Oldtimerpreise laut DOX 2025 weiter gestiegen
Diese Klassiker wurden teurer - und diese nicht
Die Preise für Oldtimer sind leicht gestiegen, das hat eine Auswertung des Deutschen Oldtimer Index (DOX) ergeben. Zehn Modelle haben besonders stark zugelegt, einige haben jedoch auch verloren. Besonders interessant ist jedoch die Tendenz über längere Zeiträume.
09.04.2025 Andreas Of-Allinger
Die Preise für Oldtimer in Deutschland sind im Jahr 2024 leicht gestiegen. Laut dem Deutschen Oldtimer-Index (DOX) des Verbands der Automobilindustrie (VDA) beträgt der Zuwachs 1,85 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit liegt die Entwicklung erneut unterhalb der Inflationsrate. Zum 25-jährigen Bestehen des Index liefert der VDA zudem eine Rückschau auf drei Zeiträume – und zeigt, welche Modelle am stärksten gewonnen oder verloren haben.
Oldtimer-Rendite: 5,6% pro Jahr
Zum Stichtag 1. Januar 2025 erreichte der Deutsche Oldtimer-Index einen Punktestand von 2.985. Im Vergleich zum Vorjahr ergibt sich damit ein moderater Anstieg von 1,85 Prozent. Die Werte ermittelt Classic-Analytics auf Basis einer repräsentativen Auswahl von 88 Fahrzeugen, regelmäßig ergänzt um neue Modelle, die älter als 30 Jahre sind. Extrem seltene oder besonders historisch geprägte Fahrzeuge werden im DOX nicht berücksichtigt.
Seit seiner Einführung im Jahr 1999 – damals mit einem Basiswert von 1.000 Punkten – hat sich der DOX um insgesamt 198 Prozent erhöht. Die durchschnittliche jährliche Wertsteigerung beträgt 5,6 Prozent. Zum Jubiläum wurden erstmals drei Zeiträume separat ausgewertet: das Jahr 2024, die vergangenen fünf Jahre und der Gesamtzeitraum von 1999 bis 2024.
Matra Bagheera legt um 98,6 Prozent zu
Auffällig im Jahr 2024: Unter den zehn stärksten Gewinnern befinden sich sechs Fahrzeuge ausländischer Hersteller. Die Gründe hierfür liegen in der bereits hohen Stabilität deutscher Klassiker und der wachsenden Nachfrage nach attraktiven Alternativen aus dem Ausland.
Angeführt wird das Ranking vom Matra Bagheera aus Frankreich, dessen Wert sich mit einem Plus von 98,6 Prozent nahezu verdoppelt hat. Es folgen der Ford Taunus 20 M (plus 23,8 Prozent), der Renault R4 5TL (plus 12 Prozent) sowie der Opel Rekord C 1700 und der Ford Capri I 2000 GT mit jeweils gut 11 Prozent Zuwachs. Der Toyota MR-2, der VW Kübel W181 und der Buick Riviera erzielten ebenfalls große Wertgewinne.
Auf der Verliererseite steht der BMW 2002 mit einem Rückgang von 9,1 Prozent. Auch der VW Käfer 1303, die "Neue Klasse" von BMW sowie der VW-Porsche 914 und der Porsche 356 mussten Einbußen hinnehmen. Fahrzeuge britischer oder US-amerikanischer Herkunft waren tendenziell weniger stark betroffen.
Plus 21,7 Prozent seit Corona
Im Zeitraum von 2019 bis 2024 legte der DOX insgesamt um 21,7 Prozent zu. Dieser Wert liegt in etwa auf Höhe der allgemeinen Inflation. Besonders deutlich entwickelten sich einzelne Modelle: Der Ford Capri 2000 GT verbesserte sich um 122,2 Prozent, dicht gefolgt vom Matra Bagheera, dem VW K70 L und dem Passat I LS, die jeweils rund 90 Prozent zulegten.
Zu den weiteren Top-Performern zählen der VW 412 L, der Trabant P 601 und der Mercedes W123 300 D. Auch der Opel Rekord C und der Toyota MR-2 konnten überdurchschnittlich profitieren.
Am unteren Ende der Skala: der Porsche 356 1600 C Coupé und der BMW 3,0 CSI mit einem Minus von jeweils 11,1 Prozent. Weitere Verlierer sind der Austin Healey 3000 MK III, der Jaguar XJ 6 4.2 und der Fiat 500 F. Die Verluste in diesem Zeitraum bewegten sich allerdings in moderatem Rahmen.
Plus 198 Prozent seit 1999 – mit klaren Gewinnern
Über die gesamte Laufzeit des Index – von 1999 bis 2024 – ergibt sich ein durchschnittlicher jährlicher Wertzuwachs von 5,6 Prozent. Die zehn Spitzenreiter legten im Mittel um 8,2 Prozent jährlich zu, während die schwächsten Fahrzeuge immerhin noch eine jährliche Steigerung von 2,1 Prozent verzeichneten.
Die höchsten Wertzuwächse erzielten der BMW 3er E21 320/6 mit 691 Prozent, der Mercedes 300 SL Flügeltürer (W198) mit 689,5 Prozent und der VW Bus T2 mit 687,5 Prozent. Auch der Käfer 1300, der Ford Escort 1100 S und der Citroën 2CV gehören zu den großen Gewinnern.
Die Schlusslichter im 25-Jahres-Vergleich zeigen dagegen eine eher verhaltene Entwicklung. Der Rolls-Royce Silver Shadow I kommt auf 51,7 Prozent Zuwachs, dicht gefolgt von offenen Klassikern wie dem Austin-Healey 3000, dem Ford Thunderbird oder dem Fiat 124 Spider.