So bereiten sie ihren Klassiker auf den Winter vor
Mit dem Oldtimer im Winter fahren
Schon wenn die Temperaturen fallen, machen umsichtige Besitzer ihren Klassiker fit für den Wintereinsatz – und warten nicht auf den ersten Schnee. Wir sagen Ihnen, wie einfach es ist, die fällige Vorbereitung auf Frost, Schnee und Eis selbst zu erledigen.
02.11.2019 Kai KlauderManche Oldtimerfahrer mögen sich gar nicht vorstellen, mit ihrem automobilen Schätzchen im Winter unterwegs zu sein – für andere kann es dagegen kaum Schöneres geben. Klar, Salz und aufgewirbelter Splitt sind nicht gerade eine Schönheitskur für Lack und Blech. Doch wer mit seinem Auto schon mal frische Spuren in den gerade gefallenen, unberührten Puderschnee gelegt hat oder auf einer geschlossenen Schneedecke durch eine Kurve gedriftet ist, wird dieses wunderbare Gefühl nicht mehr vergessen – und sehnt sich vermutlich schon seit Monaten nach einer Wiederholung.
Wachs und eine Wagenwäsche gegen Rost
Wie so oft bei unserem Hobby gilt auch beim Wintereinsatz: Gute Vorbereitung vermeidet Folgeschäden. Das gilt natürlich in erster Linie fürs Blech. Zum einen wollen wir Rostbildung, zum anderen Kaltverformung vermeiden. Gegen das aggressive Salz helfen eine dicke Wachsschicht am Unterboden und eine Dose Korrosionsschutz im Schweller, um die Schutzschicht aufzufrischen. Zudem wird nach dem wilden Spiel im Schnee in der Waschstraße das Salzwasser abgewaschen.
Reifen, so hart wie Holz
Gegen Kaltverformung helfen gute Winterreifen. Hier kommt eine Besonderheit unserer Klassiker zum Tragen. Oft haben die Reifen aufgrund geringer Fahrleistung noch reichlich Profiltiefe, sind jedoch hoffnungslos überaltert. Was im Sommer nicht sofort auffällt, kann im Winter fatale Folgen haben: Die Weichmacher der Pneus sind ausdiffundiert, das Gummi bekommt eine holzähnliche Konsistenz und verliert seine Haftkraft – aber kaum noch Material. Daher sollten Winterreifen nicht älter als fünf Jahre sein.
Können Sie Schneeketten aufziehen?
Falls selbst frische Winterreifen nicht mehr genügend Haftung aufbauen, müssen Hilfsmittel ran: Die gute alte Schneekette hält ihre modernen Alternativen wie textile Schneesocken in Sachen Traktion immer noch auf Abstand. Das Anlegen der Ketten sollte allerdings auch beherrscht werden. Fahrer von Vorkriegs-Oldies wickeln zeitgenössisch-korrekt Seile um die Reifen.
Starterbatterie? Check!
Kommen wir zur Technik. Die (meist wartungsfreie) Starterbatterie sollte selbstverständlich überprüft werden. Bringt sie noch ihre alte Leistung? Intelligente Ladegeräte analysieren den Batteriezustand, die Anschaffung lohnt sich, da sie meist auch eine Ladeerhaltung bieten. Selten anzutreffen sind heutzutage Batterien, bei denen der Säurestand gecheckt werden muss. Ebenfalls zu kontrollieren ist der Frostschutz von Kühlwasser und Scheibenwaschwasser; einfache Frostschutzprüfer kosten etwa zwischen 10 und 20 Euro. Nicht zu vergessen: gute Scheibenwischer.
Spätestens wenn die Temperatur dauerhaft unter null fällt, sollten Sie Gummidichtungen an Türen und Hauben pflegen. Im Autozubehör gibt es Stifte mit Schaumstoff-Applikatoren, ein Fläschchen Glycerin aus der Apotheke und ein Lappen tun es auch. Und bitte für den Notfall vorsorgen: Warme Decken, heißer Tee und festes Schuhwerk sollten im Auto liegen, wenn es zum Tollen im Schnee geht. Viel Spaß dabei!