Mitsubishi Space Wagon ab 1.000 Euro

Dieser Familienvan kostet wenig, kann alles

Ein Neuwagen lohnt sich nicht - zumindest für Familien mit kleinen Kindern, die nach jeder Fahrt ein Schlachtfeld hinterlassen. Da tut es auch ein Youngtimer wie der Mitsubishi Space Wagon: der kostet wenig - und kann fast alles.

Mitsubishi Space Wagon, Frontansicht Foto: Archiv 19 Bilder

Auch wenn viele den Renault Espace als ersten Van ansehen - Mitsubishi (und andere Hersteller wie Honda und Nissan) war 1983 früher dran. Mit "Space Wagon" hatten die Japaner zudem einen treffenden Modellnamen gefunden - sie hätten nur noch ein "Rusty" davor setzen müssen, denn das Blech des Mitsubishi Space Wagon verwandelte sich schneller in Blätterteig, als es die Werkstatt schweißen konnte.

Zweite Mitsubishi Space Wagon-Generation mit besserem Rostschutz

Doch die Japaner lernten schnell dazu - zumindest die Sache mit dem Rost hatte Mitsubishi bei der zweiten Generation des Space Wagon besser im Griff. Ab 1991 wurde die Neuauflage - in Deutschland weitgehend unbemerkt - verkauft. Die Karosserie des N30, der auch in Korea als Hyundai und Galloper Santamo zweitverwertet wurde, ist deutlich gefälliger - man könnte auch sagen: langweiliger - gestaltet, das Platzangebot als Fünfsitzer dafür ordentlich.

Eher Hochdach-Kombi als Van

Ist allerdings die volle Bestuhlung ausgeklappt, reicht der Kofferraum des Mitsubishi Space Wagon im Heck nur noch für die Kulturbeutel der Besatzung - ein normaler Kombi kann das fast genauso gut. Nennen wir den Space Wagon also besser Hochdach-Kombi, erst dann können wir ihn guten Gewissens als Lifestyle-Trendsetter bezeichnen.

Mitsubishi Space Wagon, Frontansicht Foto: Archiv
1991 wurde die zweite Generation mit dem internen Kürzel N30 vorgestellt.

Ideales Familienauto für Pragmatiker

Der Innenraum des Mitsubishi Space Wagon entspricht dem japanischen Standard der 80er: Dominiert wird er von reichlich Hartplastik mit großzügigen Passungen, es gibt keine haptischen Schmeicheleien und Überraschungen, dafür sachlich gestaltete Instrumente und Bezugsstoffe, die grenzdebiles Blinzeln hervorrufen. Doch Pragmatiker wissen ja: Es ist egal, wie ein Auto von außen aussieht und welche Stoffarben die Sitze haben. Wenn man am Steuer sitzt, schaut man auf die Straße.

Und das gelingt im Mitsubishi Space Wagon besonders gut, denn die Front fällt recht steil ab und man sieht von dem Auto durch die große Windschutzscheibe nichts.

Dünne, aber ausreichende Motorenpalette

Zunächst treiben 1,8-Liter-Vierzylinder mit 122 und 75 PS (Turbodiesel) den Mitsubishi Space Wagon an. 1992 wird der Hubraum auf 2,0 Liter vergrößert. Die Leistung steigt auf 133 und 82 PS, und zumindest der Benziner sorgt für flotte Fahrleistungen.

Die langlebigen Motoren machen kaum Probleme: Fast alle angebotenen Mitsubishi Space Wagon haben weit über 200.000 km auf der Uhr. Die Underdogs sind dankbare Exoten, die nach pragmatischen Menschen mit starkem Selbstbewusstsein suchen.

Mitsubishi Space Wagon, Cockpit Foto: Archiv
Typisch japanisch: Im Innenraum gibt es eine Menge Hartplastik und wenige Fragen.

So viel kostet der Mitsubishi Space Wagon

Mutige können schon für deutlich unter 1.000 Euro glücklich werden. Das Angebot ist groß, die Laufleistungen bei den günstigen Mitsubishi Space Wagon hoch. Doch bei den robusten Motoren kann man - sofern sie Scheckheft gepflegt sind - auch zugreifen.

Als günstiges Winterauto bietet sich der Mitsubishi Space Wagon zudem mit seinem Vorderradantrieb und Klimaanlage an. Soll es ein rostfreies, gepflegtes Exemplar mit weniger als 150.000 km sein, sollte man mit etwa 1.750 Euro rechnen.

Mitsubishi Space Wagon 1997-2003 Foto: Mitsubishi
Mit dem N50 (gebaut von 1998 bis 2004) endete die Ära Space Wagon. Er wurde vom Grandis abgelöst.