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Nissan Micra im Fahrbericht

Kleinwagen im Micra-Kosmos

Sieht so ein "Auto des Jahres" aus? Heute fast unvorstellbar, dass 1993 ein Nissan Micra als überhaupt erster Japaner diesen einst begehrten Journalistenpreis erhielt.

Nissan Micra, Seitenansicht Foto: Archiv 9 Bilder

Eigentlich punktet der unauffällige Kleinwagen nur durch gute Übersichtlichkeit, ausgeprägte Handlichkeit und niedrigen Krafstoffverbrauch. So zumindest urteilt der Gebrauchtwagen-Kaufratgeber von auto motor und sport aus dem Jahr 2001 über den Nissan Micra. Und, ach ja, die "sehr gute Zuverlässigkeit", was man 1993 im Jahr der Preisverleihung aber noch nicht wissen konnte.

Vielleicht waren es die neu konstruierten, kettengetriebenen DOHC-Motoren aus Leichtmetall, die damals dem Nissan Micra den Preis einbrachten. Die quicklebendigen Sechzehnventiler drehen bis zu 7.000/min und gelten auch heute als überaus robust. Es gibt sie mit 55, 60, 75 und zuletzt ab 2000 sogar mit 82PS. Damit spurtet der unscheinbare Winzling in nur 11,9 Sekunden vom Stand auf 100 km/h und erzielt ein Spitzentempo von 170 km/h.

Nissan Micra heute schon ab 400 Euro

Leider hat es Nissan nie verstanden, seinem 1982 eingeführten (erste Generation bis 1993) Pimpf wenigstens einen Hauch von Dynamik oder Dramatik zu verpassen. Selbst als Super S wirkt der Nissan Micra mit seinen schmalen Reifen und dem hohen Dach so harmlos wie ein Zwergkaninchen. Das hingebungsvolle "Der ist doch süß" von jungen Abiturientinnen und Frisösen, die auf dem Armaturenbrett ihre Plüschtiere drapierten, verfolgt den Nissan Micra noch heute.

Das – und dass der aktuelle Micra nicht gerade zu den Kleinwagen-Bestsellern zählt – drückt den Preis für den netten, zähen Japaner: Fahrtüchtige Exemplare mit einem mindestens zwölfmonatigen Rest-TÜV gibt es bereits ab 400 Euro aufwärts.