Rundgang Retro Classics 2019
Warum nicht ein BMW 635 CSI für 23.500 Euro?
Die Retro Classics findet zwar in Stuttgart statt, doch neben Mercedes- und Porsche-Klassikern gibt es ein buntes Beiprogramm. Wir haben es angesehen.
07.03.2019
Andreas Of-Allinger
Foto: A. Of
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Marktrundgang über die Retro Classics 2019. Nicht nur in Halle 6 und auf dem Freigelände gibt es Klassiker zu kaufen, auch auf der Galerie in Halle 1 stehen Old- und Youngtimer zum Verkauf.
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Draußen steht zum Beispiel dieser BMW 635 CSI, der mit originalem Motor und Getriebe 177.717 Kilometer gelaufen ist und 23.500 Euro kosten soll.
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Ein Mercedes G gilt gemeinhin als teures Vergnügen. Dieses 280 GE Cabrio wurde 1985 ausgeliefert, hat 117.800 km und eine Restaurierung hinter sich. Kosten soll der offene Geländewagen mit 150-PS-Reihensechszylinder 52.900 Euro.
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In Halle 6 steht ein Toyota Landcruiser für etwa die Hälfte: Der FJ 40 hat ebenfalls einen Reihensechszylinder-Benziner, allerdings mit 3,9 Litern Hubraum und 125 PS. Mit Winde und zwei Differenzialsperren dürfte sich dem 1973 gebauten Zweitürer wenig in den Weg stellen.
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Bevor Sie uns vorwerfen, der Fotograf hätte einen Hang zu Allradautos: Der VW 181 im gewagten Orange steht bei demselben Händler wie der Toyota. Der Vierzylinder-Boxer im Heck hat 1600 Kubik, kosten soll das Auto 16.000 Euro.
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"Einer der Besten" hat jemand auf den Karton geschrieben. Ein Preis steht nicht an diesem Opel Rekord P2 Caravan, der 1960 erstmals zugelassen wurde und seither 24.800 Kilometer gelaufen ist.
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Auch dieser Käfer ist von 1960, 19.600 Euro soll er kosten. Es ist ein VW 1200 Export, wie an den Stoßstangen zu erkennen ist.
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Der drei Jahre jüngere Käfer daneben ist ebenfalls eine Exportversion und soll 16.900 Euro kosten. Der 1200er-Boxer im Heck leistet 34 PS.
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Für diesen MG B GT aus Italien ruft der Verkäufer 15.800 Euro auf, was ein fairer Preis wäre für ein Zustand-2-Auto.
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Moderate 29.500 Euro soll dieser Range Rover kosten. Classic-Analytics nennt 27.500 Euro für einen Range Rover im Zustand drei. Der Dreitürer mit einen 3,5-Liter-V8 unter der Haube ist laut Verkaufsschild "totally restaured".
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Wenn es kein Mini sein soll, kommt vielleicht dieser Riley Elf Mk III in Frage.
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Die sympathisch-skurrile Limousine mit angehängtem Kofferraum ist von 1968 und soll 11.500 Euro kosten.
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Für die 9.900 Euro, die der Verkäufer für dieses Fiat 128 Coupé will, sollte das Auto in einem guten 2er-Zustand sein. Die Sitze jedenfalls haben ein sehr hübsches Streifendesign und gut erhalten sieht das Auto allemal aus.
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Lustiger Fast-Oldtimer zu einem sehr ernsthaften Preis: 16.500 Euro soll dieser Suzuki Samurai kosten, der 1990 erstmals zugelassen wurde und seither in erster Hand 44.348 Kilometer als Zweitfahrzeug in Italien fuhr.
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Ein Vorteil des Porsche 928 besteht darin, dass er nicht so teuer wie ein 911 ist. Dieser S4 Automatik aus zweiter Hand soll 31.900 Euro kosten. Ein Reiz dieses Autos besteht definitiv in der Farbe.
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Cooler Brite: Reliant Scimitar (orientialischer Säbel) mit Essex-3-Liter-V6 von Ford und 160 PS von 1978 für 27.900 Euro.
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Oft gab es die Charleston-Ente nicht in gelb-schwarz, sie wurde nur von Juli 1982 bis Juli 1983 gebaut. Diese hier soll allerdings von 1984 sein und 15.900 Euro kosten. Das wäre für einen Citroen 2CV selbst für Zustand 1 teuer.
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Beinahe überstrahlt das Ikonengold-Metallic des SL dahinter diesen 300 SEL 6.3. Der Mercedes mit dem 600er-V8 M100 soll 49.000 Euro kosten.
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Der Stoßfänger dieses Fiat 124 Coupé hat sich offenbar einen Stoß eingefangen. Für 11.900 sollte der Rest des 1972 gebauten Coupés in gutem Zustand sein.
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Dieser BMW 520i Touring E34 von 1993 reizt mit 69.900 Kilometern, Calypsorot Metallic, Doppelschiebe-Hebedach und schwarzer Lederausstattung. Für 9.450 Euro sind Inspektion und HU neu.
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Dieses BMW E36 328i Cabrio von 1995 soll einem kroatischen Fußballspieler gehört haben. Wer das war, steht allerdings ebenso wenig auf dem Schild wie der Preis.
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Auch zum Preis dieses ebenfalls in Kroatien zugelassenen BMW Z3 M Coupé macht der Verkäufer keine Angaben. Für ein Auto, das aus Japan kommt, ist die Laufleistung von 169.000 Kilometern recht hoch.
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Citroën D Super in sehr reizvollem Grünmetallic für 18.950 Euro. Die DS habe lange trocken gestanden und sei nun mit einer umfangreichen Wartung wieder fahrbereit gemacht worden, erklärt der Verkäufer auf dem Schild hinter der Scheibe.
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Eine attraktive Alternative zu einem Mercedes SL oder SLK wäre dieser Ford Skyliner Fairlane 500. Warum? Er hat ein Retractable Roof, das am Stück im Kofferraum verschwindet. 48.900 Euro soll der Ami mit 300-PS-V8 kosten.
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Der Lack dieses schönen Saab 96 wirkt nicht an allen Stellen überzeugend. Der Schwede mit 38 PS starkem 3-Zylinder-Zweitakter und 3-Gang-Getriebe mit Freilauf ist von 1960 und soll 17.900 Euro kosten.
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Sie wollen keinen Mini, sondern lieber etwas Italienisches? Wie wäre es mit diesem Innocenti Cooper von 1985? Der 1300er-Vierzylinder hat 64 PS und 36.500 km runter. Kosten soll der Kleinwagen 12.900 Euro.
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Draußen zwischen den Hallen steht ein schwarzer Porsche 944 Turbo, der mit 250 PS eine günstige und gute Alternative zu einem 911 wäre. Mit 29.500 Euro ist der Preis allerdings gar nicht mal so günstig.
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Angela Merkel fuhr mal genau so einen Golf. Dieser hier hat als zweitüriger CL ganz wenig Ausstattung und mit 20.138 auch nicht viel erlebt, aber eine ganze Menge Charme. Außerdem: Wer saß nicht irgendwann mal in einem Golf 2? Soll 7.500 Euro kosten.
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Ein Unimog ist für vieles gut und dieses Exemplar scheint nach umfangreichen Arbeiten auch in richtig gutem Zustand zu sein. Jetzt bräuchte man für den Besitz eines solchen Universal-Motor-Geräts nur noch 39.900 Euro und einen vernünftigen Grund.
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Für fast das gleiche Geld (39.780 Euro) gäbe es auch eine VW T2a Pritsche. Der Bulli ist 77.000 Kilometer gelaufen und laut Verkäufer in gutem und originalem Zustand.
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Dieser Alfa Romeo Spider 2000 von 1977 soll 88.000 Kilometer gelaufen sein und 22.900 Euro kosten.
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Dieser VW T3 Westfalia Club Joker hat einen Turbodiesel im Heck und potenziell das H auf dem Kennzeichen. Damit darf der Club Joker auch in die Stadt. Kosten soll der Wohnmobil-Klassiker 23.800 Euro.
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Erinnern Sie sich an den VW 181 vom Anfang der Galerie? So etwas ähnlich Luftiges gab es auch von Citroën, allerdings mit Front- statt Heckantrieb und einer Karosserie aus Kunststoff statt Blech. Der Méhari soll 18.800 Euro kosten.
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Dieser BMW 1502 ist in einer Farbe mit dem schönen Namen Golf lackiert, hat mit 88.000 Kilometern eine geringe Laufleistung. Der Preis liegt mit 16.900 Euro zwischen den Classic-Analytics-Notierungen für die Noten eins und zwei.
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Alfa Romeo GTV6 2.5 von 1981 in reizvoller Farbkombination. Der Arese-V6 leistet 158 PS. Ein Teil davon geht für die seltene Klimaanlage drauf. Die Preisvorstellung von 23.900 Euro geht rund 5.000 Euro über den Classic-Analytics-Preis für Zustand zwei hinaus.
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Dieser VW-Porsche 914-6 in Blutorange wäre eine schöne Möglichkeit, den 50. Geburtstag der Baureihe zu begehen. Zwischen den Achsen wohnt ein Sechszylinder-Boxer mit 110 PS, der Preis ist mit 86.900 Euro angegeben.
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Dieser Autobianchi Bianchina 500 Furgoncino transportiert jede Menge Sechziger-Jahre-Flair. Kosten soll der 1960 gebaute Transporter 19.500 Euro.
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So wechselhaft wie das Wetter am ersten Tag der Retro Classics ist auch der Eindruck von den Autos, die auf dem Freigelände und in den Hallen zum Verkauf stehen: Draußen auf der Piazza vor dem Eingang Ost stehen morgens noch eher wenige Auto sehr unterschiedlicher Qualität. Ein Mercedes 280 GE Cabrio in offensichtlich gutem Zustand soll stramme 52.900 Euro kosten – ein erster Hinweis auf das Preisniveau? Zum Glück nicht, denn in Halle 6 soll ein 250 GD 20.000 Euro kosten. Auf der Piazza steht für 17.000 Euro ein /8-Coupé, das mit Rost am Schiebedachrahmen auffällig wird; die versprochene Neulackierung wird da nicht reichen. Ein Mercedes S123 300 TD Turbodiesel soll ebenfalls 17.000 Euro kosten, der Zustand ist mit „bespielt“ gut beschrieben.
Nicht nur Mercedes und Porsche in Stuttgart
Bevor der falsche Eindruck entsteht: So richtig mercedeslastig ist das Angebot nicht. Zwar gibt es ein ordentliches Angebot der beiden heimischen Marken Mercedes und Porsche, doch nicht nur in der italienischen Halle sorgen diverse Marken für Vielfalt. Ein Rundgang auf der Galerie in Halle 1 ergibt einen guten Überblick über das Angebot: ein Alfa Spider in rot, ein grauer Alfa GTV6, ein golfgelber BMW 1502 und eine VW Pritsche zwischen Porsche 911 und Mercedes SL in diversen Farben, Motorisierungen und Preislagen. Ein blutoranger Porsche 914-6 lockt als Elfer-Alternative. Auf der anderen Seite der Halle stehen zwei Mercedes 190 zum Verkauf. Der eine ein klassischer Buchhalter in weiß, der andere ein rauchsilberner 2.5-16. Immer wieder steht ein Mercedes SLK dazwischen, der Klappdach-Roadster scheint sich in der Klassiker-Szene zu etablieren. Spätestens in der Händler-Halle 6 sollte fast jeder etwas finden: Da stehen ein Lieferwagen von Autobianchi, ein Volvo 1800 ES Coupé und diverse Range Rover neben Citroën 2CV, einem Polizei-Alfa und – natürlich – Mercedes und Porsche. Auffällig ist ein BMW 520i Touring, der mit geringer Laufleistung und guter Ausstattung weniger als 10.000 Euro kosten soll. Man kann durchaus etwas Bezahlbares finden auf der Retro Classics.