Morris Mini Cooper S in der Kaufberatung
Pflegeintensiver Winzling
Obwohl nur Kenner den Cooper S von einem normalen Mini unterscheiden können, besitzt er deutlich mehr Prestige - und hat fast immer die gleichen Probleme. Vernachlässigte Autos lieber stehen lassen.
26.10.2013 Franz-Peter HudekKarosserie-Check
Man kann bei einem originalen Mini Cooper S davon ausgehen, dass sich die Karosserie in einem guten, oft restaurierten Zustand befindet. Das gilt in hohem Maße für die seltene 970 ccm-Version, von der 1964/65 nur 963 entstanden sind.
Trotzdem sollten folgende Karosserieteile (auch nach sauberen Rostreparaturen) des Mini Cooper S untersucht werden: Lampentöpfe, Kotflügel, Radhäuser, Einstiege und Schweller, Bodenblech, Bereich zwischen Tür und Kotflügel und hinterer Hilfsrahmen der Radaufhängung. Ein dem Modell-Jahrgang entsprechender Chrom- und Emblem-Schmuck sollte vorhanden sein. Er bekundet damit auch eine gute Fahrzeugqualität.
Technik-Check
Trotz (oder wegen?) seiner genialen Konstruktion benötigt der Mini viel Pflege. Der gemeinsame Ölkreislauf von Motor und Getriebe erfordert kurze Wechselintervalle. Sonst drohen verschlissene Getriebelager (Heulgeräusche) oder Synchronringe. Dauerhaft hohe Drehzahlen schaden den Zylinderlaufbahnen (Auspuff-Ölbläuen) oder Kurbelwellenlagern.
Das Fahrwerk des Mini Cooper S mit Gummifederung oder dem komplexen Hydrolastic-System (Ende 1964 bis 1971) benötigt ebenfalls alle 5.000 Kilometer eine neue Schmierung. Beim Cooper S auf Originalmotor achten (Anzahl Stehbolzen).
Preise
Mit 32.000 Euro steht ein Mini Cooper S im Zustand 2 in der classic-tax-Liste. Rund 8.000 Euro kosten mäßige Fahrzeuge.
- Bei Einführung 1969 (Austin Cooper S Mk II) :
- 10.079 Mark
Ersatzteile
Wie bei fast allen Klassikern aus Großbritannien gibt es auch beim Mini Cooper S keine Ersatzteilprobleme. Die Preise sind moderat. Vier Kolben gibt es zum Beispiel für 230 Euro, einen neuen SU-Vergaser ab 340 Euro. Dazu viel Sonderzuberhör, das oft den Originalzustand verfälscht.
Schwachpunkte
- Lampentöpfe
- Kotflügel
- Einstieg und Schweller
- Bodenblech
- Achsträger hinten
- Blech zwischen Kotflügel/Tür
- Falze und Schweißnähte (Rost)
- Kurbelwellenlager
- Drosselklappenwellen
- Getriebelager/Synchronringe
- Ventilführungen
- Originalität (Motor)
Wertungen
Fazit
Obwohl nur Kenner den Cooper S von einem normalen Mini unterscheiden können, besitzt er deutlich mehr Prestige - und hat fast immer die gleichen Probleme. Vernachlässigte Autos lieber stehen lassen.