattrechnnungen, Prüfberichte und andere Unterlagen erzählen die Geschichte des Autos.
Foto: Silverstone Auctions
21/23
Porsche baute die Karosserien später 356 selbst.
Foto: Silverstone Auctions
22/23
Eine Revision wird der Motor nach der langen Standzeit wahrscheinlich schon benötigen.
Foto: Silverstone Auctions
23/23
Wäre schade, wenn die Patina beim Restaurieren komplett verschwände.
Foto: Silverstone Auctions
Als Porsche Ende 1964 diesen 356 C baute, lief schon der 911 vom Band. Einige Kunden wollten trotzdem noch den günstigeren und kleineren 356 haben. Dessen Nachfolger als Vierzylinder-Porsche war der 912, der 1965 auf den Markt kam.
Porsche 356, 1964 gebaut
Foto: Silverstone Auctions
Porsche produzierte den 356 eine Zeitlang parallel zum 911.
Das 356 C Coupé, das Silverstone Auctions am Samstag, 31. Juli 2021 in Silverstone versteigert hat, stammt aus dem Modelljahr 1965. Das neue Modelljahr beginnt in der Regel nach den Werksferien des Vorjahres. Laut Auktionshaus tragen viele Teile dieses 356 einen Zeitstempel von 1964.
Ausgeliefert wurde das rechtsgelenkte Coupé nach Großbritannien. Der ausliefernde Händler, die AFN Ltd., hat noch vor Auslieferung einen Super-90-Motor eingebaut, vermutet das 356-Registry. Zugelassen wurde das Baliblau lackierte Coupé jedoch erst 1966 – da lief schon kein 356 mehr vom Band.
7.539 Meilen – oder 107.539?
Foto: Silverstone Auctions
Der Wegstreckenzähler im Tacho steht bei 07539 Meilen.
Originale Unterlagen wie Betriebsanleitung und Serviceheft gehören ebenso zum Auto wie Steuerbelege, Nachweise über die technische Untersuchung (MOT) und Werkstattrechnungen. Eine davon belegt eine 1976 durchgeführte Motorrevision. Danach wurde das Coupé offensichtlich abgestellt und nicht mehr bewegt. Aktuell steht der fünfstellige Meilenzähler bei 7.539 (12.133 Kilometer). Ob es in Wahrheit 107.539 (173.067 Kilometer) oder 207.539 Meilen (334.002 Kilometer) sind, spielt keine große Rolle – eine erneute Motorrevision wird nach der langen Standzeit wahrscheinlich ohnehin nötig sein. Die blaue Steuermarke im linken unteren Eck der Windschutzscheibe ist am 31. September 1977 abgelaufen.
Versteigert für 69.750 Pfund
Foto: Silverstone Auctions
Der Motor scheint etwas staubig, aber komplett zu sein.
Laut Silverstone Auctions ist der Porsche komplett. Das scheint auf den ersten Blick auch zu stimmen; allerdings fehlen die Radkappen. Die waren beim C wegen der serienmäßigen Scheibenbremsen schlichter gestaltet. Ansonsten scheinen sogar Bordwerkzeug, Starterbatterie und ein alter Kanister Shell-Öl ebenso zum Auto zu gehören wie eine alte britische Straßenkarte. Selbst leere Gitanes-Zigarettenschachteln und eine leere Chipstüte scheint jemand aufgehoben zu haben. Welchen Bezug zum Auto sie haben, ist unklar. Versteigert wurde der 356 für 69.750 britische Pfund. Der Preis von umgerechnet etwa 81.700 Euro entspricht dem, was ein 356 1600 SC in gepflegtem Zustand wert wäre – wovon das versteigerte Auto ein Stück weit entfernt ist.