Peugeot 205 GTI ab 4.800 €
Der echteste GTI kommt von Peugeot
Der Peugeot 205 GTI setzte mit 104 PS zum Sprung nach vorne an - um den Golf GTI zu überholen. Auf Landstraßen gelingt es dem 866 kg-Floh. So ein leichtsinniges, unbeschwertes Auto gab es nie wieder.
09.02.2015
Sebastian Renz
Foto: Hans-Dieter Seufert
24 Bilder
1/24
Der VW Golf GTI war schon 8 Jahre auf dem Markt, da schickte sich Peugeot an, mit einem noch viel steileren Auto den Platzhirschen zu ärgern.
Foto: Hans-Dieter Seufert
2/24
Der Peugeot 205 GTI wiegt zwar rund 50 kg mehr und hat nominell 6 PS weniger - doch die Fahrleistungen sind zum Teil besser.
Foto: Peugeot
3/24
Der Peugeot 205 GTI sprintet in seiner Ur-Version mit 1,6-Liter-Vierzylinder in 8,6 s auf Tempo 100 (Golf GTI: 9,2 s) und erreicht 193 km/h in der Spitze - auch da bleibt der Golf GTI mit 182 km/h etwas zurück.
Foto: Hans-Dieter Seufert
4/24
Der kleine Vierzylinder des Peugeot 205 GTI ist ein Ausbund an Drehfreude und Sportlichkeit.
Foto: Peugeot
5/24
Er lässt den kleinen Franzosen um die Ecken wetzen, beschleunigt ihn beeindruckend und macht mit seiner Drehfreude ungemein Spaß. In anderen Ländern leistete der 1,6-Liter bis zu 115 PS.
Foto: Hans-Dieter Seufert
6/24
1986 brachte Peugeot neben dem 104 PS starken 1,6-Liter einen 1,9-Liter mit zunächst 105 PS, dessen Leistung bis auf 120 PS stieg.
Foto: Peugeot
7/24
Das Cockpit des Peugeot 205 veränderte sich im Lauf der Bauzeit von 1983 bis 1998 etwas.
Foto: Rossen Gargolov
8/24
Recht sachlich informiert das kombiinstrument mit Öldruckanzeige, Tankuhr, Tacho und Drehzahlmesser sowie Wasser- und Öltemperaturanzeige.
Foto: Hans-Dieter Seufert
9/24
So schön könnten Peugeots heute noch aussehen, meinten die Franzosen nicht, auf Pininfarina verzichten zu können.
Foto: Hans-Dieter Seufert
10/24
Im Frühjahr 1986 kam das Peugeot 205 Cabrio. Die Topversion mit dem GTI-Motor heißt CTI.
Foto: Peugeot
11/24
Der Kleinwagen mit 3,70 m Außenlänge bot vergleichsweise viel Platz im Innenraum.
Foto: Peugeot
12/24
Für Peugeot war der 205 ein riesiger Erfolg: Es gab 3- und 5-türige Limousine, Cabrio sowie 2 Lieferwagen-Versionen.
Foto: Peugeot
13/24
Insgesamt liefen in der gesamten Bauzeit rund 5,3 Millionen Exemplare des Peugeot 205 vom Band.
Foto: Peugeot
14/24
In Sachen Crashsicherheit ist der Peugeot 205 allerdings deutlich verbesserungswürdig.
Foto: Peugeot
15/24
Neben dem Peugeot 205 GTI gab es für Rallyewettbewerbe den zwar ähnlich aussehenden, doch grundverschiedenen 205 Turbo 16.
Foto: Peugeot
16/24
Der Turbo 16 war für die Gruppe B entwickelt worden und wurde bei Talbot gefertigt.
Foto: Peugeot
17/24
Der Fahrer sitzt in einem Wagen mit Gitterrohrrahmen und Allradantrieb - und vor dem Motor, denn der Turbo 16 ist ein Mittelmotorsportwagen.
Foto: Peugeot
18/24
Der aufgeladene 1,8-Liter-Vierzylinder der Straßenversion des Peugeot 205 Turbo 16 leistet 200 PS.
Foto: Peugeot
19/24
Rund 209 km/h und ein Sprint in 6 s auf Tempo 100 sind damit möglich.
Foto: Peugeot
20/24
Der Vierzylinder saugt die Luft durch eine große Hutze an.
Foto: Peugeot
21/24
Die Serienkarosserie wurde bei Heuliex deutlich bearbeitet. Die Rallyeversionen leisten bis deutlich über 500 PS.
Foto: Peugeot
22/24
Die Popversion des GTI mit 130 PS beschleunigt den Kleinwagen auf bis zu 208 km/h.
Foto: Peugeot
23/24
Nur rund 7,6 s vergehen, bis Landstraßentempo erreicht ist.
Foto: Peugeot
24/24
Frühes Cockpit: Schieberegler für Heizung und Lüftung sowie einfache Schalter im Armaturenbrett.
Foto: Peugeot
Heute erschaudern wir mitunter in Erinnerung dessen, was wir früher veranstalteten - wir haben uns auf dem Tandem ohne Bremsen den Berg runtergeschmissen, sind mit dem Skateboard von der Garage gehüpft und mit Franks frisiertem Mofa über die Felder gepflügt, alles ohne Helm, aber mit kühnem Mut. Und hätte uns einer mit 18 den Peugeot 205 GTI vor die Tür gestellt, wir wären mit ihm losgesaust.
Ab 1988 gab's den 205 GTI mit 120 PS
Um dem Zauber des Peugeot 205 GTI zu verfallen, hilft es, einmal jung gewesen zu sein und geglaubt zu haben, dass einem nie etwas passieren kann. Einen wahreren Nachfolger des wilden Golf I GTI hat es nie gegeben. Während der VW in zweiter Generation vermoppelte, dreht der 205 selbst mit 104 PS dermaßen auf. Ab 1988 gab es den GTI mit 120 PS starkem 1,9-Liter, der ihn schneller, aber nicht besser machte.
Denn Tempo hat bei ihm nichts mit Geschwindigkeit zu tun, heute beschleunigt selbst ein VW Bus schneller. Aber jetzt steht der Peugeot 205 GTI unten am Berg, prustet in einem etwas holprigen Leerlauf. Ein paar Kurven, dann haben sich Wasser und Öl gewärmt. Gas. Ein Ruck, der kurzhubige Alu-Vierzylinder stürzt die Drehzahltausender hoch, das Getriebe perlt durch die fünf Gänge. Vor Kurven müssen andere bremsen, den leichten 205 GTI verzögert die Steigung. Dann mit der schwergängig-präzisen Lenkung rein in die Kurve, tapfer am Gas bleiben, so grippt sich der GTI mit der Front um die Kurve, das Heck hechtet hinterher. Wer lupft, kreiselt.
Crashsicher wie eine Packung Würfelzucker
Die letzte Kehre, dann ist der Peugeot 205 GTI auf dem Gipfel. Ein Auto wie ihn, leicht und crashsicher wie eine Packung Würfelzucker, drehgierig und ungezähmt, leichtsinnig und unbeschwert, wird es nie mehr geben. Aus Angst vor unserem eigenen Mut.
Die sportlichen Qualitäten des Peugeot 205 GTI sind mittlerweile wohlbekannt. Manche verlangen sogar, dass es ihn auf Rezept gegen die übergewichtigen Autos geben müsste, die heute auf den Straßen unterwegs sind. Als Medizin gibt es den 205 GTI zwar nicht, doch ab 600 Euro kann man stark gebrauchte Zustand 4-Exemplare bekommen. Richtig gute Zweier gibt es ab etwa 4.800 Euro (Peugeot 205 GTI 1.9); für den 1,6-Liter mit 104 PS sind rund 500 Euro weniger fällig (Quelle für Marktpreise: classic analytics, Stand 02/2015).