44. Oldtimer-Grand-Prix 2016 Nürburgring
Klassiker in spektakulärer Renn-Action
Bei bestem Sommerwetter ging am Wochenende der 44. AvD-Oldtimer-Grand-Prix über die Bühne. Mehr als 51.000 Zuschauer pilgerten zum Nürburgring und erlebten 20 spannende Rennläufe von Vorkriegs-Boliden bis hin zu Formel 1 der 80er-Jahre.
15.08.2016
Hans-Jörg Götzl
Foto: Arturo Rivas
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Lass' fliegen: Nicht jeder Porsche 911 wird so engagiert gefahren wie dieser hier.
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Rar und stark: Audi 200 Quattro Trans Am.
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Held der jüngeren Vergangenheit: Eine DTM-C-Klasse aus dem vorigen Jahrzehnt ist ebenso dabei...
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...wie der Zakspeed-Escort.
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Eleganter Tourenwagen: BMW 635 CSI.
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Am Sonntag waren DTM-Fans früh wach: Das Tourenwagen-Revival startete um 08:15 Uhr, unter anderem war der Mercedes 190 E dabei.
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Auch die Opel Omega gehören unbedingt zu einem anständigen Tourenwagen-Revival.
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Ford Sierra kämpften damals mit.
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Der BMW M3 E30 ist ein Held von damals.
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Grün-orange Konkurrenzsituation: Jaguar XJS und Porsche 911.
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Goldener BMW 320 Tourenwagen.
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Opel schickte eine Abordnung seiner Renn- und Rallye-Helden von früher. Zum Beispiel diesen Ascona 400.
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Gern genommene Basis: Opel Commodore, hier von Steinmetz.
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Berühmter Werkswagen: Die "Schwarze Witwe".
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Berühmter Fahrer: Walter Röhrl wurde mit einem solchen Opel Ascona A Rallye-Europameister und gewann 1975 den WM-Lauf in Griechenland.
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Jochen Winkelhock fuhr während des Oldtimer Grand Prix diesen "Cliff-Calibra".
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Schon so lange her? Manuel Reuter gewann 1996 mit dem "Cliff-Calibra" die ITC.
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Gar nicht so lange her: Jean Alesi fuhr 2005 in der DTM Mercedes C-Klasse. Den Titel gewinnt in der Saison 2005 sein Teamkollege Gary Paffett.
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Ohne den Oldtimer-Grand-Prix wären sich Kurt Thiims Rover Vitesse und Jean Alesis DTM-Mercedes wohl nie begegnet.
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Das gleiche gilt vermutlich für den Trans Am-Audi und den Pocar-M1.
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Noch ein Paar aus der Reihe: Man trifft sich beim OGP: Ford Capri und Porsche 935.
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Klassischer Held: BMW 320.
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DTM-Teamchef ohne Fortune: Peter Mücke fiel mit dem perfekt restaurierten Meisterauto von Klaus Ludwig aus der Deutschen Rennsport-Meisterschaft 1980 zwei Mal in Führung liegend aus.
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Nicht nur wegen des Starts - zu Fuß zu den Rennwagen - fühlte sich der OGP ein bisschen an wie Le Mans.
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Als aktuelles Auto war der Arrows A4 von 1982 im hinteren Formel-1-Feld unterwegs, in der historischen Formel 1 ist er ein Sieganwärter.
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Im Tyrrell 010 musste sich Vorjahressieger Loic Deman diesmal auf dem Nürburgring mit zwei zweiten Plätzen zufrieden geben.
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Der Doppelsieger Nick Padmore folgt den Spuren des Argentiniers Carlos Reutemann. Er wurde mit dem Williams FW07C 1981 Vize-Weltmeister.
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Mit diesem Tyrrell 010 bestritt der Italiener Michaele Alboreto 1981 sein Formel-1-Debüt in Imola beim Großen Preis von San Marino.
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Hundeknochen-Escort vor klassischer Tourenwagen-Meute aus Alfas, BMWs und dem ein oder anderen Ford Mustang.
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Die Fahrervereinigung Slowly Sideways hatte im vergangenen jahr schon Autos im Motor Klassik-Zelt ausgestellt.
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Diesmal gingen die Rallyeautos aus drei Jahrzehnten auch auf die Strecke. Hier ein Ford RS2000.
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Porsche 911 und Heckflosse - jeweils im Rallye-Trimm.
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Mercedes 280 CE in Schräglage.
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Die Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings ist sicher eine ungewohnte Kulisse für einen Audi S1.
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Der Renault 5 Turbo hingegen fuhr auch Rundstrecke.
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Ein Saab 96 fühlt sich nicht nur auf Schotter wohl.
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Der Fahrer eines Mercedes SLC gab sich Mühe, möglichst viel der Strecke durch die Seitenscheibe zu sehen.
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Nicht alle historischen Rennwagen erreichen das Ziel: Dieser Lotus 22 aus dem Formel-Junior-Rennen kann nicht mehr mit eigener Kraft zurück ins Fahrerlager.
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Le Mans-Sieger beim Abendrennen: Jochen Mass startet mit einem "Flügeltürer" beim Einstunden-Rennen für Sportwagen und GT bis 1961.
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OGP-Romantik im Sonnenuntergang: Porsche 718 RSK startet beim Einstunden-Rennen am Samstagabend.
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Legendäre Einzelstück: Ferrari 250 GT SWB "Breadvan" oder "Camionette" mit der markanten Sonderkarosserie von Piero Drogo für die Scuderia Serenissima, eingesetzt beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1962.
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Auf Wiedersehen. Bis zum OGP 2017.
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Normalerweise zeigt die Außentemperatur-Anzeige im Auto spätestens ab der Abfahrt von der Autobahn zum Nürburgring mit jedem Meter fallende Werte, die Wolken nehmen zu, und spätestens bei der Einfahrt ins alte Fahrerlager beginnt es zu tröpfeln – tausendmal erlebt, man gewöhnt sich dran. Ausgerechnet im verregneten Sommer 2016 aber zeigte sich das Eifelwetter an der Traditions-Rennstrecke von seiner besten Seite: strahlender Sonnenschein, blitzblauer Himmel und angenehme 25 Grad im Schatten.
Mehr als 51.000 Zuschauer
Ob es nun am ungewöhnlich guten Wetter lag, sei dahingestellt, jedenfalls bildeten sich am Samstag- und Sonntagmorgen lange Schlangen vor den Kassenhäuschen. Insgesamt fanden sich gut 51.000 Zuschauer ein, viele davon reisten übrigens mit klassischem Material an. Sie wurden nicht enttäuscht, denn in den 20 Renn- und Demoläufen sorgten die Fahrer von rund 450 historischen Renn- und Sportwagen aller Baujahre für geballte Action auf dem Grand-Prix-Kurs.
Höhepunkte Formel 1, DRM-Revival und Nachtrennen
Zu den Höhepunkten zählten in jedem Fall die beiden Läufe der historischen Formel-1-Meisterschaft, die beide von dem Briten Nick Padmore auf einem 1981er Williams FW07/C gewonnen wurden, übrigens mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 157 km/h. Das Revival Deutsche Rennsport-Meisterschaft wurde am Samstag von Ralf Kelleners auf einem 1975er De Tomaso Pantera dominiert, den Lauf am Sontag entschied der Belgier P.A.Thibault in einem Porsche 935 K3 für sich.
Für Herzrasen sorgte dabei unfreiwillig am Samstag eine Chevrolet Corvette, die nach dem schnellen Hatzenbach-Bogen ausrollte und ausgerechnet am Einlenkpunkt der Veedol-Schikane zum Stehen kam. Auch das Nachtrennen für Rennsportwagen und GT bis 1960/61 wurde am Ende durch geschwenkte gelbe Flaggen bestimmt und sogar kurz vor Schluss abgebrochen, weil ein kleiner Lola am Ausgang der Boxengasse am Streckenrand stand. Der magischen Atmosphäre tat dies keinen Abbruch, es fühlte sich wieder an wie in Le Mans. Wer schließlich am Ende ganz oben auf dem Treppchen steht, gerät da beinahe zur Nebensache – in diesem Jahr war es der Brite Mark Lewis in einem donnernden 1959er Lister-Chevrolet.
Demo- und Gleichmäßigkeitsläufe
Nicht zu übersehen ist der Trend zu immer mehr Demo- und Gleichmäßigkeitsläufen. Ganz neu in diesem Jahr waren die Rallye-Autos von Slowly Sideways, die bereits im vergangenen Jahr im Motor Klassik-Zelt eine Sonderausstellung hatten und in diesem Jahr zusätzlich zur Ausstellung auch über die Grand Prix-Piste eilten; insbesondere ein Mercedes SLC-Fahrer gab sich dabei alle Mühe, die Strecke nur über das Seitenfenster zu betrachten. Applaus gebührt auch dem Allgemeinen Schnauferl Club, dem es gelang, nicht weniger als sechs Kompressor-Mercedes zum Ring zu bringen; insgesamt gingen bei der ASC-Trophy und der Vintage Sports Car Trophy rund 50 Vorkriegs-Renner an den Start. Fast drei Mal so viele Autos, nämlich 150, waren es schließlich beim Motor Klassik-Leserlauf, der wie gewohnt am Samstag über die Grand Prix-Strecke und am Sonntag über die Nordschleife rollte.
Generationenwechsel im Gange
Dazu fällt auf, dass im Moment ein Generationenwechsel stattfindet: Manche ältere Rennfahrer haben den Helm an den Nagel gehängt und ihre Rennwagen an die jüngere Generation weitergereicht. Mit der historischen Formel 3 und DTM sind zudem auch jüngere Rennautos am Start – und so mancher Protagonist, der jahrelang in einem Rennwagen der 30er- oder 50er-Jahre zu sehen war, klemmt sich plötzlich in den Schalensitz eines DTM-Renners. Die Zukunft, so scheint es, ist gesichert.