Nissan MID4 I und II Sportwagen-Studie
Viel Technik, keine Serienchancen
Mittelmotor, Allrad, aktives Fahrwerk: Der MID4 steckt voller Technik. Die Studie kam zwar nie auf den Markt, doch Nissan nutzte Teile davon für Skyline und 300ZX.
06.02.2020 Andreas Of-AllingerDie 80er waren für Japans Autohersteller eine kreative Phase: Allradlenkung, elektronisch gesteuerte Fahrwerke und Motoren mit 16-Ventil-Technik fanden bei Honda, Mitsubishi, Nissan, Suzuki und Toyota früh in Serie. Auch Studien dieser Zeit zeigten Technik-Optimismus.
Mittelmotor-Sportwagen voller Hightech
Der Nissan MID4 I war ein Mittelmotor-Sportwagen mit unglaublich viel Technik auf recht kompakten 4,15 Meter Länge: Allradantrieb, Allradlenkung, elektronisch gesteuertes Fahrwerk. Viel mehr ging 1985 nicht. Erster Auftritt: die 51. IAA, 1985 in Frankfurt. Das Ziel war, einen Mittelmotor-Sportwagen zu bauen, den jedermann beherrschen kann. Der Name steht übrigens ganz pragmatisch für ein Auto mit „midship engine“ und „4-wheel-drive“.
Der Dreiliter-DOHC-V6 vor der Hinterachse leistete 230 PS. Keine Kleinigkeit bei einem Leergewicht von schlanken 1.230 Kilogramm. Hätte Nissan den MID4 in Serie gebracht, wäre der Mittelmotor-Sportwagen von den Daten her ein interessanter Konkurrent für den ebenfalls 1985 erschienene Porsche 944 Turbo gewesen.
Nissan MID4 II Tokio Motor Show 1987
Nissan entwickelte die Studie weiter zum MID4 II. Der hatte 1987 auf der 27. Tokio Motor Show Premiere und eine größere, rundlicher gestaltete Karosserie. Der Mittelmotor hatte zwei Turbolader bekommen, hieß folglich VG30DETT und leistete 330 PS. Die Räder wuchsen von 15 auf 16 Zoll Durchmesser. Teile der Technik kamen im 300ZX (Z32) und Skyline GT-R (R32) in Serie.