Kaufberatung Mercedes W 123
Transport und Touristik auf 123er-Art
Es wird allmählich richtig schwer, ein gutes T-Modell aufzutreiben – trotz eines großen Angebots und einer enormem Typenvielfalt. Der Rost blüht beim W 123 im Verborgenen. Ein junger 230 E gilt als der beste Kauf.
Karosserie-Check
Der W 123 verfügt über zwei besonders tückische Rostherde, die aus einem scheinbar guten Auto rasch einen teuren Sanierungsfall machen können. Beim Anheben der Bodenteppiche im Fond zeigt sich genau, ob die darunter verlaufenden Längsträger durchgerostet sind. Um den Zustand der Hinterachsaufnahmen prüfen zu können, gehört das Fahrzeug auf eine Hebebühne. Frühe 123er bis 1979 rosten mangels Konservierung und wegen vieler Hohlräume praktisch überall – von der Traverse unter dem Kühler bis zu den Endspitzen unter den hinteren Seitenteilen. Außerdem: Wagenheberaufnahmen, Schweller, die Taschen der Motorhaubenscharniere sowie die Radläufe.
Technik-Check
Bei regelmäßiger Wartung dürften alle im 123er montierten Otto- und Dieselmotoren die 300.000-Kilometer-Marke knacken. In den meisten Fällen müssen vorab jedoch die Automatikgetriebe überholt werden. Falsche Schaltpunkte und dunkel gefärbtes ATF-Öl können ein Hinweis darauf sein. Der 200/230 E-Motor M 102 leidet oftmals unter gerissenen Steuerketten, während 280/E-Motoren bei hoher Laufleistung durch ein Rasseln im Ventiltrieb auf eine anstehende Überholung auf sich aufmerksam machen. Wichtig: Stets auf Öldruck und Ölverbrauch achten. Häufig: ausgeschlagene Lenkgetriebe und eine defekte Zentralverriegelung.
Preise
- Bei Einführung 1980 (Mercedes-Benz 230 TE) :
- 29.300
- Bei Produktionsende 1985 (Mercedes-Benz 230 TE) :
- 35.100
Ersatzteile
Fahrer von Youngtimern der Marke Mercedes kennen so gut wie keine Ersatzteilengpässe: Gängige Parts liegen innerhalb eines Tages auf dem Tresen der nächsten Niederlassung. Für den 123er sind sogar bestimmte Sitzbezugsstoffe lieferbar – als Originalteil. Allerdings fanden in den letzten Jahren spürbare Preissteigerungen statt.
Schwachpunkte
- Stehbleche, Scharniertaschen
- A-Säule, Wagenheberaufnahme
- Türböden und Schweller
- Radläufe und Endspitzen
- Schiebedachrahmen
- Heckklappe, Niveauregulierung
- Ölverbrauch, Ölverlust
- Steuerkette (M 102-Motor)
- 4 A 1-Vergaser (250, 250 T, 280)
- Lenkgetriebe, Automatikgetriebe
Wertungen
Fazit
Es wird allmählich richtig schwer, ein gutes T-Modell aufzutreiben – trotz eines großen Angebots und einer enormem Typenvielfalt. Der Rost blüht beim W 123 im Verborgenen. Ein junger 230 E gilt als der beste Kauf.