MGF als Roadster-Kauftipp
Porsche Boxster-Alternative ab 2.500 €
Der Mittelmotor-Roadster MGF gefällt durch sein agiles Handling und gute Fahrleistungen - und konkurrenzlos günstige Preise. Schon für 2.500 Euro kann man ihn bekommen - und Porsche Boxster-Fahrer schocken. Eine Verwandtschaft zum klassischen MGB gibt es jedoch nicht.
11.02.2015
Franz-Peter Hudek
Foto: Sabine Hofmann
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Eigentlich unglaublich: Der MGF war in seinem Premierenjahr 1995 das erste originär als MG entwickelte Auto seit 1962 - wenn man den MG RV8 außer Acht lässt, der im Grunde ein überarbeiteter MGB mit dem 190 PS starken Rover-V8 ist.
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Der neue Roadster brach mit den Konventionen seiner Ahnen: Mittelmotor, Einzelradaufhängung rundum, Leichtmetall statt Gusseisen.
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Mit einem Abstand von 20 Jahren wirkt der MGF optisch nicht mehr ganz frisch, doch 1995 traf er den Geschmack.
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Das durch den Mazda MX-5 aufgeflammte Roadster-Revival sollte auch den MGF beflügeln.
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Der MGF kostete nur unwesentlich mehr als sein japanisches Vorbild, doch hatte er mehr zu bieten.
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Zunächst einmal die Position des Motors: Er sitzt vor der Hinterachse und sorgt für ein ausgewogenes Gewichtsverhältnis.
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Vorne und hinten sind die Räder einzeln an Hilfsrahmen mit oberen Querlenkern und Dreiecksquerlenkern oben (vorne) und doppelten Querlenkern (hinten) aufgehängt.
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Das Cockpit des britischen Roadsters wirkt ziemlich japanisch.
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Basis-Triebwerk: Sehr kompakter, von Rover entwickelter Twin-Cam-Motor mit 1,8 Liternb Hubraum und 120 PS.
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Schon mit diesem Motor sind die Fahrleistungen des MGF ordentlich: In 9,2 s auf 100, eine Vmax von 193 km/h.
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Die knapp geschnittene Kapuze des MGF steht dem Wagen gut und stört die sportliche Linie nicht.
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Innen wirkt der MGF recht hochwertig: Auf Wunsch gab es Luxus-Ambiente mit Leder und Holzapplikationen.
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In Großbritannien kam der MGF sehr gut an. In kurzer Zeit setzte er sich ganz vorne in der Zulassungsstatistik in der Kategorie Sportwagen.
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Das Fahrverhalten des MGF ist gut, vor allem auch dank des Hydragas-Fahrwerks.
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Mit dem optional erhältlichen Hardtop wird der MGF zum Alltagsauto.
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Mit einem Gewicht von knapp über einer Tonne und seinem durchzugsstarken Vierzylinder ist der MGF auf Landstraßen in seinem Element.
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Ende 1999 wurde der MGF facegeliftet. Die Änderungen betrafen vor allem den Innenraum und Karosserieanbauteile.
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Als neue Top-Motorisierung kam ein K-Serie-Vierzylinder mit 160 zum Einsatz, der den MGF auf bis zu 220 km/h beschleunigt.
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Die Fahrleistungen des MGF-Topmodells mit 160 PS liegen auf dem Niveau des Porsche Boxster.
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Die Turbulenzen um die Marke MG hatte zunächst keine Auswirkungen auf die Verkäufe.
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Noch immer war der MGF eines der beliebtesten offenen Autos in Großbritannien.
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Im Jahr 2000 verkaufte BMW MG an die Phoenix-Gruppe.
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Der MGF wurde noch bis 2001 weitergebaut - er hielt sich wacker gegen die Konkurrenz aus BMW Z3, Audi TT und Mazda MX-5.
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Nachfolger MG TF ab 2002: Streng genommen handelt es sich bei dem offiziell als Nachfolger bezeichneten MG TF nur um ein Facelift.
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Die Basis-Karosserie blieb mit Ausnahme einer schärfer gezeichneten Frontpartie und Heckschürze praktisch unverändert. Fahrwerk jetzt mit Schraubenfedern. Leistung 115 bis 160 PS. Produktionsende 2005.
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Wer sich heute für einen MGF interessiert, wird mehrfach überrascht: Denn die Preise sind erfreulich niedrig. Schon ab rund 2.500 Euro gibt es brauchbare Fahrzeuge.
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Gut gepflegte Zustand 2-MGF notieren bei etwa 4.800 Euro, mäßige AUtos gibt es schon für rund 1.600 Euro.
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Doch wichtiger als die Preise ist die Langlebigkeit des MGF: Es gibt keine gravierenden Schwächen. Neben den typischen Karosseriepartien wie Schwellerspitzen, Radläufe und -kästen sollte man nach den hilfsrahmen schauen.
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Die Motoren sind zuverlässig und robust, lediglich Kühlprobleme treten gelegentlich auf, die aber in den Griff zu bekommen sind. Wichtig: regelmäßiger Zahnriemenwechsel und ein dichtes Hydragas-Fahrwerk.
Foto: Ingolf Pompe
Exakt 15 Jahre ließ die bekannte britische Sportwagenmarke MG verstreichen, bis sie 1995 ein Nachfolgemodell ihres Dauerbrenners MGB präsentierte, den MGF. Für gusseiserne Fans gab es von 1992 bis 1995 immerhin den MG RV8 mit 190 PS starkem Vierliter-V8, dessen Produktion jedoch auf 2.000 Einheiten limitiert war. Als legitimer Nachfolger des B kann deshalb nur der MGF gelten, von dem immerhin 77.269 Exemplare gebaut wurden.
Der MGF bricht mit allen Traditionen
Im Gegensatz zum MG RV8 mit blattgefederter Starrachse und einer dem MGB nachempfundenen Karosserie bricht der MGF mit alten Traditionen. Der Mittelmotor-Roadster ist ein modernes Leichtgewicht-Auto mit Vierventil-Alu-Motor und rundum Einzelradaufhängung. Bereits mit der 120 PS starken Basis-Motorisierung erzielt der rundliche Brite eine sehr gute Fahrleistung und beschleunigt von null auf 100 km/h in 9,2 Sekunden. Die Vmax liegt bei 193 km/h.
Als Top-Motorisierung gab es den MGF ab 1999 auch mit 160 PS. Die Fahrleistungen des etwas über eine Tonne schweren Roadsters lagen damit fast auf dem Niveau des Porsche Boxster: null bis 100 km/h in sieben Sekunden, Topspeed 220 km/h. Die K-Serie- Motoren mit 145 und 160 PS verfügen über verstellbare Nockenwellen (VVC-System), ein nettes Mitbringsel aus der von 1981 bis 1994 währenden Zusammenarbeit mit Honda. Wahrscheinlich sind die Japaner auch dafür verantwortlich, dass das kleine Cabrio aus dem chaotischen Markenverbund British-Leyland und der späteren Austin Rover Group ein vergleichsweise zuverlässiges Fahrzeug darstellt.
Hüfthoher MGF als Boxster-Schreck
Bei einem kräftig motorisierten Cabrio steht natürlich der Fahrspaß im Vordergrund - und davon bietet der ohne Dach gerade mal hüfthohe MGF einiges. Es beginnt bereits mit der niedrigen Sitzposition und einem übersichtlichen, gut sortierten Sportler- Cockpit im Japan-Stil. Man fühlt sich sofort mit dem Wagen verbunden und in der Karosserie gut aufgehoben.
Wenn sich hinter dem Fahrer der kernige Vierzylinder-Motor meldet, glaubt man, in einem Mini-Ferrari zu sitzen. Dank Mittelmotor protzt der kleine MG mit der Traktion eines Elefanten, giert aber nach Kurven wie ein Windhund. Die starken Versionen mit 145 und 160 PS brauchen deshalb einen energischen Fahrer, wenn das kleine Biest ohne Vorwarnung mit dem Heck voran ins Grüne will.