Mullin Automotive Museum geschlossen
100 Autos aus 100 Jahren versteigert
Nach dem Tod des Gründers hat das Mullin Museum am 10. Februar 2024 seine Pforten geschlossen. Das Petersen Museum bekommt vier Oldtimer aus der Sammlung. Etwa 100 Autos aus dem Museum hat am 26. April Gooding & Company versteigert.
29.04.2024
Andreas Of-Allinger
Foto: Mullin Museum
14 Bilder
1/14
Nachdem das Mullin Automotive Museum am 10. Februar 2024 zum letzten Mal geöffnet hatte, versteigerte Gooding & Company am 26. April 2024 die Autos aus der Sammlung. Peter Mullin, der im September 2023 verstorben ist, hat vor allem französische Klassiker gesammelt. Dieser Citroën SM von 1973 sollte 30.000 bis 40.000 US-Dollar kosten. Verkaufspreis: 38.080 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
2/14
Auf 200.000 bis 250.000 US-Dollar hatte das Auktionshaus den Preis für dieses Citroën DS 21 d'Usine Cabriolet von 1969 geschätzt. Verkaufspreis: 291.000 US-Dollar. Alle Lots wurden "without reserve", das heißt ohne Mindestpreis versteigert.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
3/14
Eines der drei teuersten Exponate - und eines der wenigen Autos deutscher Hersteller - ist dieser Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1958. Er sollte 1,0 bis 1,3 Millionen US-Dollar einbringen. Verkaufspreis: 1,1 Millionen US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
4/14
Diverse Bugatti zählen zur Sammlung, darunter dieser Type 40 "Break de Chasse" von 1927, der 100.000 bis 150.000 US-Dollar kosten sollte. Das Einzelstück war ehemals Teil der Schlumpf-Sammlung. Verkaufspreis: 445.000 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
5/14
Dieser bisher unrestaurierte Bugatti Type 57 von 1934 war ebenfalls Teil der Schlumpf-Sammlung. Der Schätzpreis lag bei 125.000 bis 175.000 US-Dollar. Verkaufspreis: 472.500 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
6/14
Dieser Bugatti Type 57 mit Werkskarosserie stammt aus der zweiten Serie.Gooding & Company schätzte den Wert auf 200.000 bis 250.000 US-Dollar. Verkaufspreis: 511.000 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
7/14
Der Wanderer W25K hat einen von Ferdinand Porsche konstruierten Kompressormotor unter der langen Haube. Dieser unrestaurierte Roadster aus dem Baujahr 1937 war Teil der Schlumpf-Sammlung im elsässischen Mulhouse. Er sollte 80.000 bis 120.000 US-Dollar kosten. Verkaufspreis: 140.000 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
8/14
Mit einem Schätzwert von 2,5 bis 3,5 Millionen US-Dollar ist dieser Bugatti Type 57C Aravis Special Cabriolet eines der teuersten Exponate. Unter der Gangloff-Karosserie steckt ein Type 57C mit Kompressormotor. Verkaufspreis: 6,6 Millionen US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
9/14
Am anderen Ende der Preisskala befindet sich dieser reizvolle Citroën Ami 6 von 1964. Der Viertürer mit Knick im Heck sollte 15.000 bis 20.000 US-Dollar kosten. Verkaufspreis: 16.800 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
10/14
Je ein luftgekühlter Zweizylinder-Boxermotor vorn und hinten verhilft der Sahara-Ente zu Allradantrieb und Kultstatus. Der Schätzwert hatte bei 40.000 bis 60.000 US-Dollar gelegen. Verkaufspreis: 128.800 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
11/14
Citroën erprobte den Wankelmotor in diesem M35 Prototyp, dessen Karosserie von Heuliez stammt. Er sollte 20.000 bis 30.000 US-Dollar kosten. Verkaufspreis: 35.480 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
12/14
Der Type H, von dem Citroën bis 1981 über 470.000 Exemplare baute, ist wegen seines markanten Äußeren bis heute vor allem als Verkaufswagen beliebt - wie dieser hier, der zur Champagnerbar umgebaut wurde. Er soll 30.000 bis 50.000 US-Dollar kosten - eine ähnlich große Bandbreite wie die Verwendungszwecke des Nutzfahrzeugs mit Wellbechaufbau. Verkaufspreis: 71.680 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
13/14
Wellblech? Nein, die Karosserie des Méhari besteht aus Kunststoff - was angeblich dem deutschen TÜV zu heiß war. Egal, dieses Exemplar in fröhlichem Gelb sollte 15.000 bis 25.000 US-Dollar kosten. Verkaufspreis: 19.040 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
14/14
Eines der jüngsten Autos aus der Mullin-Sammlung, die über 100 Jahre Automobilbau zeigte, ist dieser Citroën C3 Pluriel von 2009. Der Charleston erinnert an ein gleichnamiges Sondermodell des 2CV und sollte 8.000 bis 12.000 US-Dollar kosten. Verkaufspreis: 11.760 US-Dollar.
Foto: Michael Furman for the Mullin Automotive Museum
Das Mullin Museum im kalifornischen Oxnard hatte am Samstag, 10. Februar 2024 zum letzten Mal geöffnet. Nachdem der Gründer Peter Mullin im September verstorben war, wurde das Museum nach 14 Jahren geschlossen. Die Ausstellung hatte bis dahin auf 4.366 Quadratmetern Klassiker französischer Karosseriebauer des 20. Jahrhunderts gezeigt.
Französische Autos und Karosserien
"Diese rollenden Skulpturen und wunderschöne Kunstwerke mit anderen zu teilen, war Peters Leidenschaft, und das Museum hat diese Vision verkörpert", erklärte Museumsdirektorin Merle Mullin. Peter und Merle Mullin hatten das Museum 2010 eröffnet. Das Gebäude, in dem sich die Ausstellung befand, hatte dem Verleger Otis Chandler gehört.
Gooding-Auktion am 26. April
Das Auktionshaus Gooding & Company hat am 26. April über 100 Autos, Motorräder und Teile aus der Mullin-Sammlung versteigert. Peter Mullin hatte eine Leidenschaft für französische Hersteller, hier lag ein klarer Fokus des Sammlers. Passend dazu ist das älteste Auto ein Darracq Roadster von 1902 und das zweitjüngste ein Citroën C3 Pluriel von 2009. Die Sammlung umfasste damit ein Jahrhundert französischen Automobilbau. Ein Teil der Autos stammt aus der Schlumpf-Sammlung. Die Gebrüder hatten im französischen Mulhouse Vorkriegs-Klassiker gesammelt. Ein Teil dieser Autos ist unrestauriert, wie etwa zwei Bugatti Type 57 Ventoux von 1934 und 1936.
Einige Citroën ID und DS, darunter auch ein ebenso rares wie teures Werks-Cabrio sind ebenso im Angebot wie der 2CV in diversen Varianten – inklusive Sahara-Ente, Ami 6, Méhari und Dyane.
Rekordpreise für zwei Bugatti
Die beiden teuersten Autos der Auktion sind ein Hispano-Suiza J12 Cabriolet und ein Bugatti Type 57C, deren Wert Gooding & Company jeweils auf 2,5 bis 3,5 Millionen US-Dollar geschätzt hatte – umgerechnet 2,3 bis 3,22 Millionen Euro. Der Hispano-Suiza J12 wurde für 2,3 Millionen US-Dollar verkauft.
Der Bugatti erzielte einen Verkaufspreis von 6,6 Millionen US-Dollar – laut Auktionshaus ein neuer Rekord für ein Type 57C Aravis "Special Cabriolet". Ein zweiter Bugatti erzielte ebenfalls einen Rekord: Ein Type 46 Semi-Profilée Coupé von 1930 wurde für 1,1 Millionen US-Dollar versteigert. Die gleiche Summe brachte ein Mercedes-Benz 300 SL Roadster von 1957 ein.
Das günstigste Auto war ein unrestaurierter Citroën ID 19, der für 728 US-Dollar einen neuen Käufer fand. Die Lots wurden ohne Mindestpreis angeboten; verkauft wird, sobald ein Gebot vorliegt. Da die Fahrzeuge im Museum standen, ist bei praktisch allen ein Service oder gar eine Restaurierung fällig, bevor sie wieder fahren.
Petersen Museum bekommt vier Autos
Vier der Autos aus der Ausstellung übernimmt das Petersen Automotive Museum in Los Angeles: Einen Talbot-Lago T150 CS "Teardrop" und einen Hispano Suiza Dubonnet von 1938w sowie einen Delahaye 165 von 1939 und einen Delahaye 145 von 1938. Diese vier Autos gelten als Highlights des französischen Automobil- und Karosseriebaus sowie der Ausstellung.